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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder
Autoren: J. D. Robb
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dorthin und lasst sie dort bewachen. Das gilt ebenso für die anderen Angestellten.«
    »Ist er tot?«
    »Das, oder er gewinnt den Preis des besten Schauspielers des Jahrhunderts.«
    »Wir müssen auch das Publikum entfernen. Seht zu, dass keine Panik ausbricht und dass niemand das Theater unbemerkt verlässt.«
    »Das übernimmst am besten du. Guck, ob Dr. Mira noch irgendwo ist. Ich könnte sie brauchen.«
    »Ich habe ihn umgebracht.« Die Blonde machte schwankend zwei Schritte zurück, hielt ihre blutgetränkten Hände in die Höhe und starrte sie mit großen Augen an. »Ich habe ihn umgebracht«, röchelte sie noch einmal und fiel dann schlicht um.
    »Super. Klasse. Roarke?«
    »Ich kümmere mich um sie.«
    »Sie.« Sie piekste einem der Wachmänner mit dem Finger in die Brust. »Leiten Sie diese Leute in ihre Garderobe und sorgen Sie dafür, dass sie dort bleiben. Und Sie …«, sie wandte sich dem zweiten Wachmann zu, »… Sie trommeln sämtliche Angestellten des Hauses zusammen. Ich will, dass die Türen gesichert werden. Niemand kommt herein, und niemand geht hinaus.«
    Eine Frau fing an zu schluchzen, mehrere Männer begannen lautstark zu diskutieren, und Eve zählte bis fünf, hielt dann ihren Ausweis in die Luft und brüllte: »Jetzt hören Sie mir mal alle zu! Dies sind polizeiliche Ermittlungen. Jeder, der sich weigert, meine Anweisungen zu befolgen, stört die Arbeit der Polizei und wird deshalb umgehend zur nächsten Wache transportiert. Ich will, dass Sie alle die Bühne räumen, und zwar auf der Stelle!«
    »Gehen wir.« Die Brünette mit der kleinen Rolle der Geliebten stakste elegant und achtlos über die ohnmächtige Christine hinweg. »Ein paar von euch starken Männern bringen unsere Hauptdarstellerin mit, ja? Ich brauche erst mal einen Drink.« Sie bedachte Eve mit einem kühlen, klaren Blick aus leuchtend grünen Augen. »Ist das erlaubt, Lieutenant?«
    »Solange Sie nicht hier am Tatort trinken.«
    Dann zog Eve erneut ihr Handy aus der Tasche, rief die Zentrale an und sagte, während sie erneut neben dem Leichnam in die Hocke ging: »Hier spricht Lieutenant Eve Dallas. Ich brauche sofort ein Team von der Spurensicherung.«
    »Eve.« Eilig kam Dr. Mira hinter den Vorhang auf die Bühne. »Roarke hat mir gesagt …« Sie verstummte, blickte auf den Toten und atmete hörbar ein. »Großer Gott.« Dann wandte sie sich abermals an Eve. »Was kann ich tun?«
    »Erst mal einfach nur da sein. Ich habe Arbeitswerkzeug dabei. Peabody ist schon unterwegs, und außerdem habe ich die Spurensicherung und einen Krankenwagen bestellt. Bis die jedoch hier sind, brauche ich Sie sowohl als Ärztin als auch als offizielle Sicherheitskraft, damit hier nicht alles völlig drunter und drüber geht. Tut mir Leid, dass ich Ihnen Ihren Abend ruiniere.«
    Dr. Mira schüttelte den Kopf und wollte sich gerade neben die Leiche knien, als Eve hastig warnte: »Nein, passen Sie auf. Sie könnten Spuren am Tatort hinterlassen, und außerdem ruinieren Sie mit dem Blut Ihr Kleid.«
    »Wie ist es passiert?«
    »Das wissen Sie genauso gut wie ich. Wir alle haben es gesehen. Aufgrund meiner scharfen Beobachtungsgabe habe ich das Messer als die Mordwaffe identifiziert.« Eve lachte humorlos und spreizte ihre Hände. »Ich habe nicht mal eine verdammte Dose Versiegelungsspray dabei. Wo in aller Welt bleibt Peabody?«
    Frustriert, weil sie ohne ihr Werkzeug nicht mit der Untersuchung des Tatortes beginnen konnte, wirbelte sie herum und entdeckte dabei Roarke. »Würden Sie wohl bitte eine Minute die Stellung halten, Dr. Mira?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, marschierte Eve über die Bühne auf ihren Gatten zu. »Sag mir, die Stelle mit dem Messer in der letzten Szene, wie funktioniert sie richtig?«
    »Man nimmt ein Messer aus der Requisite, dessen Klinge in den Griff geschoben wird, sobald sie auf eine feste Oberfläche trifft.«
    »Dieses Mal hat das eindeutig nicht funktioniert«, murmelte Eve. »Das Opfer, wie ist sein richtiger Name?«
    »Richard Draco. Eine echte Berühmtheit.«
    »Wie gut hast du ihn gekannt?«
    »Nicht gut. Ich habe ihn ab und zu auf irgendwelchen Festen getroffen, aber vor allem kannte ich seine Arbeit.« Roarke steckte die Hände in die Hosentaschen, wippte auf den Fersen und studierte die weit aufgerissenen Augen in Dracos leblosem Gesicht. »Er hat viermal den Tony gewonnen und für sämtliche Filmrollen, die er gespielt hat, ausnahmslos hervorragende Kritiken eingeheimst. Auf der Bühne und beim Film
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