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Spiel mit dem Tod (German Edition)

Spiel mit dem Tod (German Edition)

Titel: Spiel mit dem Tod (German Edition)
Autoren: Anne Gold
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Stellvertreters Anfang letzten Jahres. Immer wieder bekam er grosse Zweifel, ob er überhaupt das Recht habe, seinem Leben ein Ende zu setzen. Ob er Christina alleine zurücklassen durfte. Seine Zweifel wurden zur Gewissheit, nachdem ich mich mit ihm unterhalten hatte. Das ist zwar nicht ganz richtig, er hatte sich damals bereits entschieden, weiterzuleben. Unser Gespräch war für ihn eine Bestätigung, den richtigen Weg gewählt zu haben. Das Leben. Interessanterweise wurde bei der vierten DVD eine Sequenz rausgeschnitten. Mit grösster Wahrscheinlichkeit erzählte er in der fehlenden Szene, dass er es sich anders überlegt habe.»
    Hier unterbrach der Kommissär und trank ein Glas Wasser. Nadine fuhr an seiner Stelle fort.
    «Hans Rost entschloss sich, bei Stalder auszusteigen. Masslos enttäuscht, dass er die Story des Jahrtausends nicht realisieren konnte, verlangte Anselm Stalder sein Geld zurück. Deshalb klopfte Rost zunächst bei Hansruedi Pfirter, dann bei Heinz Werner an und musste alsbald seine hoffnungslose Situation einsehen. Denn die beiden konnten das Geld nicht in dieser kurzen Zeit aufbringen.»
    «Ja, verdammt noch mal, das stimmt doch gar nicht. Ich hätte die halbe Kiste rangeschafft. Das wissen Sie doch!»
    «Das stimmt. Hingegen mit Pfirter rechnete er nicht. Stattdessen hatte er sich eine andere Lösung überlegt. Wir nehmen an, dass er die Hypothek auf sein Haus erhöhen wollte, um an das fehlende Geld zu kommen. Aber plötzlich hatte es Hans Rost nicht mehr eilig mit den Rückzahlungen. Aus unerklärlichen Gründen, wie es schien.»
    Nadine legte eine Pause ein und Ferrari übernahm.
    «Für Stalder hingegen war das Ding gelaufen. Umso grösser war seine Überraschung, als ihm seine Chefin per Handy mitteilte, Hans Rost stehe auf dem Dach des Zollgebäudes und habe seinen Selbstmord angekündigt. Auf einmal ging das Spiel weiter. Unser Erkennungsdienst identifizierte eindeutig die Stimme von Hans Rost. Anselm Stalder und Michael Lang beeilten sich und konnten gerade noch den Todessprung von Rost filmen. Einerseits hatte der Journalist somit sein Ziel erreicht, andererseits glaubte er nicht so recht an diese glückliche Fügung. Er recherchierte weiter und kam zu überraschenden Erkenntnissen. Seine anfänglichen Vermutungen bestätigten sich. Hans Rost war ermordet worden.»
    «Und von wem?», fragte Heinz Werner in die bedrückende Stille hinein.
    «Von Ihnen, Frau Grieder!»
    «Von mir? Hören Sie mit dem Unsinn auf, Francesco!»
    «Es ist alles andere als Unsinn, Denise. Sie haben Hans Rost und Anselm Stalder auf dem Gewissen. Und ich werde das beweisen.»
    «Da bin ich aber gespannt.»
    Ihr Gesicht zeigte keine Regung.
    «Anselm Stalder führte kurz vor Rosts Tod nochmals ein langes und intensives Gespräch mit ihm. Dabei erzählte Hans Rost, dass Sie, Denise, mit ihm Kontakt aufgenommen hätten. Gemeinsam haben Sie das Gebäude inspiziert und waren sogar auf dem Dach.»
    «Absoluter Blödsinn!»
    «Der Lehrling musste im Auftrag von Hans Rost den Schlüssel zum Dach besorgen und hat Sie in Begleitung von Rost gesehen. Aufgrund eines Fotos hat er Sie eindeutig wiedererkannt.»
    «Anselm erzählte mir die Geschichte und ich wollte diesen Rost persönlich kennenlernen», gab Denise Grieder zu. «Mehr nicht. Damit war die Geschichte dann auch schon zu Ende.»
    «Nicht ganz», korrigierte Ferrari und liess ein paar Sekunden wortlos verstreichen. Die Spannung stieg ins Unermessliche. Gebannt blickten alle auf den Kommissär. Nur Denise Grieder hatte den Kopf abgewandt und zupfte an ihren Haaren.
    «Stalder vermutete, dass beim Selbstmord etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen war. Was geschah mit den Filmaufnahmen, Herr Lang?»
    «Anselm nahm sie sofort unter Verschluss.»
    «Und spielte sie in Ruhe mehrmals ab, bis er zur Erkenntnis kam, dass Hans Rost vom Dach gestossen worden war. Von Ihnen, Frau Grieder!»
    «Ach was, das ist doch alles Unsinn. Wo sind Ihre Beweise?»
    «Sie wollten die Sache nicht einfach so aufgeben. Deshalb boten Sie Hans Rost folgendes Geschäft an: Er solle auf das Dach des Zollgebäudes steigen, den Schlüssel hatte er ja noch von Stalder, von dort TV1 anrufen und seine Selbstmordabsichten ankündigen. Danach würden Sie als Retterin auftauchen und ihn vom Selbstmord abhalten. Dafür könne er die zwei Millionen behalten. Unter diesen Bedingungen liess sich Hans Rost auf den Deal ein, aber er hatte nicht mit Ihrem teuflischen Plan gerechnet. Sie lockten ihn mit
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