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Sonnenglut der Leidenschaft

Sonnenglut der Leidenschaft

Titel: Sonnenglut der Leidenschaft
Autoren: Penny Jordan
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Handy liegt in der Küche, neben deiner Handtasche.“
    Während des durch die verschlossene Tür geführten Gesprächs hatte er auf seinem eigenen Handy die Nummer des Polizeipräsidenten gewählt, denn inzwischen lagen ihm genügend Informationen über Gwynneth vor, um die Polizei zu bitten, ein Dossier über sie für ihn anzulegen. Daher kehrte Tariq in die Küche zurück, steckte den Reisepass zurück in die Handtasche und schloss die Tür hinter sich, damit Gwynneth sein Gespräch mit dem Polizeipräsidenten nicht belauschen konnte.
    Er instruierte ihn, alles über sie herauszufinden. „Ach ja, und noch etwas“, fügte er am Ende hinzu. „Erkundigen Sie sich doch bitte, ob ein Regierungsmitglied sich über die Möglichkeit informiert hat, etwa fünfzig junge Frauen ins Land zu bringen. Chad Rheinvelt hat mich gebeten, dafür zu sorgen, dass die Frauen in Zuran als Prostituierte arbeiten können. Ich musste darauf eingehen, aber ich habe ihm auch gesagt, dass es einige Zeit in Anspruch nehmen könnte, die Genehmigung zu bekommen.“
    Gwynneth lauschte angestrengt, konnte aber nichts verstehen. Verzweifelt dachte sie über ihre Lage nach. Sie hatte nichts zu essen, kein Handy, keine Verbindung zur Außenwelt. Aber wenigstens sah ihr Mitbewohner inzwischen ein, dass sie keine Prostituierte war. Eigentlich könnte sie ihm dann doch auch wieder gegenübertreten, oder?
    Tariq hörte, wie sie die Tür aufschloss. Reglos wartete er darauf, dass Gwynneth das Zimmer verließ.
    So ein Pech, dass sie so fest entschlossen war, die Wohnung für sich zu beanspruchen. Er selbst legte keinen Wert auf die Immobilie, aber solange er vorgab, weitläufig mit der Herrscherfamilie von Zuran verwandt zu sein und sich vor allem für das schnelle Geld zu interessieren, musste er die Wohnung behalten. Chad war mit allen Wassern gewaschen. Den führte man nicht so leicht hinters Licht. Wenn ich plötzlich meine Adresse wechsle, wird er misstrauisch, dachte Tariq.
    Allerdings konnte er auch nicht zur Behörde gehen und Eigentumsansprüche auf die Immobilie anmelden. Das machte die ganze Angelegenheit nur unnötig kompliziert und ließ möglicherweise auch seine Tarnung auffliegen. Gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt wäre das ausgesprochen ungünstig, denn Chad musste so lange in Sicherheit gewogen werden, bis die Identität des korrupten Regierungsbeamten feststand. Sonst erreichte er womöglich noch sein Ziel, Drogen und Prostituierte nach Zuran zu schmuggeln. Der dadurch entstehende Schaden wäre kaum auszudenken. Zurans Ruf als sicheres und gesetzestreues Land stand auf dem Spiel. Wenn dieser litt, würden mit Sicherheit die Touristen ausbleiben, auf die das Land so dringend hoffte.
    Als Gwynneth schließlich zu ihm in die Küche kam, war Tariqs erster Gedanke, dass sie plötzlich kleiner und verletzlicher wirkte, als er sie in Erinnerung hatte.
    Sie sah ihn ernst an.
    „Ich würde gern wissen, ob ich dich vorhin richtig verstanden habe“, sagte er. „Du glaubst also, diese Wohnung hat deinem Vater gehört?“
    „Nein, ich weiß, dass sie ihm gehört hat. Ich habe auch alle Dokumente dabei, die das belegen.“
    Darüber ging Tariq zunächst hinweg. „Wann ist dein Vater gestorben?“
    „Vor fast drei Wochen.“
    „Du willst mir wirklich erzählen, du hättest drei Wochen gewartet, bevor du dich endlich entschließen konntest, herzukommen und deine Ansprüche anzumelden?“ Er musterte sie ungläubig.
    Gerade als Gwynneth ihm von Teresa und Anthony und ihren Sorgen berichten wollte, klingelte Tariqs Handy. Schweigend wartete er auf ihre Antwort. Das klingelnde Handy ignorierte er. Schließlich senkte Gwynneth den Blick, und Tariq nahm den Anruf entgegen.
    „Du wartest hier“, sagte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete, verließ die Küche und zog die Tür hinter sich zu.
    Am anderen Ende informierte ihn der Polizeipräsident über Gwynneth. Sie habe Urlaub von ihrem Job bei einer Londoner Bank genommen, um nach Zuran zu fliegen, weil sie glaubte, hier eine Wohnung von ihrem Vater geerbt zu haben.
    „Da die Wohnung von dem Immobilienbetrug betroffen ist, hat man ihr auf der Behörde mitgeteilt, es könnte einige Zeit dauern, bis die Eigentumsfrage geklärt ist. Offenbar möchte sie die Wohnung so schnell wie möglich auf ihren Namen eintragen lassen und umgehend verkaufen. Man hat sie natürlich auch über das Entschädigungsprogramm der zuranischen Regierung für die Opfer des Immobilienbetrugs
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