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Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Titel: Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)
Autoren: Jennifer Estep
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meines angeborenen Killerinstinkts wusste ich einfach, dass ich jemandem das Tischmesser in den Hals rammen konnte oder ihm mit der Gabel die Augen ausstechen. Falls es hart auf hart kam, konnte ich immer noch einen der Teller zerbrechen, um die Scherben wie Dolche einzusetzen, oder einem Angreifer den Kopf durch die Glasplatte des Tisches rammen …
    Dad wedelte in einer beruhigenden Geste mit der Hand. »Entspann dich, Logan. Ich erwarte Besuch. Es ist Zeit für die morgendliche Einsatzbesprechung, erinnerst du dich?«
    Jeden Morgan kamen ein paar Protektoratsmitglieder vorbei, um meinen Dad auf den neuesten Stand zu bringen, was die letzten Sichtungen, Verbrechen und verdächtigen Handlungen der Schnitter anging. Das gehörte zu Dads Routine, seit ich mich erinnern konnte. Ich fühlte mich dumm, weil ich es vergessen hatte.
    »Oh. Ja. Stimmt.«
    Ich nickte ihm kurz zu, trotzdem kostete es mich einen Moment, meine verkrampften Finger vom Besteck zu lösen und es auf den Teller zu legen. Ich war seit dem Tag im Auditorium nervös, weil ich jeden Moment damit rechnete, dass Agrona auftauchte, mir ein weiteres Halsband aus Apate-Juwelen umlegte und versuchte, das Ritual zu Ende zu führen, das sie begonnen hatte. Oder noch schlimmer, dass Loki einfach wieder in meinen Geist eindrang, erneut die Kontrolle übernahm und mich dazu zwang, jeden um mich herum zu ermorden. Nickamedes und Professor Metis hatten mir erklärt, dass das nicht passieren konnte; dass ich nicht mehr mit dem bösen Gott verbunden war; dass er mir nie wieder auf diese Art seinen Willen aufzwingen konnte. Aber ich glaubte ihnen nicht vollständig.
    Ich wusste einfach nicht mehr, was ich glauben sollte – besonders nicht über mich selbst.
    Schwere Schritte erklangen, und zwei Männer erschienen in der Tür zur Küche. Einer von ihnen war klein und untersetzt und hatte einen muskelbepackten Körper, während der andere groß und schlank war. Sergei Sokolov und Inari Sato, zwei der besten Freunde meines Dads und außerdem wichtige Mitglieder des Protektorats. Gewöhnlich hätten Sergei und Inari so früh am Morgen Jeans, Stiefel und Pullover getragen, genau wie Dad und ich. Aber heute hatten sie bereits ihre grauen Roben über ihre normale Kleidung geworfen. An ihren Hüften hingen Schwerter, deren Hefte glitzerten wie verschlagene, wissende Augen. Irgendwas war passiert.
    »Linus, Logan«, sagte Sergei, und sein russischer Akzent war ein wenig ausgeprägter als gewöhnlich.
    Wir nickten ihm beide zu. Inari stand still und schweigend neben seinem Freund, wie es seine Art war. Der Ninja sprach nie sonderlich viel.
    Dad deutete auf die Servierplatten auf der Arbeitsfläche. »Setzt euch und nehmt euch etwas zu essen. Ich habe genug für uns alle gemacht.«
    Sergei schüttelte den Kopf. »Keine Zeit. Wir stören nur ungern dein Frühstück, aber wir haben Berichte erhalten, dass einige Schnitter ein nahe gelegenes Gebäude als Operationsbasis nutzen«, rumpelte er. Seine haselnussbraunen Augen blickten ernst. »Unseren Berichten zufolge hält sich im Moment mindestens ein halbes Dutzend Schnitter dort auf. Vielleicht mehr. Wir glauben, es ist dieselbe Gruppe, die die Artefakte aus einigen der örtlichen Museen gestohlen hat.«
    Dads Blick huschte zu den Bildern auf seinem Tisch. Er hatte sie vor einer Weile auf der Tischplatte ausgebreitet, und ich lehnte mich vor, um sie besser sehen zu können. Es waren Hochglanzaufnahmen, wie man sie in Museumskatalogen fand – kunstvolle Fotos, die die Gegenstände im bestmöglichen Licht zeigten. Zu den dargestellten Dingen gehörten ein Speer, ein Schild, einige Ringe und eine halb heruntergebrannte Kerze.
    Dad hatte ständig an dieser Sache gearbeitet, seit wir hier angekommen waren. Ein halbes Dutzend Schnitter, vielleicht mehr, alle in schwarzen Roben und mit Loki-Masken, waren in verschiedene Museen eingebrochen und hatten Artefakte gestohlen – Waffen, Rüstungen, Kleidung und mehr. Alles Gegenstände, die Göttern und Göttinnen gehört hatten, oder Kriegern und Kreaturen, die ihnen über die Jahrhunderte gedient hatten.
    Ich rieb mir den Nacken, der sich plötzlich angespannt, steif und heiß anfühlte, als läge das goldene Halsband immer noch um meinen Hals. Die Schnitter hatten auch Edelsteine gestohlen, von denen einige den Apate-Juwelen glichen, die Agrona benutzt hatte, um mich zu kontrollieren. Bis jetzt hatte Dad nicht herausfinden können, wofür die Schnitter die Artefakte brauchten, da einige
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