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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
Autoren: Sascha Rauschenberger
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komplette Galauniform mit Gladius und allen Auszeichnungen. Genau die Uniform, die er auch gestern in der Marshalle getragen hatte. Ihm folgte der Kommandeur der Falkengarde, dem offiziellen verfassungsmäßigen manipelstarken Wachverband, der der Familie Falkenberg, wie auch allen anderen Aristokratendynastien Roms, zustand, und dessen Stellvertreter. Beide in voller Uniform der Falkengarde. Roter Rock mit schwarzen Aufschlägen, graue Hose und schwarze Stiefel. Beide mit Gladius und verchromten Blasterpistolen im Oberschenkelholster bewaffnet, Marcus rechts und links flankierend. Ihrem Gesichtsausdruck nach hatten Sie heute schon eine Abreibung erhalten, dachte Tessa. Und die war wohl nicht zu knapp ausgefallen.
    Marcus schaute kurz in die Runde, ging zum Schreibtisch und stellte sich davor. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, damit keiner sein nervöses Herumfingern sah, begann er mit klarer fester Stimme, alswenn er eine Ansprache vor Soldaten hielte: „Es haben sich Umstände ergeben, die mein Erscheinen hier sofort nötig gemacht haben. Ich spreche hier nicht von der Gründung des Römischen Imperiums und der Ausrufung von Julius zum Imperator. Das war nur eine zeitgleiche zusätzliche Geschichte. Der Befehl erreichte mich schon auf dem Weg nach Rom. Ich rede hier von einer reinen Familienangelegenheit. Ein Mitglied der Familie hat mich mit einer Hyperliveschaltung auf Pergamon angerufen und aufgefordert, hierher zu kommen und die Sache zu regeln.“
    Ein Raunen ging durch den Raum und jeder schaute die Kinder an. Cäsar und Athena wurden ganz klein in den Polstern, und Cäsar, der jüngere der beiden, beteuerte sofort: „Ich habe nichts gemacht. Ehrlich, Mom!“
    Athena wollte gerade auch ihre Unschuld an diesem Debakel bekunden, als sich Shadow ein wenig vorschob und langsam in die Mitte des Raumes trat – dabei kurz jeden anblickend. Als er dort angekommen war, setzte er sich auf seine vier Hinterpfoten und blickte Marcus ruhig mit leicht zur Seite geneigtem Kopf aus den für ihn üblichen über zwei Metern Höhe an.
    Auf Tessa und alle anderen wirkte das so, als wenn er sagen würde: ‚Okay, erwischt. Hier bin ich!‘
    Aber das war doch lächerlich. Andererseits wusste man bei Shadow ja nie so recht, und vor allem Tessa hatte schon immer den Eindruck gehabt, dass die Kralle mehr war als ein besonders exotisches Haustier.
    Marcus schaute die Kralle abwartend an, während die beiden Offiziere sichtbar nervöser wurden, obwohl Shadow ihnen den Rücken zudrehte und auch sonst recht friedlich schien. Tessa wurde nun auch zunehmend nervöser. Was hatte Shadow nur angestellt? Er hatte deutlich gemacht, dass er ihr Vorhaben unterstützte, Leonidas zurückzuholen. Er hatte sogar Maximilian praktisch angefaucht, als er an dem Abend damals nichts von einer Rückkehr seines Sohnes und einem Abbruch der TDF-Ausbildung hören wollte. In der Zwischenzeit hatte er sie niemals wirklich aus den Augen gelassen und war praktisch immer um sie herum gewesen. Aber konnte er eine Hyperfunkverbindung schalten?
    „Nun, Shadow“, sagte Marcus, bewusst einen beiläufigen Tonfall wählend. „Wir hören!“ Cäsar und Athena schauten entgeistert auf ihren Spielkameraden. Die beiden Offiziere waren nun noch wachsamer und Isabella biss sich auf die Unterlippe wie Marcus fast sofort bemerkte. Charles grinste nur, was noch interessanter war, wie Tessa fand.
    Shadow knurrte nur einmal kurz und aktivierte den HausComp.
    „Shadow, was kann ich für dich tun?“, flüsterte der Comp auf einer Frequenz, die für Menschen nicht zu hören war, aber bei einem Scanner des Tribun Alexander Kalai, dem Kommandeur der Falkengarde, fast augenblicklich einen Alarm auslöste.
    „Falcon, normaler Sprachmodus“, befahl Marcus. „Das Versteckspiel ist vorbei!“
    „Jawohl, Legat“, meldete sich Falcon.
    „Du kannst dich mit Shadow verständigen, Falcon?“
    „Ja, Marcus!“
    „Seit wann?“
    „Siebenundsechzig Jahre, acht Monate und …“
    „Danke, das reicht! Warum weiß ich das nicht?“
    „Du hast nie gefragt!“
    „Und deshalb weiß hier keiner davon, dass du seit nunmehr achtundsechzig Jahren mit Shadow kommunizieren kannst. Soll ich das so verstehen, Comp?“
    Shadow knurrte einmal kurz.
    „Zu dir kommen wir noch“, sagte Marcus und wartete auf die Antwort des HausComp, der entgegen seiner Gewohnheit jetzt ein wenig mehr Zeit brauchte, um zu antworten.
    „Marcus, das ist so nicht richtig. Du und der Rest der hier
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