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Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Titel: Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)
Autoren: Jennifer Estep
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verbessern. Tatsächlich war Agrona mehr oder minder der einzige Grund gewesen, warum mein Dad und ich uns in den letzten Jahren noch eine gewisse Höflichkeit im Umgang bewahrt hatten. Doch die ganze Zeit – die ganze verdammte Zeit über – hatte sie uns nur benutzt. Hatte über meine Dad und seine Freunde das Protektorat ausgespäht, hatte heimlich die Missionen sabotiert, zu denen sie mit eingeteilt war, hatte mich im Blick behalten, damit sie versuchen konnte, Lokis Seele in meinen Körper zu überführen, wenn der böse Gott endlich aus Helheim entkommen war.
    »Nun, ich dachte, wir könnten heute die Akademie besuchen«, sagte Dad, als klar wurde, dass ich mein hartes Training nicht weiter erklären würde. »Alles vorbereiten für nächste Woche.«
    »Ich dachte, das hättest du schon getan«, murmelte ich.
    Ich hatte mich geweigert, auf die Akademie in North Carolina zurückzukehren. Aber eigentlich wollte ich auch nicht auf die in New York wechseln oder auf irgendeine andere Akademie irgendwo auf der Welt. Aber mein Dad war ein Prinzipienreiter, und er bestand darauf, dass ich eine der Akademien besuchte und alles aufholte, was ich in den letzten zwei Wochen verpasst hatte. Als wäre nichts geschehen. Als wäre ich nicht mit Loki verbunden gewesen. Als hätte ich nicht versucht, Gwen zu ermorden. Und besonders: als wüsste nicht jeder von den schrecklichen Dingen, die ich getan hatte.
    Oh, mir war bewusst, dass die gesamte mythologische Welt darüber sprach. Wie der verdammte Logan Quinn in den Schnittermodus geschaltet hatte und fast Nikes Champion und eine Menge anderer Jugendlicher im Aoide-Auditorium umgebracht hatte. Oliver und Kenzie hatten mir von all den Anrufen, SMS und Fragen erzählt, mit denen die anderen Schüler der Mythos Academy sie überschüttet hatten. Ganz abgesehen von den verrückten Gerüchten, die auf dem Campus herumgingen – sie reichten von der Geschichte, Gwen hätte mich umgebracht, über die Theorie, dass ich mich den Schnittern willentlich angeschlossen hatte und mit ihnen abgehauen war, bis zu der gruseligen Vorstellung, dass meine Leiche immer noch in der Leichenhalle unter dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Gebäude lag.
    Anscheinend hatte Kenzie sich angewöhnt, sein Handy abzuschalten, damit er die ganzen dämlichen Fragen und SMS nicht zur Kenntnis nehmen musste. Allerdings hatte niemand den Mut aufgebracht, mich anzurufen oder mir eine SMS zu schreiben. Davor hatten sie anscheinend alle zu viel Angst.
    Alle außer Gwen zumindest.
    Sie hatte mir einen Brief geschickt, in dem sie mir erklärte, sie habe genau gesehen, was Loki mir angetan hatte; sie wisse, wie er mich von innen heraus gefoltert hatte, und wie heftig ich mich gegen ihn gewehrt hatte. Sie hatte mir außerdem erklärt, dass sie mir alles vergab, was ich getan hatte, und besonders, dass ich sie verletzt hatte.
    Vielleicht hatte sie mir vergeben, aber ich selbst konnte das nicht.
    Doch mal abgesehen von offenen Fragen, Gerüchte und meinen eigenen Schuldgefühlen würde mich jeder beobachten, sobald ich einen Mythos-Academy-Campus irgendwo auf der Welt betrat. Und im Moment wollte ich einfach nicht dem Starren und dem Flüstern und dem verdammten Getratsche ausgesetzt sein.
    Es war schwer genug, mit dem umzugehen, was wirklich geschehen war.
    »Logan?«, fragte Dad leise. »Geht es dir gut?«
    »Wunderbar«, murmelte ich, während ich mein Rührei von einer Seite des Tellers auf die andere schob, statt es zu essen. »Einfach wunderbar.«
    »Hör mal, ich weiß, es wird schwer werden, aber ich glaube wirklich, dass der Besuch einer Schule und die Routine, die damit einhergeht, dir dabei helfen wird … mit allem umzugehen«, meinte er. »Du kannst nicht den ganzen Tag herumsitzen und nichts tun.«
    »Ich tue nicht nichts. Ich trainiere. Genau wie ein echter Spartaner es tun sollte, nicht wahr?« Ich machte mir nicht die Mühe, den Sarkasmus in meinen Worten zu dämpfen, aber ich konnte auch den Schmerz, der darin mitschwang, nicht verbergen.
    Dad seufzte und öffnete den Mund, wahrscheinlich um mir einen Vortrag über die Rückkehr zur Schule zu halten …
    Da klopfte es einmal laut an der Eingangstür, bevor er auch nur das erste Wort sprechen konnte. Eine Sekunde später öffnete sich die Tür mit einem Knarren. Ich verspannte mich und setzte mich aufrecht, während ich Messer und Gabel so packte, dass ich damit zustechen konnte. Wie alle Spartaner brauchte ich keine Waffe, um zu kämpfen. Dank
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