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Sonnenglut der Leidenschaft

Sonnenglut der Leidenschaft

Titel: Sonnenglut der Leidenschaft
Autoren: Penny Jordan
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weckte sofort ihr Interesse, denn es erzählte die Geschichte Zurans. Unter anderen Umständen hätte sie es sich ausgeliehen und gelesen.
    Sie war froh, dass die Bürotür abgeschlossen werden konnte, und hatte sich in dem Büro verbarrikadiert, damit Tariq sie nicht gewaltsam aus der Wohnung warf. Allerdings machte ihr die Enge des kleinen Zimmers mit dem angrenzenden Badezimmer bald zu schaffen.
    Tariq sah sich in der Wohnung um. Offensichtlich hatte Gwynneth seine Drohung ernst genommen und war tatsächlich verschwunden. Was ihn allerdings sehr viel weniger freute, als er angenommen hatte. Denn nun machte er sich Gedanken, was einer so leichtsinnigen jungen Frau wie Gwynneth Talbot da draußen alles passieren konnte.
    Ihr Duft hing noch in der Luft – leicht und unaufdringlich. In der Küche fiel sein erster Blick auf die Handtasche und das Handy. Erleichtert atmete er auf. Dann war sie also doch noch in der Wohnung. Neugierig warf er einen zweiten Blick in ihren Reisepass, als er ein leises Rascheln aus dem Arbeitszimmer hörte.
    „Gwynneth?“
    Angespannt horchte sie. Aber nicht aus Angst, sondern vor Vorfreude. Vor ihrem geistigen Auge sah sie ein großes Bett, in dem sie mit einem nackten Mann lag, der genau wusste, was ihr Vergnügen bereitete.
    Tariq kam zur Tür und drückte die Klinke hinunter. Vergeblich, sie war abgeschlossen!
    „Mach sofort die Tür auf!“, verlangte er gebieterisch.
    „Du hast mir gar nichts zu sagen“, erwiderte Gwynneth. „Vielleicht glaubst du, diese Wohnung gehöre dir, aber ich kann beweisen, dass mein Vater sich für den Eigentümer hielt. Nach seinem Tod gehört sie jetzt mir. Ich denke also gar nicht daran, mich hinaussetzen zu lassen, damit du hier allein wohnen kannst. An dem Besitz dieser Wohnung hängt eine Stange Geld, und ich werde so lange hierbleiben, bis mir jemand beweist, dass mir die Wohnung nicht gehört. Sonst könnte sich hier ja in der Zwischenzeit jeder breitmachen.“
    Das hatte sie doch gut gemacht, oder? Ich kann stolz auf mich sein, dachte Gwynneth. Denn endlich hatte sie ihren Standpunkt entschieden vertreten.
    Okay, sie arbeitete also nicht als Prostituierte. Aber immerhin ging es ihr ums Geld. Daran schien ihr wirklich sehr viel zu liegen, sonst wäre sie doch bestimmt längst ausgezogen, nach allem, was er ihr an den Kopf geworfen hatte. Wie emotionslos sie über den Tod ihres Vaters gesprochen hat, dachte Tariq verächtlich.
    „Wir sollten uns wie vernünftige Leute über diese Angelegenheit unterhalten“, schlug er schließlich vor.
    „Das habe ich bereits versucht, aber du hast mir ja nicht einmal zugehört. Woher soll ich denn wissen, dass du mich nicht des Landes verweisen lässt, damit du deinen Anspruch auf diese Wohnung durchsetzen kannst?“
    „Mach dich doch nicht lächerlich!“
    „Mir erscheint das ganz logisch. Du hast einen Wohnungsschlüssel, genau wie ich. Offensichtlich bist du über diesen Immobilienbetrug informiert, hast deine Ansprüche bisher aber nicht bei den Behörden angemeldet, im Gegensatz zu mir. Kannst du mir erklären, warum du das nicht getan hast?“, fragte sie herausfordernd. „Wenn du dich für den rechtmäßigen Eigentümer hältst, dann sollte das doch wohl das Erste sein, was du tust. Ich halte dich für einen Opportunisten, der sich diese Wohnung einfach unter den Nagel reißen will. Wahrscheinlich hast du Purzelbäume geschlagen vor Glück, als du erfahren hast, dass ich deine einzige Konkurrenz im Streit um die Immobilie bin.“ Was für ein herrliches Gefühl, ihm einmal so richtig die Meinung zu sagen. Das hätte sie niemals gewagt, wenn er ihr gegenübergestanden hätte.
    „Dann willst du dich also weiterhin einschließen und in deinem Zimmer verhungern?“, fragte Tariq ironisch. „Gerichtsverfahren in Zuran ziehen sich meistens endlos hin.“
    „Ich brauche nichts zu essen, und Wasser habe ich hier ja.“
    „Beduinen können vielleicht einige Wochen ohne Essen überleben, aber ich bezweifle, dass du das aushältst. Außerdem habe ich einen Ersatzschlüssel für die Bürotür.“
    Entsetzt blickte Gwynneth zur Tür. „Ich bin keine Prostituierte“, sagte sie schließlich.
    Tariq atmete ungeduldig aus. „Das weiß ich inzwischen.“
    „Wieso denn das?“ Ach, so genau wollte sie das gar nicht wissen. „Ich könnte dich anzeigen für das, was du getan und gesagt hast.“
    „Dazu müsstest du aber aus dem Arbeitszimmer kommen. Zu meinem PC bekommst du nämlich keinen Zugang, und dein
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