Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel mit dem Tod (German Edition)

Spiel mit dem Tod (German Edition)

Titel: Spiel mit dem Tod (German Edition)
Autoren: Anne Gold
Vom Netzwerk:
ich nachfassen, dann schien es mir nicht relevant und jetzt kann ich mich nicht mehr daran erinnern.»
    «Dann kauen wir das Ganze so lange durch, bis es dir einfällt.»
    Zwei Stunden und unzählige Kaffees später gaben sie auf.
    «Mist, verdammter!», polterte Nadine. «Wir sind in einer Sackgasse gelandet!»
    «Na ja, immerhin wissen wir jetzt, woher Rost das Geld hatte.»
    «Aber das mit dem Darlehen von Rost an Stalder glaubst du doch auch nicht, Francesco?»
    «Nein, da ist etwas faul. Und umgekehrt, Stalder gibt Rost Geld …»
    «… um die Selbstmordstory exklusiv zu kaufen», vollendete Nadine den Satz.
    «Denkbar wäre es. Das sollten wir mit Denise diskutieren. Würde es dir etwas ausmachen, mich nochmals zu begleiten? Ich weiss ja, dass sie nicht gerade deine Freundin ist.»
    «Kein Problem. Selbstverständlich komme ich mit.»
    «Vielleicht weiss sie etwas, was ihr gar nicht bewusst ist. Wir sagen ihr offen, dass wir nicht weiterkommen und sprechen sie auf deine Theorie an. Wenn wir Glück haben, ist das der letzte Zwick an der Geissel.»
    Vor dem Zollgebäude blieben sie automatisch stehen und schauten hinauf.
    «Jedesmal, wenn ich in Zukunft hier vorbeigehe, werde ich raufschauen.»
    Ferrari wurde angerempelt.
    «He … können Sie nicht aufpassen! Ah, der Lehrling. Armand, wenn ich mich nicht irre. Du hast es wohl eilig.»
    «Sorry, habe ein Date. Und die liessen mich nicht weg.»
    Er schaute sich um.
    «Scheisse, sie ist weg. Was mache ich jetzt?»
    «Ruf sie doch übers Handy an, sie ist bestimmt noch nicht weit», meinte Nadine wohlwollend. «Ich muss noch kurz einen Brief einwerfen. Haben wir so viel Zeit, Francesco?»
    «Sicher.»
    «Coole Alte, Ihre Partnerin!»
    Ferrari sah ihn entsetzt an. Das war es, wonach er so krampfhaft gesucht hatte!
    «Nadine!», schrie er. «Nadine, komm zurück!»
    «Sag das nochmals!», forderte Ferrari, als Nadine neben ihm stand.
    «Sorry, war nicht so gemeint», entgegnete der Lehrling eingeschüchtert.
    «Los, nun mach schon. Sag schon, was du eben gesagt hast.»
    «Ihre Kollegin sei eine coole Frau.»
    «Dummes Zeug. Sag endlich, was du wirklich gesagt hast.»
    «Sie sei eine coole Alte. War aber nicht so gemeint.»
    Nadine schaute Ferrari verständnislos an.
    «Und? Das sagt man eben heute so», verteidigte Nadine den Jungen.
    «Sehr gut. Du kannst deine Freundin für heute vergessen, Armand. Wir brauchen dich auf dem Kommissariat.»
    Unter heftigem Protest folgte er den beiden. Im Büro von Nadine drückte ihn der Kommissär auf einen Stuhl.
    «He! Das war doch nicht so schlimm, oder?»
    «Nadine, wo sind die Fotos, die du ihm gezeigt hast?»
    «In der untersten Schublade … Lass mich, sie klemmt. Hier sind sie.»
    Ferrari breitete sie vor dem jungen Mann auf dem Tisch aus.
    «Nadine … ich meine, Frau Kupfer, hat dir vor einigen Tagen diese Fotos gezeigt. Du hast darauf einige der Leute erkannt. Kannst du uns nochmals zeigen, wen?»
    «Na, den hier, der ist irgendwie mit dem Alten verwandt.»
    «Hansruedi Pfirter», kommentierte Nadine.
    «Dann die da. Das ist, glaube ich, seine Tochter.»
    «Edith Rost», bestätigte Nadine und schaute den Kommissär fragend an.
    «Weiter!», drängte dieser.
    «Dann der da. Das ist dieser wahnsinnige Fernsehfritze.»
    «Anselm Stalder.»
    «Und dann die da, die Alte vom Rost.»
    «Das ist nicht Hans Rosts Frau», korrigierte ihn Nadine.
    «Quatsch. Ihr habt gesagt, dass sei seine Alte. Ich habe mich noch gewundert.»
    Ferrari sah Nadine an. Sie überlegte kurz.
    «Woher kennst du die Frau?»
    «Ich habe sie mit Rost zusammen am Mittag gesehen. Wegen der musste ich doch den Schlüssel fürs Dach holen, weil er ihr das ganze Gebäude zeigen wollte. Wer ist denn die Braut?»
    «Denise Grieder, die Fernsehproduzentin», antwortete Nadine tonlos.
    «Danke, das wars. Du hast uns sehr geholfen.»
    Langsam lichtete sich beim Kommissär der Nebel und Gewissheit machte sich breit. Wieso nur war er nicht früher draufgekommen? Die Lösung lag doch so nah, direkt vor seiner Nase. Vor lauter Bäumen den Wald nicht gesehen, ärgerte er sich. Nun aber fügten sich die einzelnen Teile zu einem Ganzen. Gerade so, als wäre es die einfachste Sache der Welt.
    «Mein Fehler», gestand Nadine. «Ich hätte konkret nachfragen, ihn die Personen direkt auf den Fotos zeigen lassen müssen. Ich dachte, Armand spreche von Christina Rost, dabei meinte er Denise Grieder auf dem Foto neben Anselm Stalder.»
    Nadine rieb sich die Stirn.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher