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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah
Autoren: Thariot
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Spaß, Paul bei der Arbeit zuzusehen, vielleicht würde sich später noch die Gelegenheit ergeben, C12 dezent den Schädel wegzublasen. In ihrer Fantasie hatten sie bereits unzählige dieser Bonzen erschossen.
    C12 und Paul plauderten noch ein wenig über Fußball und die Tradition deutscher Sportwagenbauer, was vermutlich zu den wenigen Dingen gehörte, die Amerikaner wirklich an Deutschland bewunderten. Lea interessierte weder das eine noch das andere. Die Beschussklasse eines Fahrzeugs war das einzige, auf das sie bei einem Auto achtete. In das belanglose Männergespräch mischten sich noch C23 und C4 ein, die ebenfalls Langweiler waren. Der eine hatte keine Haare mehr und der andere konnte kaum noch seinen Bauch halten. Immer nur lächeln und schauen, das war ihr Job. Und wenn sie schon mal dabei wäre aufzuräumen, hätte sie für die beiden Idioten bestimmt auch noch eine Kugel übrig gehabt.
    Wie Paul bereits erwähnt hatte: alte Männer, teure Getränke und schöne Frauen. Lea reihte sich mühelos in die Riege der durch die Bank jüngeren Frauen ein, die den Herren der Schöpfung an den Lippen hingen: Ehefrauen, Freundinnen und Escorts. Blond sein gehörte zum Job. Sie wusste aber genau, dass weder mit einem C-Level noch mit Paul etwas laufen würde. Denn soviel Geld gab es nicht.
     
    Noch vierundvierzig Minuten. Der Abend entwickelte sich prächtig. Manager, Politiker und Journalisten waren wie dafür geschaffen, sich gegenseitig behilflich zu sein. Paul war in Höchstform, er kannte sie alle. Die Beziehungspflege war das A und O in seinem Business. Gute Freunde waren unbezahlbar, zum Schutz vor gewaltbereiten Feinden genügten Bodyguards und für die Gefährlichen gab es Rechtsanwälte. Lea lächelte und schaute, von Pauls Gesprächspartnern hatten die meisten mehr zu verlieren als er, womit sie als Gefahrenquelle eher nicht in Frage kamen. Auch von den Securities und Kellnern hatte sie alle im Blick. Lea gab allen Nummern und zählte ihre Runden in der Menge. Sie konnte sich somit leichter auf die neuen Gesichter konzentrieren.
    Der Sicherheitschef des Hotels und der Verbindungsbeamte der Frankfurter Polizei gingen an diesem Abend beinahe als Paar durch. Die beiden hatten viel Spaß miteinander, alle drei Minuten standen sie zusammen und tauschten Neuigkeiten aus. Ihrer Mimik nach bewegte sich die Veranstaltung im grünen Bereich. Obwohl es Lea inzwischen immer mehr Mühe machte, alles im Blick zu behalten. Ständig strömten weitere Gäste in das Foyer. Draußen hatten mehrere Hundertschaften der Polizei den Zugang zum Hotel abgeriegelt. Auf der Fahrt vom Flughafen hatte Lea auch Panzerfahrzeuge und Wasserwerfer gesehen, die Ordnungshüter hatten sich auf eine lange Nacht eingerichtet. Verständlich, denn das mit der Sicherheit auf solchen Hotelveranstaltungen war immer so eine Sache: Knapp einhundert hochkarätige Gäste, ein wenig Fußvolk und über dreihundert Securities im Hotel machten solche Events wahrlich zu einem Erlebnis. Da beruhigte es auch nicht, dass tausend Polizeibeamte vor der Tür standen. Das Ganze war ein logistischer Alptraum. Je größer die Veranstaltungen, desto leichter konnten sich Störer oder Attentäter hereinschleichen. Und das wollte natürlich keiner, schließlich sollte das Hotel sein Flair behalten und nicht wie eine Festung aussehen.
    Lea ließ ihren Blick durch die Menge schweifen: die Polizei und das Hotelpersonal machten einen guten Job. Alle Eingänge wurden kontrolliert, die autonomen Idioten waren weder zu hören noch zu sehen und im inneren Veranstaltungsbereich gab es kaum Schusswaffen. Alle Personenschützer in Leas Nähe waren unbewaffnet, nur die der prominenten Gäste durften Kurzwaffen führen. Sie wollte nicht wissen, was Paul angestellt haben musste, damit der Metalldetektor vorhin bei ihr keinen Mucks von sich gegeben hatte. Denn sie hatte ihre Waffe noch. Es war ein angenehmer Gedanke, einigen dieser Bonzen das Licht ausknipsen zu können. Wenn sie es gewollt hätte.
    Lea musste nicht auf die Uhr sehen, es waren noch sechsunddreißig Minuten. Der Champagner floss in Strömen und die Stimmung stieg weiter an. Der rothaarige Kellner und seine Kollegen drehten eifrig ihre Runden.
    Trotzdem wurden jetzt einige vom Hotelpersonal unruhiger. Wussten die mehr als sie? Etwas veränderte sich, das überschaubare Bild ihrer nummerierten C-Levels, Securities und Kellner genügte nicht mehr, um alle denkbaren Bedrohungen einzusortieren. C12 hatte endlich jemand
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