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Song of Blood (German Edition)

Song of Blood (German Edition)

Titel: Song of Blood (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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verzichtet. Allerdings sah er ein, dass dies nicht mehr möglich war. Es hätte bedeutet Far aufzugeben und das wollte er nicht. Irgendwie hatte er sich an den jungen Begleiter seines langjährigen Freundes gewöhnt und großen Gefallen an ihm gefunden. Und Freunde ließ man nicht im Stich. Mathis wusste genau, was Treue bedeutete und wozu sie einen verpflichtete.
    „Ich möchte lieber auf alles vorbereitet sein“, murmelte Songlian und stopfte sich die Walther in den hinteren Hosenbund. Endlich zog er sich eine schmal geschnittene Jacke über und rauschte mit entschlossener Miene an Mathis vorbei. Der beeilte sich ihm zu folgen.
    „Wir nehmen die Corvette“, sagte Songlian auf dem Weg zur Garage.
    „Baptiste wird nicht fahren?“
    Songlian schüttelte den Kopf. Mathis brauchte keine Erklärung. Er wusste, dass Songlian seinen Butler nicht irgendwelchen Gefahren seitens seiner Sippe aussetzen wollte.
    „Messieurs?“
    Mathis seufzte und hielt im Schritt inne, um sich zu dem Butler umzudrehen. Wenn man vom Teufel sprach … Er und Songlian schauten in mehrere besorgte Augenpaare, denn Imane und Jean-Luc standen an Baptistes Seite.
    „Bitte holen Sie Monsieur Baxter zurück“, sagte Baptiste und drückte dabei beruhigend Imanes Hand. „Und passen Sie beide gut auf sich auf.“
    Mathis und Songlian blickten schweigend auf die drei Menschen, die ihnen seit Jahren bedingungslos dienten, um ihr Wohl besorgt waren und ahnten, dass gewaltiger Ärger in der Luft lag. Songlian rührte sich zuerst, trat auf Imane zu und zog die freundliche Frau liebevoll an sich.
    „Keine Sorge, ma chère. Wir werden bestimmt vorsichtig sein“, versprach er sanft. Die Haushälterin nickte und kämpfte dabei gegen ihre aufsteigenden Tränen an.
    „Wir werden neben dem Telefon warten. Wenn Sie unsere Hilfe benötigen, rufen Sie uns bitte an. Wir werden sofort zu Ihnen eilen“, erklärte Jean-Luc und Baptiste nickte bekräftigend.
    „Soviel Loyalität haben wir nicht verdient“, entgegnete Mathis leise, wurde im nächsten Moment von Songlian am Ärmel gepackt und weiter in Richtung Garage gezogen. Wenig später startete Songlian den Motor der gelben Corvette, wartete mit auf dem Lenkrad trommelnden Fingern, bis sich das Garagentor geöffnet hatte, und gab Gas. Mit quietschenden Reifen schoss der Sportwagen auf die Fahrbahn und schleuderte herum, um jetzt mit Vollgas die Straße hinaufzuschießen. Mathis hielt sich mit beiden Händen fest.
    „Solltest du uns vorher umbringen, wird niemand mehr deinem Beau helfen können“, stellte er ganz sachlich fest.
    Aber Songlian war derartig in seine Wut versunken, dass er die Mahnung gar nicht mitbekam. Rücksichtlos jagte er den Wagen durch die Straßen, bis Mathis neben ihm einen ärgerlichen Schrei ausstieß.
    „Merde, conduisez prudemment! – Verdammt noch mal, fahr vorsichtiger!“, zischte er. „Wenn schon nicht wegen uns, so nimm wenigstens auf die anderen Verkehrsteilnehmer Rücksicht. Du bist nämlich nicht allein auf der Straße, mon ami.“
    Knurrend schaltete Songlian ruckartig einen Gang zurück. Der Motor heulte protestierend auf.
    „Es hat bereits ewig gedauert, bis wir herausgefunden haben, dass Bhreac keinen Flug ins Ausland geplant hat und wo er hier wohnt“, fauchte er und riss das Lenkrad herum, als vor ihm ein anderer Wagen aus einer Parklücke zog. Die Corvette zog haarscharf an dem anderen Fahrzeug vorbei. Das zu Tode erschrockene Gesicht eines jungen Mannes mit Brille flackerte kurz vor ihren Augen auf.
    „Das reicht“, murmelte Mathis und zog kurz entschlossen den Zündschlüssel ab.
    „Was machst du denn da?“, rief Songlian vorwurfsvoll und legte eine Vollbremsung hin, ehe das Lenkradschloss einrastete und das Steuern verhinderte. Er versuchte, sich den Schlüssel zu schnappen, doch Mathis schlug seine Hand immer wieder beiseite.
    „Ich fahre.“ Mathis’ Stimme duldete keinen Widerspruch, trotzdem setzte Songlian zum Protestieren an.
    „Wir können darüber ewig debattieren, oder du lässt mich einfach ans Steuer“, sagte Mathis schroff.
    Songlian klappte den Mund zu und starrte ihn einen Herzschlag lang böse an. Schließlich stieg er kommentarlos aus, um mit ihm die Plätze zu tauschen. Gleich darauf setzten sie ihre Fahrt zügig und deutlich sicherer fort. Auf dem Beifahrersitz knurrte es wütend.
    „Versuch dich ein wenig zu beruhigen“, sagte Mathis. „Mit deinen überkochenden Emotionen nützt du Far gar nichts. Und Bhreac ist der Letzte, der
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