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Spademan: Thriller (German Edition)

Spademan: Thriller (German Edition)

Titel: Spademan: Thriller (German Edition)
Autoren: Adam Sternbergh
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wartet. Der auf das Eintreten des Unvermeidlichen wartet.
    Mark schwebt.
    Persephone hebt ein Messer in einer schmutzigen Lederscheide hoch. Sie fragt ihren Vater:
    Erinnerst du dich daran?
    Ja. Ich habe es dir geschenkt.
    Richtig. Und wozu?
    Damit du dich schützen kannst.
    Wieder richtig. Aber wovor?
    Vor dem Bösen in dieser Welt.
    Genau.
    Und davon gibt es so viel, Grace Chastity. Das Böse lauert überall. Und ich habe mein Bestes getan, um dich darauf vorzubereiten.
    Ja, es gibt viel Böses.
    Ich wollte dich davor beschützen. Das habe ich wirklich versucht. Und ich wollte dir beibringen, wie du dich selbst schützen kannst.
    Ja. Aber ich war nicht besonders gut darin, oder? Nicht, als es darauf ankam.
    Ich wollte immer nur das Beste für dich. Wenn du geweint hast, habe ich dich getröstet. Wenn du gestrauchelt bist, habe ich dich gestützt. Als du vom Weg abgekommen bist, habe ich dich zurückgeführt. Das ist alles.
    Ja. Du hast mir beigebracht, mich selbst zu schützen.
    Das hoffe ich.
    Mich und mein Baby. Denn jetzt habe ich ein Kind, für das ich sorgen muss.
    Ich kann für euch beide sorgen.
    Sie zieht das Messer aus der Scheide.
    Nein, ich glaube, das kann ich sehr gut selbst übernehmen.
    Sie blickt auf ihre Uhr.
    Ich denke, inzwischen habe ich alles gelernt, was ich dazu wissen muss.
    Ich bin jetzt alleine im Tresorraum. Ich und zwei Leichen. Drei, wenn man Harrow mitrechnet.
    Mit seinem rasselnden Atem.
    Immer noch in seinen Träumen verloren.
    Die Teppichmesserklinge ist zu langsam für meine Zwecke.
    Und inzwischen auch zu stumpf.
    Ich schaue unter dem Bett nach. Entdecke die Sporttasche, die dort verborgen ist.
    So, wie man es mir versprochen hat.
    Um ehrlich zu sein, bin ich doch ein wenig überrascht.
    Ich öffne sie.
    Kontrolliere den Inhalt.
    Eine Pistole.
    Ein Hammer.
    Ein langer Zimmermannsnagel.
    Ein zweiter Nagel für das Herz, als Reserve.
    Genau so wie vereinbart.
    Sechsundzwanzig Zentimeter lange Zimmermannsnägel. Die zusätzlich angespitzt sind.
    Eine Sache muss noch erledigt werden.
    Ich blicke auf meine Uhr.
    Ich habe dich von Kindesbeinen an großgezogen.
    Ich weiß. Ich erinnere mich. Ich war dabei.
    Schau dich um. Ich kann dir alles bieten.
    Alles, was ich sehe, ist ein ängstlicher alter Mann.
    Ich bin nicht ängstlich. Ich bin traurig. Traurig zu sehen, was aus dir geworden ist.
    Ja, auch ich bin ein wenig traurig.
    So ein billiger theatralischer Auftritt passt nicht zu dir, Grace Chastity. Und egal, wie du über all das hier denkst, es ist doch nur Fassade. Du kannst mir hier drin nichts tun, verstehst du das denn nicht? Du kannst mich nicht verletzen. Du dummes kleines Ding. Alles, was du hier drin tust, hat in der realen Welt keinerlei Auswirkung. Und wenn ich dich dort finde, dann werde ich mich für diesen Schmerz tausendfach rächen.
    In Ordnung.
    Du weißt, dass ich die Macht dazu habe.
    Ja, weiß ich.
    Sie blickt erneut auf die Uhr.
    Stimmt, ich kann dich hier drin nicht verletzen. Nicht wirklich.
    Die Uhr piept.
    Aber ich kann dir etwas mitgeben, das dich auf ewig an mich erinnert.
    Meine Uhr piept, und ich hämmere den Nagel hinein. Es braucht weniger Schläge, als ich gedacht habe.
    Zuvor habe ich mit dem Teppichmesser ein Kreuz auf seine Stirn geritzt.
    Zum Anvisieren.
    Dann habe ich den Nagel in Position gehalten.
    Habe auf mein Stichwort gewartet.
    Nur zwei Schläge. Mitten hindurch.
    Fragil. Wie ich vermutet hatte.
    Im Traum schnappt Harrow nach Luft, saugt scharf den Atem ein, aber weniger aus Schmerz, mehr aus Überraschung.
    Dann lächelt er, wirkt sogar ein wenig beschämt.
    Der Kaiser ist entthront.
    Er blickt auf seine Brust hinab, in der sie immer noch das Messer dreht.
    Blut breitet sich rasch auf dem weißen Stoff aus.
    Das ist der Moment, in dem er nun für immer leben wird. Eine Endlosschleife. Wie eine gesprungene Platte.
    Sein Messer.
    Ihre Hand.
    Sein Herz.
    Das Bankgebäude ist alt, doch der Tresorraum wurde in jüngerer Zeit renoviert und die Sicherheitsvorkehrungen auf den neuesten Stand gebracht, nachdem ein Angestellter über Nacht eingeschlossen worden war.
    Ich suche nach der Notentriegelung.
    Glücklicherweise wusste ich davon schon im Vorfeld.
    Ein kleines Vögelchen hat es mir verraten.
    Es besteht ja auch eigentlich kein Grund, jemanden aufzuhalten, der aus einem Tresorraum ausbrechen will.
    Ich finde den Hebel, drücke ihn und schiebe dann die Tür langsam auf. Und weil die da draußen einen gründlich gefilzten Typen mit nichts als
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