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Splitter im Auge - Kriminalroman

Titel: Splitter im Auge - Kriminalroman
Autoren: PeP eBooks
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dass er das Fahrzeug bei den Taten mit einem anderen, einem deutschen Kennzeichen fährt.«
    »Und?«, fragte Batto.
    »Ich hab ’ne Idee, okay. Vorher möchte ich was ausprobieren, wenn ich darf«, sagte sie und wandte sich an Erik Janssen. »Habt ihr hier einen Erkennungsdienst?«
    »Ja.«
    »Können die mir einen Staubpinsel leihen?«
    Erik Janssen nickte mit erstaunter Miene und marschierte los.
    Fünf Minuten später standen alle auf dem Parkplatz des Politie District Venray und blickten auf Jana Goll.
    »Ich habe vor ein paar Wochen beim Erkennungsdienst hospitiert und habe jeden Tag Fingerspuren gesucht, an Fenstern, Türen, auf Taschen und an Autos. Aber vielleicht irre ich mich auch.«
    Jana ging zum ersten Fahrzeug in der Reihe, kniete sich hin, drückte auf den Gummibalg des Pinsels und stäubte das hintere Kennzeichen eines Daimlers ein. Es war nichts zu sehen. Dann ging sie zum nächsten Auto und wiederholte die Prozedur. Wieder blieb außer einer gleichmäßigen dünnen Schicht Rußpulver nichts auf dem Kennzeichen zurück, auch beim nächsten und übernächsten nicht.
    »Jana, soll das ein Quiz werden, oder was?«, fragte Batto.
    »Einen Moment noch.« Sie machte es noch bei drei weiteren Autos mit demselben Ergebnis. Beim letzten Wagen drückte sie vorher ihren Daumen auf das Schild, und nach dem Einstauben erschien ein deutlicher schwarzer Fingerabdruck. Dann drehte sie sich um und sah gespannt von einem zum anderen.
    »Alles klar.« Erik Janssen lächelte.
    »Auf keinem dieser Kennzeichen ist ein Fingerabdruck«, sagte Jana fast im Oberlehrerton.
    »Warum auch?« Batto schüttelte den Kopf und war ärgerlich, weil er den Eindruck hatte, zu denen zu gehören, die es nicht kapierten.
    »Genau, warum auch? Wann hast du zuletzt dein Kennzeichen angefasst?« Jana sah Batto an. »Sein Kennzeichen fasst man nämlich eigentlich nur einmal an, und zwar, wenn man es montiert oder später mal sauber macht. Wenn der Passat bei Trampe aber der ist, in den gestern unser Penner eingestiegen ist und den man auf den Bildern der Tankstelle sehen kann, dann ist der gestern noch mit einem anderen Kennzeichen durch die Gegend gefahren, denn eben hatte er doch ein holländisches, oder?«
    Cleveres Mädchen, fand Batto und zeigte ihr den erhobenen Daumen. »Dann müssten auf dem Kennzeichen von Trampes Passat also Fingerabdrücke sein, wahrscheinlich die seines Bruders«, sagte er. »Jetzt habe ich es auch begriffen. Nicht so früh, aber immerhin.«
    »Es sei denn, er hat den Wagen danach gewaschen oder die Kennzeichen hinterher abgewischt«, sagte Gisa.
    »Warum sollte er das tun, wenn er saubere Hände hatte?«
    »Dann müssten wir da noch mal hin, oder?«, meinte Renate Winkler.
    »Was ist, wenn er uns diesmal nicht reinlassen will?«, fragte Batto.
    »Dann müssen wir uns einen guten, belanglosen Grund einfallen lassen und vorher anrufen.« Erik Janssen hielt das Kärtchen hoch. Dann legte er den Finger auf den Mund, als wenn er noch nicht fertig wäre. »Aber eins sollten wir bedenken. In dem Augenblick, wenn wir tatsächlich Fingerabdrücke auf diesem Kennzeichen finden, startet Herr Trampe oder sein Bruder aber von null auf hundert in der Verdächtigenskala, oder sehe ich das falsch?«
    Er hat recht, dachte Batto wieder, ein guter Mann.
    Auch in der Runde war allgemeines Nicken.
    »Dann schlage ich vor, machen wir es anders«, sagte Batto und zeigte auf Erik Janssen. »Wir zwei laufen da zuerst auf und versuchen, mit einem belanglosen Grund, an das Auto zu kommen. Ihr bleibt im Hintergrund, und wir nehmen vielleicht für alle Fälle noch einen Streifenwagen mit. Sollten wir tatsächlich Fingerabdrücke auf diesem Kennzeichen finden, holen wir euch dazu. Dann können wir entweder sofort durchsuchen, oder wir machen da alles sicher, bis wir einen Beschluss haben. Ist das möglich?«
    Erik Janssen nickte mit Verzögerung.
    Sie hatten Max Trampe telefonisch erreicht und sich für eine Frage entschieden, die mit dem Typ des Fahrzeugs und dessen Rückleuchten zu tun hatte, die nur einer bestimmten Baureihe zuzuordnen waren. Er schien es geschluckt zu haben.
    Am Ausgang einer kleinen Ortschaft hielt der kleine Tross, zu dem auch ein holländischer Streifenwagen gehörte, am Straßenrand an, damit Batto zu Erik Janssen ins Auto umsteigen konnte.
    »Was haltet ihr davon, Gisa?«, sagte Batto, bevor er einstieg. »Solange wir euch nicht holen, könntet ihr die Leute in der Straße mal kurz befragen, ob die was zu den beiden
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