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Special - Zeig dein wahres Gesicht

Special - Zeig dein wahres Gesicht

Titel: Special - Zeig dein wahres Gesicht
Autoren: Scott Westerfeld
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Shay und die anderen Schlitzer? Oder war das ...
    Sie dachte an Davids Worte: Du bist nicht allein.
    Tally schloss die Augen und ließ sich zur Seite sinken, bis sie mit dem Kopf auf den Boden schlug. Und dann wartete sie bewegungslos.
    Einen langen Moment später wurde die Tür geöffnet.
    „Das hat ja ganz schön gedauert.“ Die Stimme war nervös und verharrte zögernd vor der Türöffnung.
    Schritte. „Tja, wie du gesagt hast, sie ist eine Art Superfreak. Aber jetzt geht’s mit ihr nach Normaloville."
    „Und du bist sicher, dass sie nicht aufwachen wird?“
    Ein Fuß bohrte sich in ihre Seite. „Siehst du? Die ist weg.“
    Der Tritt jagte eine Welle von Wut durch Tally, aber in ihrem Monat der Einsamkeit hatte sie Selbstkontrolle gelernt. Als der Fuß sie abermals berührte, ließ Tally sich auf den Rücken rollen.
    „Nicht bewegen, Tally. Gar nichts tun. Warte auf mich ...“
    Tally hätte gern geflüstert: Wer bist du, aber das wagte sie nicht. Die beiden Männer, die das Gas in die Zelle geleitet hatten, knieten jetzt neben ihr und hoben sie auf eine Hubbahre.
    Sie ließ sich von ihnen davontragen.
    Tally lauschte sorgfältig auf die Echos.
    Die Gänge im Quartier der Besonderen Umstände waren jetzt viel leerer, die meisten der grausamen Pretties waren schon verändert worden. Tally schnappte unterwegs einige Gesprächsfetzen auf, aber keine der Stimmen trug die Rasierklingenschärfe der Specials in sich.
    Sie fragte sich, ob man sie bis ganz zuletzt aufgespart hatte.
    Die Fahrt mit dem Fahrstuhl war kurz, vermutlich ging es nur einen Stock höher zu den Hauptoperationssälen. Sie hörte, wie eine Doppeltür aufglitt, und spürte, wie ihr Körper um eine scharfe Kurve getragen wurde. Die Bahre glitt in einen kleineren Raum voller metallener Oberflächen und antiseptischer Gerüche.
    Jede Zelle in Tallys Körper verlangte danach, von der Bahre zu springen und sich den Weg an die Oberfläche freizukämpfen. Sie war schon als Ugly aus diesem Gebäude entkommen. Wenn die anderen Specials wirklich alle weg waren, könnte niemand sie
    aufhalten.
    Aber sie riss sich zusammen und wartete darauf, dass die Stimme ihr sagte, was sie tun sollte.
    Immer wieder sagte sie sich: Ich bin nicht allein.
    Sie wurde ausgezogen und in einen Operationstank gehoben, dessen Plastikwände die Geräusche im Raum dämpften. Sie fühlte die kalte Glätte des Tisches in ihrem Rücken und die Metallklaue eines Servoarms bohrte sich in ihre Schulter. Sie stellte sich vor, wie ein Skalpell herausschoss und die Schlitzerin ein letztes Mal aufschlitzte, um die Special aus ihr herauszureißen.
    Ein Dermalstrang wurde gegen ihren Arm gepresst und seine Nadeln verteilten örtliche Betäubung, ehe sie in Tallys Adern glitten. Sie fragte sich, wann sie mit echten Betäubungsmitteln voll gepumpt werden würde und ob ihr Stoffwechsel sie wach
    halten könnte.
    Als der Tank versiegelt wurde, keuchte Tally vor Panik. Sie hoffte, dass die beiden Wächter die Puls-Tätowierungen nicht sahen, die jetzt wild über ihr Gesicht wirbelten.
    Aber es hörte sich so an, als hätten die Wächter genug anderes zu tun. Überall im Raum summten Apparate, piepten und brummten, Servoarme setzte sich in Bewegung und schnitten mit kleinen Sägen Testmuster.
    Zwei Hände griffen in den Tank und schoben einen Atemschlauch in ihren Mund. Das Plastik schmeckte nach Desinfektionsmitteln und die Luft, die herauskam, war steril und unnatürlich. Als der Schlauch sich einstellte und seine Fangarme um Tallys Nase und Kopf legte, hätte sie sich fast erbrochen.
    Sie wollte dieses Ding aus sich herausreißen und kämpfen.
    Aber die Stimme hatte ihr befohlen zu warten. Wer immer das Ohnmachtsgas entschärft hatte, musste einen Plan haben. Tally musste die Ruhe bewahren.
    Dann wurde der Tank gefüllt.
    Flüssigkeit strömte von allen Seiten herein und umspülte ihren nackten Körper, dick und zähflüssig, voller Nährmittel und Nanos, die ihr Gewebe am Leben erhalten sollten, während die Ärzte sie in Stücke rissen. Die Temperatur der Flüssigkeit entsprach der ihres Körpers, aber als die Lösung in ihre Ohren floss, durchfuhr Tally ein Zittern. Die Geräusche im Raum wurden fast bis zur Stille gedämpft.
    Die Flüssigkeit stieg über ihre Augen, über ihre Nasenspitze, bedeckte sie ganz und gar ...
    Sie saugte recycelte Luft aus dem Schlauch und zwang sich mit Mühe dazu, die Augen geschlossen zu halten. Jetzt, wo sie so gut wie taub war, schien es die pure Folter, auch
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