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Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)

Titel: Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)
Autoren: Christine Feehan
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überließ. »Das ist wahrscheinlich genau der Grund, weshalb er bei deiner Bezahlung einiges draufgelegt hat, Brenda. Vielleicht solltest du bedenken, dass er ein brillanter Mann ist, der diejenigen belohnt, die ihm nützlich sind. Ihm blieb nichts anderes übrig, als dich anzurufen, sowie es so aussah, als könnte Waters bei der Abstimmung zaudern. Sorg dafür, dass der brave Kongressabgeordnete nicht mal auf den Gedanken kommt, ihn im Stich zu lassen.«
    Brenda stopfte den dicken Umschlag in ihre Handtasche und sah Sheila mit einem süffisanten Lächeln an. »Keine Sorge. Ich habe jede einzelne Zusammenkunft mit dem ehrenwerten, rechtschaffenen John Waters aufgezeichnet, und ich glaube, er wird nicht wollen, dass die Dinge, die er getan hat, jemals ans Licht kommen. Seine verklemmte Frau und seine selbstgerechte Familie von frommen Kirchgängern, die sich so lautstark über alles Sündige auslassen, sollen bestimmt nichts davon erfahren. Er wird alles tun, wofür ihn Dr. Whitney braucht.«
    »Du machst hier ein ziemlich gutes Geschäft, Brenda«, sagte Sheila. »Du wirst von Whitney und von dem Freier bezahlt.« Ihre Augen wurden so kalt wie ein Gletscher. »Bau keinen Mist.« Sie wandte sich abrupt ab, begab sich in die nächste Toilettenkabine und verriegelte sie lautstark, um klarzustellen, dass sie nichts mehr zu sagen hatte. Sie hatte sie gewarnt, und wenn Brenda trotzdem beschloss, wieder zu keifen, dann war das eine Angelegenheit zwischen ihr und Whitney. Aber Leute, die sich seinen Ärger zuzogen, verschwanden im Allgemeinen erstaunlich schnell.
    Brenda summte vor sich hin. Auf ihrem Gesicht stand ein schwaches Lächeln. Sie rückte ihre Seidenbluse so zurecht, dass sie gerade weit genug offen stand, um die verlockenden Rundungen zu zeigen. Ihre Brüste wurden durch das Mieder, das sie unter der Seide trug, nach oben geschoben, und der Stoff fiel hübsch über ihre Brustwarzen. Sie senkte den Blick, um ihren leuchtend roten Lippenstift in ihrer Handtasche zu finden. Aus dem Hahn über dem Waschbecken floss plötzlich Wasser. Ihr Blick richtete sich auf den kräftigen Wasserstrahl. Dann zuckte sie die Achseln und blickte auf, weil es sie nicht interessierte, was den Sensor ausgelöst haben könnte. Zu ihrer Verblüffung sah sie im Spiegel direkt hinter sich das Gesicht einer Frau, die dicht hinter ihr stand. Kein Laut war zu hören. Sie hatte gerade noch die Zeit, das platinblonde Haar und die asiatischen Gesichtszüge wahrzunehmen. Ein harter Schlag auf den Hinterkopf ließ sie mit dem Gesicht auf die Kante des Waschbeckens knallen. Sie fühlte überhaupt nichts, als sich Schwärze über sie herabsenkte.
    Brendas Körper glitt vom Beckenrand auf den gekachelten Fußboden. Die Finger der Frau steckten in Handschuhen, als sie um Brendas Füße herum eine Handvoll Wasser auf den Boden spritzte, sich hinkauerte, um den Absatz eines der Stöckelschuhe abzubrechen, und den Umschlag aus Brendas Handtasche riss – all das ein einziger lautloser Bewegungsablauf. Kaum hatte sie sich wieder aufgerichtet, entfernte sie eine winzige Kamera, die direkt über dem Spiegel angebracht war, und schien dann im Handumdrehen zu verschwinden.
    »Brenda?«, rief Sheila zaghaft.
    Das Wasser floss weiterhin in das Waschbecken. Sheila zog die Stirn in Falten und lugte unter der Tür der Toilettenkabine hindurch. Brenda lag auf dem Boden. »Brenda?«, sagte sie noch einmal, und ihre Stimme überschlug sich. Sie bekam keine Antwort. Nur das Geräusch des fließenden Wassers war zu hören.
    Sheila starrte weiterhin unter der Tür hindurch, vor Schreck erstarrt. Sie konnte keine anderen Füße sehen, nur Brendas, doch einer ihrer Schuhe lag mit abgebrochenem Absatz neben ihr. Ein schmales rotes Rinnsal rann durch die Fugen zwischen den Fliesen zu einer Pfütze, die immer größer wurde. Sheila keuchte und sprang auf. Hinter ihr spülte die Toilette automatisch, und sie hätte beinah laut aufgeschrien. Ganz langsam stieß sie mit den Fingerspitzen die Tür auf und spähte hinaus. Brenda lag auf dem Boden, und von dem Sturz, als sie auf dem Wasser ausgerutscht war, war ihr Schädel vorn zerschmettert. Ihre Kleidung sah jetzt nicht mehr sexy und verführerisch aus, sondern zeigte sie als das, was sie war – eine hochbezahlte Prostituierte, ihr Körper auf den Bodenfliesen obszön zur Schau gestellt.
    Sheila fluchte tonlos, riss schnell Toilettenpapier ab und öffnete Brendas Handtasche, um den Umschlag mit dem Bargeld wieder an sich zu
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