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Splitterseelen

Splitterseelen

Titel: Splitterseelen
Autoren: Sandra Busch , Sandra Gernt
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Grey hier in Bangor bewohnte. Zumindest eine Sorge, die er nicht haben musste … Calael schaffte es gerade noch, hinter der Wohnzimmercouch in Deckung zu gehen, bevor es einen ohrenbetäubenden Knall gab und jedes einzelne Stück Glas um ihn herum zersplitterte.
    Genauso wie seine Seele.
     

Mijo ließ sich wie betäubt von Andina fortzerren, während Nirta sich um Jason kümmerte.
    Jason.
    Er war bei ihm geblieben. Weil Calael sich geopfert hatte.
    OhmeinGottohmeinGottohmeinGott!
    „Beeilt euch, niemand darf auch nur eine Haarspitze von euch sehen, ich verwische alle Spuren!“
    Das war Sharnak. Oder? Mijo wusste kaum noch, wo oben und unten war. Es wurde nicht besser dadurch, dass man ihn durch einen Spiegel schubste und er in einem fremden Raum landete.
    „Ihr bleibt hier, niemand wird euch in meiner Unterkunft suchen“, sagte Andina entschlossen, bevor sie gemeinsam mit Nirta forteilte, um ihr Ding zu drehen – einen Patriarchen stürzen, die Führung übernehmen, Herrin über Panik und Chaos werden. All solche Dinge eben.
    Nichts davon interessierte ihn.
    Er taumelte zu seinem Süßen hinüber, der zu einer kleinen Kugel zusammengerollt auf dem Bett lag, fest in seine Decke gehüllt, und setzte sich behutsam neben ihm nieder. Es ging nicht anders, er musste ihn jetzt ganz einfach berühren, um sich selbst davon zu überzeugen, dass er hier war. Wirklich und wahrhaftig hier bei ihm.
    „Halt mich bitte fest“, flüsterte Jason. „Ich kann Calael immer noch spüren, ganz fern. Es geht ihm gut.“
    Mijo krabbelte über ihn hinweg und zog ihn dann in seine Arme.
    „Du bist bei mir“, sagte er. Oh Gott, wie wundervoll es war, ihn spüren zu dürfen! Seine Wärme, seine lebendige Nähe.
    „Mijo?“
    „Ja?“
    „Ich liebe dich auch. Fast hätte ich es nicht geschafft, es dir rechtzeitig zu sagen. Ich liebe dich.“
    „Schnuckel?“
    „Hm?“
    „Wirst du es aushalten? Udeah, meine ich. Die Magie, die Monster, das Chaos, deinen sexhungrigen Lieblingsdämon …“
    „Mijo …“
    „Hm?“
    „Küss mich einfach!“
    Es gab Befehle, denen man wirklich gerne Folge leistete, darum zögerte Mijo nicht. Immerhin hatte er seinem süßen Schatz in den letzten Stunden mehr als einen Kuss abgeschlagen, das musste er jetzt wieder gut machen …
     
     

     
    Ca. ein Jahr später …
     
    Lachend standen sie in ihrer Grotte und ließen sich von dem lauwarmen Wasser die Spuren der Lust vom Körper spülen. Jason war nach wie vor überglücklich mit seinem Gangster. So wie Mijo ihn gerade anlächelte, beruhte es weiterhin auf Gegenseitigkeit.
    Sie hatten harte Zeiten hinter sich. Der Patriarch hatte den Verstand verloren, nachdem Andina ihn in der Mangel hatte, und sich kurz darauf das Leben genommen. Als nächstes war Boldt tot aufgefunden worden, beziehungsweise das bisschen, was der Rotschopfer von ihm übrig gelassen hatte. Ob er aus Verwirrung in den Wald gegangen war oder ebenfalls absichtlich sein Leben beenden wollte, würde man nie herausfinden. Wymer hatte daraufhin einen Amoklauf starten wollen, war gerade noch von seiner Mutter aufgehalten worden und würde den Rest seines Daseins eingesperrt in einem sicheren Raum zubringen.
    Mitten in den Aufruhr, der ganz Preside Hill erfasst hatte, nachdem das Weltenportal zerstört war, folgte ein Aufstand des Tribunals. Die reinrassigen Dämonen wollten die Oberherrschaft an sich reißen, was Sharnak, Andina, Mijo, Jason und Nirta verhindern konnten. Geschlagen, gedemütigt und voller Hass waren die Dämonen abgezogen, um sich irgendwo am anderen Ende der Welt anzusiedeln. Vermutlich hatte man noch nicht das Letzte von ihnen gehört …
    In den folgenden Monaten hatte keiner von ihnen allzu viel Schlaf abbekommen. Zehntausend hysterische Menschen, von denen die eine Hälfte vom Tage der Geburt an auf Aggressivität und Waffengeschick trainiert wurden, die andere hingegen glaubte, seelenlose Dämonen zu sein, mussten friedlich gestimmt werden, damit sie alle einen neuen Anfang machen konnten. Andina hatte sich als wahre Lichtgestalt erwiesen, die an Härte, Verantwortung, Intelligenz, Weitblick und Einfühlsamkeit alles besaß, was ein Führer in einer solchen Situation benötigte. Nirta wurde von den Spiegelweltlern als Tochter des alten Patriarchen akzeptiert und schaffte es oft, die Menge mit einem Lächeln ruhig zu stimmen, damit diese bereitwillig Andinas Worten lauschten. Mijo hingegen konnte die Dämonen zur Ruhe bringen. Als in einem Massenritual alle
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