Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spookies (German Edition)

Spookies (German Edition)

Titel: Spookies (German Edition)
Autoren: Sabine Koppeel
Vom Netzwerk:
linken Hand krallten sich noch immer in den Stoff des Sacks, die andere Hand hielt das Messer, von dem Blut auf den Boden tropfte. Tims ganzer Arm war mit Blut verschmiert und die Schlieren hoben sich scharf von seiner blassen Haut ab.
    Trafker hatte ihn nur einmal so erlebt, kurz nachdem man ihn aus dem russischen in eines ihrer Krankenhäuser verlegt hatte. Die Ärzte hatten seine Reflexe testen wollen und ihm dafür eine Art übergroße Schlafbrille aufgesetzt und in Tim war die Panik erwacht und er hatte randaliert.
    Da Kyle ihn damals zu jeder Untersuchung begleitet hatte, hatte er eingreifen können, bevor Tim jemanden hatte umbringen können, aber trotzdem war er wie in einem Rausch gewesen und man hatte seither darauf verzichtet ihm etwas aufzusetzen, das seine Augen verdeckte.
    Trafker schluckte leicht und steckte die SIG wieder ins Holster.
    Bereit auszuweichen oder sich zu verteidigen wollte sie einen Schritt auf Tim zumachen, aber Kyle trat von der Seite zwischen sie und Tim.
    Er stand einfach da und sah ihn an, ohne die Hand nach ihm auszustrecken oder einen anderen Versuch zu machen ihn zu berühren.
    „Tim!“, sagte er schließlich ruhig, aber nachdrücklich. „Brat!“
    Tims Kopf war bei Kyles Stimme ein winziges Stück zur Seite geruckt, und nach einer Sekunde sah man die Muskeln an seinem Kiefer deutlich arbeiten, ganz so als müsse er etwas in sich niederringen.
    Dann löste er endlich die Finger aus dem Sackstoff und ließ ihn zu Boden fallen, ehe er sich halb zu Kyle umdrehte.
    „Ich schätze mal, ich kann es immer noch nicht ab, wenn sie so etwas tun.“, sagte er tonlos uns sah verlegen auf die blutverschmierte Hand und das Messer.
    Kyle atmete deutlich auf und entspannte sich wieder.
    „Sie hätten es ja auch nicht tun müssen.“, er zuckte die Schultern. „Selbst Schuld.“
    Trafker sah aus dem Augenwinkel Alex auf sie zukommen und entspannte sich ebenfalls wieder. Luis lugte um die Ecke der zerrissenen Zeltplane und Trafker machte ihm ein Zeichen, dass alles in Ordnung war, so dass seine Miene zur gewohnten Heiterkeit zurückfand und er seine Pistole wieder im Holster versenkte.
    „Schafft die Leichen hier weg!“, wies Trafker ihre Männer an. „Unsere Forscher hier müssen das nicht unbedingt sehen.“
    Sie sah zu Tim.
    „Und du wäscht dich erst mal.“, sie legte den Kopf schief und sah in die Runde. „Wurde irgendwer erwischt?“
    Alex und Tim schüttelten den Kopf, Luis sowieso und auch Kyle verneinte, als ihr Blick auf die Glock in seinem Gürtel fiel.
    „Wo ist er?“, fragte Trafker mit Sorge in der Stimme, von der man nicht genau sagen konnte, ob sie Blakes Leben galt oder der Tatsache, dass ihn jemand anderes als sie erschossen haben könnte.
    Kyle bückte sich um die Leiche eines der Chinesen am Arm zu packen, die Tims Messer zum Opfer gefallen waren.
    „Er hat sich irgendwo Deckung gesucht.“, mit der freien Hand zog er die Glock aus dem Hosenbund und warf sie ihr zu.
    „Scheißknarre!“, kommentierte er und brachte sie damit zum Grinsen, da sie seine Abneigung gegen gerade diese Waffenmarke kannte. „Der elende Puppengriff ist viel zu dünn, sie hat nen saublöden Rückstoß und dank Doppelladeboden blockiert sie im Ernstfall auch noch.“
    Trafker sah auf die schlanke Waffe in ihrer Hand und schmunzelte, Luis schaffte gerade den Toten mitsamt der zerrissenen Plane aus dem Zelt.
    „Du und die Firma Glock werdet wohl nie Freunde.“, stellte sie fest und Kyle schüttelte demonstrativ den Kopf und zog die Leiche am Arm hinter sich her in Richtung Lagerrand, wo er auf dem Weg mit einer weiteren Leiche ebenso verfuhr.
    „Nee. Der Zug ist abgefahren!“
     
    Die Seismologen hockten immer noch ängstlich, aber gehorsam in der Computerecke am Boden und machten sich so klein wie möglich. Während Lucas und Richard noch Haltung bewahrten und lediglich weiß wie die sprichwörtliche Wand waren, klammerten sich Monika und Nina aneinander. Feuchte Spuren zogen sich über Ninas Wangen und Trafker wurde wieder einmal klar, dass solche Kampfsituationen für die meisten Menschen gar nicht so alltäglich waren, wie für sie.
    Die Anspannung und Furcht zu vertreiben, die Menschen dann in solchen Situationen entwickelten war eine schwere Aufgabe, für die Luis ein natürliches Talent besaß und von dem sich Trafker zumindest ein paar Kniffe abgeschaut hatte.
    Also betrat sie das Zelt mit dem breitesten Lächeln, zu dem sie in der Lage war und schlenderte betont locker auf die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher