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Spademan: Thriller (German Edition)

Spademan: Thriller (German Edition)

Titel: Spademan: Thriller (German Edition)
Autoren: Adam Sternbergh
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einer Rasierklinge in der Hand erwarten, kann ich fünf gezielte Schüsse abgeben, bevor sie überhaupt dazu kommen, das Feuer zu erwidern.
    Pistolen. Manchmal sind sie doch ganz praktisch.
    Drei Schüsse treffen, zwei davon ins Schwarze.
    Und der letzte noch stehende Bauernbursche ist ein lausiger Schütze.
    Glück gehabt.
    Als auch er zu Boden geht, verteile ich die restlichen Kugeln des Magazins mehr oder weniger gerecht zwischen den dreien. Um ganz sicher zu gehen.
    Die Krankenschwester ist aus irgendeinem Grund noch hier.
    Sie steht wie angewurzelt in der Ecke, bis ich in Richtung Ausgang deute.
    Ihre Kreppsohlen bewegen sich lautlos auf dem Marmorboden, bis sie irgendwann durch eine Blutpfütze muss.
    Sie rennt einfach weiter.
    Hinterlässt draußen auf der Wall Street blutige Fußabdrücke.
    Ich mache mich in den übrigen Räumen auf die Suche nach Simons Bett.
    Mark landet sanft und wirkt ein wenig enttäuscht.
    Du hast mich ja kaum gebraucht. Aber natürlich dürfen wir den da nicht vergessen.
    Simon macht Anstalten zu verschwinden.
    Tut mir leid, aber ich muss jetzt wirklich gehen.
    Mark versperrt ihm den Weg.
    Sie und ich, wir haben vor einiger Zeit in einer Kapelle eine Unterhaltung begonnen. Wir sollten sie jetzt zu Ende führen.
    Simons Körper strafft sich.
    Einverstanden.
    Persephone packt Marks Arm.
    Nicht.
    Simon lächelt. Mustert sie.
    Schön, dich wiederzusehen. Du siehst gut aus.
    Sie wischt die Klinge an ihrem Kleid ab, hinterlässt blutige Spuren auf dem Blumenmuster.
    Sag uns einfach, wo’s hier rausgeht.
    Simon blickt zu Mark, dann wieder zu ihr, bevor er es ihnen zeigt.
    Sie sagt zu Simon:
    Okay. Und jetzt verschwinde. Und zwar schnell. Ich meine es ernst.
    Dann winkt sie Mark.
    Komm mit.
    Ich entdecke Simons Bett im ehemaligen Büro des Bankmanagers, doch ohne Simon darin.
    Erst ist er da, dann wieder weg.
    Das ist schade, denn ich habe ja noch einen zweiten Nagel.
    Allerdings stoße ich auf einen weiteren Raum.
    Sechs Betten.
    Sechs alte Männer.
    Alle eingestöpselt, alle träumend.
    Die Betten sind im Kreis aufgestellt.
    Der Zirkel der Diakone.
    Persephone führt Mark zu einer anderen Pforte, die hinter wild wucherndem Efeu versteckt ist.
    Während sie hindurchgehen, hören sie tatsächlich Harfenklänge.
    Erst die Harfen, dann die Schreie.
    Die hoffnungslosen Schreie der schon seit Langem Verdammten.
    Der Raum ist stockfinster, nur ein flackernder Feuerschein erhellt ihn.
    Sie warten auf der Schwelle, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben.
    Ihre Pupillen weiten sich, hungrig nach Licht.
    Was sie gleich darauf wieder bereuen.
    Mark muss an alte Gemälde denken. Blake. Bosch. Aber zum Leben erwacht.
    Persephone erinnert die Szenerie an etwas anderes.
    An eine junge Frau, die in einem Krankenbett verzweifelt auf sich selbst einstach.
    Persephone findet als Erste die Sprache wieder.
    Ich brauche eine Waffe.
    Mark reicht ihr die Wurfaxt.
    Sie wiegt sie in einer Hand.
    Und was ist mit dir?
    Ich hab da noch was für besondere Gelegenheiten in petto.
    Urplötzlich hält er ein flammendes Schwert in Händen.
    Uriel.
    In der Bibel wird das Flammenschwert nur ein einziges Mal erwähnt. Und da befindet es sich in den Händen des Erzengels Uriel, der Adam und Eva aus dem Garten Eden verbannt. Manche Bibelforscher betrachten das Flammenschwert als eine Metapher für einen Blitz. Doch Mark nimmt das ganz offenkundig wörtlicher.
    Persephone steht im weißen Schein seines kalten Feuers.
    Warte, wieso kriegst du das flammende Schwert?
    Vergiss nicht, dass ich in der Sonntagsschule unterrichtet habe. Außerdem habe ich eine rege Fantasie.
    Sie geht nach rechts, er nach links.
    Wie Forscher durch das Unterholz eines Dschungels bahnen sie sich jeder eine blutige Schneise, an deren Ende sie sich wieder treffen.
    Ich betrachte die schlafenden Diakone, störe sie nicht in ihrer Ruhe.
    Trete hinaus auf die Stufen, die zum Bankgebäude führen.
    Begrüße die Wall Street.
    Die frische Luft. Den strahlenden Sonnenschein.
    Stoße einen lauten Pfiff aus.
    Acht abgemagerte Gestalten versammeln sich um mich. Immer noch viel zu viele Dreadlocks.
    Ich muss unbedingt eine Regel erlassen, die kahlgeschorene Schädel vorschreibt.
    Doch für den Augenblick gebe ich ihnen erst mal die Gelegenheit, ihren Zorn rauszulassen, der sich während der Zeit im Park aufgestaut hat, in dieser einen Woche der Belagerung und der Schläge.
    Ihre ganze Stinkwut auf diese Scheißgesellschaft, oder so ähnlich.
    Ich
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