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Splitter im Auge - Kriminalroman

Titel: Splitter im Auge - Kriminalroman
Autoren: PeP eBooks
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Brüdern oder dem ganzen Anwesen sagen können. Vielleicht kennt ja einer den Bruder und weiß, wie der aussieht.«
    »Wir sind deutsche Polizisten, Batto, mit deutschen Dienstausweisen. Das scheinst du langsam zu vergessen.« Gisa klang fast amüsiert.
    »Dann geht doch gemixt und bildet zwei Teams.« Erik Janssen beugte sich aus dem Autofenster. »Dann habt ihr auch kein Problem, wenn mal einer kein Deutsch kann. Einige Behörden an der Grenze haben sogar gemeinsam besetzte Wachen, die mal in Deutschland und mal in Holland Streife gehen. Und es ist ja nur eine Nachfrage.«
    Batto sah Gisa an, machte eine Na-also-Geste und stieg ein.
    Maximilian Trampe hatte sich mittlerweile umgezogen, trug aber immer noch gediegene Kleidung. Er erwartete die beiden Polizisten wie zuvor auf dem Treppenabsatz des Eingangs auf seinen Stock gestützt. Batto kam sein Gesicht bei diesem zweiten Besuch noch leidender vor und die Narbe noch tiefer. Es sah nach einem Unfall aus, dachte er.
    »Entschuldigen Sie die erneute Störung, Herr Trampe, aber es wird hoffentlich die letzte sein.«
    »Keine Ursache, Herr Janssen«, sagte Trampe.
    »Vielleicht können wir den Wagen danach schon ausschließen.«
    Er lügt bewundernswert professionell, fand Batto.
    Sie folgten ihm zur Garage, und Batto fiel auf, wie mühsam es ist, langsam zu gehen, wenn man schneller gehen kann.
    Trampe öffnete das Tor und sagte: »Sehen Sie sich die Rückleuchten an. Ich wusste gar nicht, dass man daran so viel erkennen kann.«
    »Doch, doch«, sagte Erik Janssen und holte eine kleine Kamera aus der Tasche, um den Wagen zu fotografieren. »Bei manchen Baureihen sogar den Monat der Herstellung, habe ich gehört.«
    Dann zog er den Staubpinsel aus seinem Etui und kniete sich vor das hintere Kennzeichen.
    »Sagten Sie nicht, es gehe nur um die Rückleuchten?«, meinte Trampe, und Batto fragte sich, ob der Ton des Mannes sich verändert hatte.
    »Die Rückleuchten und das Kennzeichen, sagte ich das nicht?« Erik Janssen klang ehrlich erstaunt, hatte bei den letzten Worten aber schon das Kennzeichen eingestaubt. Er sah zu Batto hoch, und beide nickten sich zu. Das gelbe Blech mit den schwarzen Zahlen und Buchstaben war übersät mit schwarzen Fingerabdrücken.
    Battos Handy klingelte.
    Sie hatten sich die Straße aufgeteilt, und Jana und Willem, so hieß der holländische Kollege, nahmen die linke Seite. In vier Häusern hatten sie niemanden angetroffen, in vier weiteren wohnten Leute, die erst vor wenigen Jahren hierhergezogen waren. Eine alte Frau hatte erzählt, dass der Zaun früher nicht da gewesen wäre, aber auch das habe sie nur gehört. Wer dort wohne, wisse sie nicht.
    Im letzten Haus, bevor das freie Feld begann, öffnete ihnen ein alter Mann, der einen Hund freundlich davon abhielt, an Jana zu schnuppern.
    Sie zeigte ihren Dienstausweis und sagte: »Guten Tag, ich bin Jana Goll von der Kripo in Dortmund, das ist Herr de Boer von der Polizei in Venray. Können Sie mir ein paar Fragen zu dem Haus auf dem Gelände dort beantworten?«
    »Johann van Bijert«, stellte sich der Alte vor. »Zu dem Haus, tja, ob ich Ihnen dazu etwas sagen kann, hängt davon ab, was Sie wissen möchten.«
    Jana war überrascht, wie gut der Mann Deutsch sprach.
    »Wissen Sie vielleicht, wer dort wohnt?«
    »Nee, wer da jetzt wohnt, weiß ich nicht, jedenfalls nicht genau. Ich meine, dass dort eine deutsche Firma drin ist, aber das habe ich nur gehört. Manchmal sehe ich Autos rein- und rausfahren, weil ich da unten in den Feldern immer spazieren gehe. Ganz früher konnte man noch leicht auf das Gelände, als Kinder haben wir sogar da gespielt, aber seit der Zaun da ist, ist das nicht mehr möglich.«
    »Da fahren viele Autos rein und raus … Und was sitzen da für Leute am Steuer?«, fragte Jana.
    »Nee, viele hab’ ich nicht gesagt.«
    »Ist da vielleicht auch ein silberner VW Passat dabei?«
    Der Mann musste lachen. »Das ist wirklich eigenartig. Sie sind schon die Zweite, die mich in dieser Woche danach fragt. Ja, ein silberner Passat ist auch dabei.«
    Jana sah Willem an und merkte in dem Augenblick, dass er nicht wissen konnte, warum.
    »Wer hat Sie denn noch nach einem silbernen Passat gefragt in dieser Woche?«, wollte sie wissen.
    »Ein Mann war hier, auch aus Deutschland wie Sie, der hat danach gefragt«, sagte der Alte.
    »Wie sah der Mann aus?«
    Der Alte schob seine Lippen nach vorn und kratzte sich am Hinterkopf.
    »Ganz normal sah der aus. Nicht mehr ganz so jung und die
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