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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung
Autoren: Susan Schwartz
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mit den Elfen, nicht einmal mit den Bergwölfen. Sie sind reine Killermaschinen, die unsere Welt bedrohen. Die müssen weg.«
    »Hast du denn überhaupt keine Angst?«
    »Nee. In mir ist alles stumpf und taub.«
    »Ich hab schon Angst.«
    »Das reicht für uns beide.« Luca fixierte Jacks Blick. »Sind wir Partner oder nicht?«
    »Verdammt, ja«, fluchte Jack. »Aber behalt deinen Kopf unten, oder Laura reißt mir meinen ab.«
     
    Veda trat in voller Rüstung aus ihrem Zelt und stellte sich dem neuen Morgen. Sie fühlte sich müde und zerschlagen. Die ständige Anspannung, das Warten zermürbte sie. Immerhin wagte sich niemand in ihre Nähe, wenn sie in dieser Stimmung war. Und damit kam sie um die Antworten auf die drängenden Fragen herum.
    Waren die Iolair frei? Gab es sie noch? Wann offenbarte sich Sgiath, nun, da es Alberich nicht mehr gab? Würde Sgiath sie anführen? Ging es gegen Morgenröte oder gegen die Gog/Magog? Wann würden sie endlich aktiv?
    Noch immer keine Nachricht aus dem Vulkan. Alberichs Tod bedeutete nicht zwangsläufig, dass Cuan Bé frei war. Aber welche Veranlassung hätte der Schattenlord noch, dort zu bleiben? Brauchte er die Kämpfer dort denn überhaupt, war das Heer der Wolfsköpfigen nicht riesig genug?
    Die Konsequenz daraus schob Veda von sich. Nein, sie waren nicht alle tot. Er hatte sie nicht alle gemeuchelt. Wozu so viel Energie verschwenden? Er hatte bewiesen, wozu er fähig war. Hatte gesagt, er würde sie alle in Morgenröte erwarten. Wen wollte er beherrschen, wenn er alle umgebracht hatte? Und nicht etwa bedeutungslose Zivilisten, sondern hervorragende Krieger, die ihm bei seiner späteren Expansion dienlich wären. Und noch später zur Überwachung der Unterdrückten.
    Ein verhaltenes Wiehern erklang, und Blaevar kam auf leisem Huftritt heran. Die Samtnüstern des Pegasus erfüllten sie mit warmem Schnauben, als er sie gegen sie drückte.
    »Ja, gehen wir«, wisperte sie, liebkoste ihn kurz und schwang sich dann auf seinen Rücken.
    Blaevar breitete seine mächtigen Schwingen aus, sprang an, und schon hoben sie mit rauschenden Flügeln ab. Ohne dass seine Herrin ihn lenken musste, flog er mit wenigen Schlägen zu dem schwebenden Schiff und landete elegant auf dem Deck.
    Arun kam Veda entgegen und begrüßte sie wortlos, drückte nur ihre Hände. Auf dem Schiff war alles ruhig, nur wenige Matrosen waren zu sehen, die etwas zu tun hatten.
    Die Amazone ergriff als Erste das Wort. »Es ist so weit. Wirst du kämpfen?«
    Arun nickte. »Selbstverständlich. Wir haben das Unterdeck bis zum Bersten gefüllt. Und wenn uns die Munition ausgeht, werfen wir eben Schuhe und Besteck hinunter.«
    Veda strich sich das lange blonde Haar zurück. »Ich weiß nicht, wer du bist«, sagte sie müde. »Doch ich bin dankbar, dich auf unserer Seite zu wissen.«
    »Und meine Gefährten werden bald kommen«, versicherte Arun. Er führte die Amazone zu den eingelassenen Sitzbänken, wo er sie nötigte, sich zu setzen. Er nahm dicht neben ihr Platz. »Ich würde es wissen, wenn sie umgekommen wären.«
    »Das ist gut. Aber kannst du das auch für die Iolair sagen?«
    »Leider nein. Aber ich denke, Josce wird Kontakt zu mir aufnehmen, sobald es möglich ist. Und bestimmt ist ein Bote unterwegs zu dir.«
    »Was macht dich so sicher, dass der Schattenlord nicht mehr in Cuan Bé ist? Dass sie alle noch leben?«
    »Weil es so ist«, gab Arun schlicht zur Antwort.
    Der Steuermann kam mit einem Tablett heran, auf dem zwei Goldpokale standen. Arun nahm sie herunter und reichte einen Veda. »Trink das.«
    »Mir ist nicht danach«, lehnte sie ab.
    »Oh, aber ich bestehe darauf«, sagte er mit zuvorkommendem Lächeln, doch seine Augen wurden hart.
    Veda erwog ihre Antwort – und trank. Und tatsächlich fühlte sie sich schon nach kurzer Zeit besser. »Du verstehst dich also auch auf Tränke.«
    »Ich trinke gern und probiere vieles aus.« Nun lächelte er aufrichtig. »Und ... in meinem Beruf ist es hilfreich, sich in diesen Dingen auszukennen.«
    Er stützte einen Arm auf der Rückenlehne auf und legte die Hand mit dem Becher auf dem Schenkel ab. »Wo ist Sgiath?«
    Da war sie, die Frage, und ausgerechnet von diesem undurchsichtigen »Korsaren der Sieben Stürme«.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Warum ist er jetzt nicht hier?«
    Veda richtete den Blick über die Reling hinaus auf den Himmel, der so dunkel geworden war, seit der Schattenlord an Macht gewonnen hatte. Seit er sich allen offenbart hatte. Ab und zu
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