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»Sorry, wir haben uns verfahren«

»Sorry, wir haben uns verfahren«

Titel: »Sorry, wir haben uns verfahren«
Autoren: Stephan Antje; Orth Blinda
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der Polizei von Holzkirchen. Strafrechtliche Konsequenzen hatte der Vorfall aber nicht: So etwas werde unter »Burschenstreich« verbucht, sagte der Polizist.
    Man muss nicht sturzbetrunken sein, um an Bahnhöfen seltsame und lustige Dinge zu erleben – was Passagiere sonst noch berichten, lesen Sie hier.

    Am Berliner Hauptbahnhof stürzte ich hastig die Treppe hoch, um meinen ICE nach Wolfsburg zu kriegen. Wegen zahlreicher Verspätungen an diesem Tag fragte ich einen Herrn in Bahnuniform sicherheitshalber vor dem Einsteigen: »Halten Sie auch in Wolfsburg?« Antwort: »Nein.« »Und wann kommt der ICE, der in Wolfsburg hält?« Das Piepen kündigte schon das Schließen der Türen an. »Na, dit is dieser, ick fahre aber nich mit, ick jehöre zum Bahnhof.«
    Frank Muschalle, Berlin
    Während des ersten heftigen Schneefalls im Dezember am Bahnhof Köln-Deutz, 9:20 Uhr: »Meine sehr geehrten Damen und Herren, unsere Hinweistafeln und das Ansagesystem sind heute teilweise gestört.« Kurze Pause. Es raschelte und knisterte in den Lautsprechern. Kurz darauf schallte es durch die ­Boxen über alle Gleise: »Sag mal, Monika, wie war’s denn auf dem Weihnachtsmarkt letztes Wochenende? Ist der Kurt ­eigentlich noch mit Uschi zusammen?« – »Nein, glaube nicht, war aber auch nicht da. War krank.« Während sich Hunderte Reisende ob der aus dem Büro der Stationsansagerinnen preisgegebenen Intimitäten noch verdutzt die Ohren rieben, ­donnerte es aus den Boxen. »Gesundheit!«, hörte man im ­Anschluss an den akustischen Schnäuzorkan. Der an diesem Morgen durch die Lautsprecher übertragene Dialog dauerte noch einige unterhaltsame Minuten an.
    Sebastian Ackermann, Köln
    In Hannover fragte eine alte Dame am Bahnsteig den ­Bahn-Bediensteten: »Entschuldigung, gibt es hier eine Telefonzelle?« Darauf der Bahn-Mensch: »Ja, dahinten, sehen Sie dieses hässliche magentafarbene Ding in der Farbe Ihrer ­Jacke?«
    Yassin Musharbash, Berlin
    An einer Münchener U-Bahn-Haltestelle. Zwei Heranwachsende mit besonders weiten Hosen und besonders dicken weißen Daunenjacken schlenderten besonders lässig, langsam und breitbeinig direkt am Zug entlang. Die U-Bahn konnte deshalb aus Sicherheitsgründen nicht losfahren. Der Fahrer brüllte entsprechend genervt, sehr laut und in derbstem Bairisch durchs Mikrofon: »Wenn dann der weiß-jackerte Lackl und sei sauberer Spezl aus unserm Sicherheitsstreifen rausgangerten, dann kannt ma losfohrn, zefix.«
    Christian Ries, Dürrfeld
    Im Regionalexpress kam direkt nach dem Halt an einem Bahnhof vor Karlsruhe folgende Durchsage: »Verehrte Fahrgäste, bitte steigen Sie nicht an den vorderen Ausgängen aus, die ­Türen öffnen sich nicht!« Pause. Nochmals die Durchsage: »Bitte versuchen Sie nicht, an den vorderen Türen auszusteigen. Benutzen Sie die Ausgänge weiter hinten im Zug.« Pause. Dann: »Der Bahnsteig … wurde verfehlt!« Der ganze Zug hat gelacht – bis auf die, die vorne aussteigen wollten.
    Tobi W., Karlsruhe

    Vor rund fünf Jahren sagte der Schaffner bei der Einfahrt in den Bremer Hauptbahnhof in starkem Berliner Dialekt die ­Anschlussverbindungen an. Abschließend verabschiedete er sich mit den Worten »Ihre Deutsche Reichsbahn«.
    Carsten Binnewies
    Aufgrund einer Verspätung war eine U-Bahn in München bereits am Startbahnhof brechend voll. Besonders die ersten und letzten Wagen, da die Auf- und Abgänge oft an den Enden des Bahnsteigs sind und man in den älteren Zügen nicht durch­gehen kann. Als die Türen dann so blockiert waren, dass sie nicht mehr schließen konnten, sagte der Fahrer in nettem ­bairischem Dialekt durch: »Sehr verehrte Fahrgäste, dies ist ein unterirdischer Zug mit folgenden Längenmaßen …« Die Meterangaben folgten, dann: »Das Fahrzeug besteht aus insgesamt acht weiß-blauen Wagen, wovon jeder Wagen im Durchschnitt drei Türen besitzt, was in etwa 24 Zutrittsmöglich­keiten entspricht. Wenn Sie sich also bitte entsprechend prozentual auf diese Türen aufteilen würden, könnten sich die vorderen und hinteren zwei Türen schließen und wir endlich weiterfahren.« Das hat dann tatsächlich funktioniert!
    Christian Ries, Dürrfeld
    Durchsage am Bahnhof: »Wegen dringender Mäharbeiten am Gleis entfällt heute die
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