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Sophie im Land der Zauberponys

Sophie im Land der Zauberponys

Titel: Sophie im Land der Zauberponys
Autoren: Patricia Schroeder
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retten?“
    Morgenrot wiegte den Kopf hin und her. Schließlich richtete er seinen Blick schweigend auf den Tannenwald. Sophie konnte die angespannte Stille kaum ertragen. Und deshalb war sie froh, dass nun auch die anderen Ponys herbeikamen und sie neugierig beschnüffelten.

    „Das kitzelt“, kicherte Sophie.
    Die Ponys sahen sie erstaunt an.
    „Was ist Kitzeln?“, fragte das Schwarze.
    „Wenn es lustig ist“, erklärte Perlauge ihm.
    „Oder angenehm.“
    Also schnüffelten die Ponys weiter.
    „Schluss jetzt!“, ermahnte Faja sie. „Morgenrot muss dem Menschenmädchen etwas sehr Wichtiges sagen.“ Sofort traten die Ponys einen Schritt zurück und begnügten sich damit, Sophie zu beäugen. „Vielleicht ist das ja auch lustig“, meinte das mit dem Horn auf der Stirn. „Oder zumindest angenehm.“
    „Ruhe jetzt!“, schimpfte Faja. „Und hört gut zu! Es könnte nämlich sehr wichtig sein. Schließlich geht es um unser aller Schicksal.“

    Die Ponys hörten auf, Sophie zu beäugen, richteten ihren Blick nun auf Morgenrot und stellten aufmerksam die Ohren auf.
    „Wir sind dir wirklich sehr dankbar, dass du für uns in die Glaskugeln geschaut hast“, sagte Morgenrot an Sophie gewandt, „allerdings sind wir ein wenig ratlos darüber, was jetzt zu tun ist.“
    „Heißt das, ich konnte euch gar nicht helfen?“, fragte Sophie bestürzt.
    „Genau das heißt es“, bestätigte Faja.
    Morgenrot warf der Elfe einen finsteren Blick zu. „Wie kannst du so etwas behaupten! Natürlich hat Sophie uns einen großen Dienst erwiesen.“
    „Und was nützt uns das?“, entgegnete Faja aufgebracht. „Wir werden die Verdunklung des Silbersees nicht aufhalten können.“

    „Und warum nicht?“, rief Sophie.
    „Weil es zu gefährlich ist“, sagte Faja.
    „Niemand von uns ist jemals
    dort unten gewesen.“
    „Und wenn schon“, meinte Sophie.
    „Man kann es doch versuchen.“
    Faja schüttelte entschieden den Kopf.
    „Nein, das lasse ich nicht zu!“,
    herrschte sie Sophie an.
    „Ich verstehe ja, dass du verzweifelt bist“, mischte Morgenrot sich ein. „Aber das Menschenkind kann nun wirklich nichts dafür. Sie hat ihr Bestes getan.“
    „Du hast leicht reden!“, erwiderte Faja. „Du kannst in beiden Welten leben. Wenn das Feenreich nicht mehr existiert, wechselst du einfach zu den Menschen.

    Wir aber werden alle untergehen.“ Sie wandte sich ab, schlug die Hände vor ihr Gesicht und fing leise an zu schluchzen.
    „Nein!“, rief Sophie verzweifelt.
    „Das darf nicht passieren!
    Ich gebe nicht auf!
    Ich tauche in den See hinunter.“
    „Das geht nicht“, sagte Morgenrot.
    „Der See ist viel zu tief.“
    „Nicht für mich“, meinte Seidenweiß.

Im Tiefengrund
    Augenblicklich richteten sich alle Augenpaare auf das Flügelpony. Auch Faja wirbelte herum und starrte es an. Seidenweiß trat von einem Huf auf den anderen und schnaubte nervös.
    „Das wirst du nicht tun“, sagte Faja. „Ich verbiete es dir. Erstens ist es viel zu gefährlich und zweitens reicht deine Zauberkraft nie und nimmer aus, um eine solche Reise zu überstehen.“
    „Dann tauchen wir eben zusammen“, schlug Perlauge vor.
    Die anderen Ponys nickten eifrig und plötzlich redeten alle durcheinander.
    Faja verzog ihr feines Gesicht zu einer Grimasse, holte ihren Stab hervor und wirbelte ihn durch die Luft.

    Sofort verstummten alle.
    „Das war kein guter Einfall“, schalt Faja.
    „Das finde ich aber schon“,
    widersprach Seidenweiß.
    „Wir haben doch sowieso keine Wahl.

    Lieber sterbe ich jetzt auf einer gefährlichen Reise als später mit dem Gefühl, nicht alles versucht zu haben, um unser Zuhause zu retten.“
    Sophie presste die Lippen aufeinander. Ihre Augen brannten, eine einzelne Träne stahl sich heraus und kullerte ihre Wange hinunter. Hastig wischte Sophie sie fort. Sie wollte nicht weinen. Aber die Vorstellung, dass es diese wundervollen Ponys und die Feenwelt schon bald nicht mehr geben könnte, machte sie unsagbar traurig.
    „Ich finde, Seidenweiß hat recht“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Ich möchte die Ponys begleiten.“ Flehend sah sie zwischen Faja und Morgenrot hin und her. „Bitte! Ich will alles versuchen, um euch zu helfen.“ Einige quälende Sekunden herrschte drückendes Schweigen. Die Ponys standen ganz still und wagten kaum zu atmen. Morgenrot und Faja musterten Sophie mit angespannten Gesichtern.

    Schließlich war es Faja, die die erlösenden Worte sprach. „Also gut“, sagte
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