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Sonne über Köln (German Edition)

Sonne über Köln (German Edition)

Titel: Sonne über Köln (German Edition)
Autoren: A. Schneider
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vor der "Touba" aus dem Wagen stieg, kam ein
Pärchen aus dem Restaurant. "Sind Sie frei?", fragte die Frau.
    "Haben
Sie aus der Touba bestellt?", fragte Toni zurück.
    "Nein",
sagte der Mann, "aber–" Weiter kam er nicht, denn die Frau
boxte ihm den Ellbogen in die Seite. "Idiot!", zischte sie und wandte
sich an Toni: "Wir haben bestellt."
    Toni
sah die beiden skeptisch an und ging auf die Restauranttür zu.
    "Eh!
Was ist jetzt ‽ Wir sind dir wohl nicht gut genug!", rief die Frau
ihm hinterher
    Der
Mann winkte ab: "Lass den Wichser ... Komm! Es gibt noch genug andere
Taxifahrer die Geld verdienen wollen."
    Als
Toni eintrat, schlug ihm Lärm und der Geruch von orientalischem Essen entgegen.
Die Gaststätte war proppenvoll. Das Publikum bestand aus jungen Leuten
jeglicher Nationalität. An einigen Tischen wurden Wasserpfeifen geraucht.
    Toni
ging auf den Mann hinter der Bar zu. Es dauerte einen Moment bis er dessen
Aufmerksamkeit erlangte und ihm mitteilen konnte, dass das bestellte Taxi da
war.
    Der
Mann nickte und wandte sich an die Kellnerin, als die mit einem Tablett voller
leerer Gläser zurückkam: "Für wen war das Taxi, Maria?"
    "Die
beiden an der Drei. Ich sage Bescheid!" Sie warf Toni einen freundlichen
Blick zu. Sie hatte lange, kastanienbraune Haare, die wie Seide glänzten und
ganz dunkle Augen. Doch der sinnliche Mund war ihr markantestes Merkmal: Die
Oberlippe war genauso voll und wohlgeformt wie die Unterlippe. Toni dachte
unwillkürlich an Billy und daran wie der zu Dr. Müllers Sexshop fuhr ...
    Er
ging zurück zu seinem Wagen und wartete. Nach wenigen Minuten wurden die
hinteren Türen geöffnet. Die Fahrgäste stiegen ein. Toni machte das Radio
leiser und grüßte, ohne sich umzudrehen.
    "Den
Beifahrersitz ganz nach vorn!", sagte einer der beiden.
    Toni
führte die Anweisung aus. Von dem angeregten Gespräch der Männer, verstand er
kein Wort, da es in einer fremden Sprache geführt wurde.
    "Dieser
Messerwurf geht mir nicht aus dem Kopf. Das war einfach brillant", sagte
Rahman, der immer noch unter dem Eindruck des Erlebten stand. Er hatte gewusst,
dass sein bester Freund Experte im Umgang mit Messern war. Aber an diesem Tag
hatte er ihn zum ersten Mal in tödlicher Aktion gesehen.
    "Das
ist reine Übungssache", sagte Usama.
    "Wo
soll's hingehen?", fragte Toni höflich dazwischen.
    "Wenn
du die Bauchschlagader triffst, verblutet der Typ innerlich und ist praktisch
auf der Stelle tot." Usama unterbrach seine Ausführung, um dem Taxifahrer das
Fahrziel zu nennen. "In die Südstadt!", sagte er auf Deutsch. Dann
setzte er seine Unterhaltung mit Rahman fort: "Ich glaube, das Messer ist
überhaupt die perfekte Waffe. Eine Pistole macht Krach und es bleibt ein
Projektil zurück. Abgesehen davon ist sie sowieso die Waffe der
Feiglinge." Er holte sein Messer aus der Hosentasche: "Ich lobe mir
das hier. Die Scheide ist mit einem Clip in der Hosentasche befestigt. Ich kann
es jederzeit blitzschnell rausziehen." Er wiegte das schwarze nur aus
Metall bestehende Messer liebevoll auf seiner Handfläche: "Neunzehn
Zentimeter und 150 Gramm." Usama klappte die Mittelarmlehne herunter und
setzte sich bequemer hin.
    "Genickbruch
ist aber auch eine gute Methode", sagte Rahman.
    "Ja
schon, aber ich wollte diesem Schwein in die Augen sehen", sagte Usama. Er
steckte das Messer wieder ein: "Keine Sorge, du bekommst noch deine
Chance. Das hier war nur der Anfang." Er holte den Lederbeutel mit den
Brillanten aus einer Tasche seiner Regenjacke und betrachtete ihn nachdenklich:
"Ich traue diesem Verräterschwein nicht. Es ist besser, die Steine noch
mal prüfen zu lassen. Mit den Russkis ist nicht zu spaßen."
    "Halten
Sie am Chlodwigplatz", hörte Toni eine Stimme von hinten.
    Am
Chlodwigplatz, hörte er eine arabische Abschiedsformel und sah im Innenspiegel,
wie sich die beiden mit Wangenküssen voneinander verabschiedeten. Der Große
stieg aus.
    "Es
geht weiter nach Marienburg. Bonner runter, am McDonald's links rein und immer
geradeaus", gab Usama die Richtung an. Dann herrschte Schweigen bis er an
einer Kreuzung stopp sagte.
    "Das
sind 17,20", sagte Toni.
    Usama
schaute skeptisch auf das Taxameter: "Wieso ist das so teuer? Ich bin die
Strecke schon mal gefahren, da habe ich nur 15 Euro bezahlt."
    "Vor
zwei Monaten gab's eine Tariferhöhung", sagte Toni.
    Usama
nahm die Erklärung zur Kenntnis und reichte Toni widerwillig das Geld. Der gab
ihm, ohne sich richtig umzudrehen, das Wechselgeld. Usama stieg aus und
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