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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)
Autoren: Stefan M. Fischer
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dich so leicht hergeben kannst.«
    Sie schaute auf ihren Teller, auf dem noch ein paar Kürbiskerne lagen, und knibbelte an ihren Lippen. »Ich liebe dich nicht«, sagte sie und sah ihm fest in die Augen.
    Er wollte sich schon darüber aufregen, dass sie ihn hierhergeholt hatte, um ihm so etwas an den Kopf zu werfen, doch sie war mit Reden noch nicht fertig. »Ich liebe dich nicht, Sebastian, nicht so, wie es sein sollte. Aber ich glaube, dass das kommen wird.«
    Die Frau machte ihn fertig. Was war denn das für eine Ansage? Sie schien seinen irritierten Blick richtig zu deuten. »Naja, ich will eine Familie gründen, mit einem Mann an meiner Seite, mit dem ich mir die Zukunft vorstellen kann.«
    Er wusste nicht, wie er darüber denken sollte. Eigentlich war es genau das, was er sich die Monate über so sehr gewünscht hatte. Mit ihr eine Beziehung zu führen und eine Familie gründen. Aber irgend¬wie hatte er es sich das doch anders vorgestellt. Dass ihre Liebe nicht erst wachsen müsste. »Mhh … Linda, du weißt, dass ich dich in meinem Herzen hab, aber es klingt irgendwie, als würdest du mich aussuchen, weil grad kein anderer da ist. Ich meine, wenn du mich schon nicht liebst.«
    »Ganz so beliebig bist du nicht.«
    »Das ist aber schön«, murmelte er mit ironischem Unterton. Das klang wie die Gespräche von Paaren, die heirateten, weil sie dann weniger Steuern zahlen müssten.
    Sie legte ihre Tasche auf den Schoß und klammerte sich daran, während sie erzählte, dass er einfach ein Mann wäre, den sich jede Frau wünschen würde. Treu, ehrlich, familienbewusst, solche Dinge.
    »Das ist doch schon mal was«, sagte er enttäuscht. Sie beschrieb genau den Typ Mann, der keine Herzen im Sturm erobern könnte und zu dem man aufblicken würde. Der Typ Mann, den man sich angelt, wenn man Sicherheit haben will. Die Abenteuer bestreitet man aber mit Typen wie Maurice.
    »Das ist nicht alles«, meinte sie vielsagend und er machte sich auf weitere Phrasen gefasst. Stattdessen zog sie ein Foto aus ihrer Tasche und schob es ihm zu. Er nahm es in die Hand. Darauf war ein Schwangerschaftstest zu sehen. Positiv. Sie packte das eingepackte Brötchen in die Tasche. »Du wirst Papa«, sagte sie nebenher, als wäre es eine Randnotiz.
    Sebastian brauchte einen Moment, um das zu realisieren. Du wirst Papa. Als er es realisiert hatte, sprudelten die Glücksgefühle nur so in seine Blutbahn.
    Linda lief eine Träne über die Wange. »Dann ist es okay für dich?«
    »Okay?«
    »Ja?«
    »Das ist der vielleicht schönste Tag meines Lebens!« Und etwas lauter fügte er hinzu: »Ich werde Papa!«
    Zwei Tische weiter saß ein Pärchen, das zu ihm schaute und lächelte.
    Linda wischte sich die Träne weg. »Ich bin echt erleichtert, dass du so reagierst. Die Vorstellung, dass das Kind nicht mit seinem Papa aufwächst, war mir der reinste Horror. Das musste ich durchleben und das wollte ich dem Kind nicht antun.«
    »Aber du liebst mich nicht.«
    »Sebi, mach dir darüber keinen Kopf und gib mir etwas Zeit. Ich bin sicher, dass sich das geben wird und ich glaube einfach, dass du ein toller Papa sein wirst.«
    Er drückte das Foto gegen seine Brust. »Ich werde Papa – und Linda wird meine Frau.« Dass sie bei der Aussage gequält lächelte, trübte seine Euphorie. Aber sie sagte ja, er müsse ihr etwas Zeit geben. »Das Foto behalte ich.«
    »Gern.« Sie sah auf die Uhr und wirkte unruhig.
    »Hast noch ein Date?«, fragte er amüsiert.
    »Moment.« Sie tippte eine Nummer in ihr Handy.
    »Denise-Kosmetikstudio, was kann ich für Sie tun?«, hörte Sebastian mit und wunderte sich.
    »Ja, hallo. Hier ist Linda Baumann. Ich hab einen Termin um 10.00 Uhr und wollte fragen, ob es okay ist, wenn ich eine halbe Stunde später komme?!«
    Nachdem Linda den Termin nach hinten verschieben konnte, fragte Sebastian, seit wann sie denn zur Kosmetik ginge?
    »Das wird mir guttun.«
    »Ich will dir auch Gutes tun«, erwiderte er und entlockte ihr ein Lächeln.
    Sie saßen noch eine halbe Stunde beisammen und redeten darüber, wie sie alles angehen würden. Sebastian entschloss sich, eine größere Wohnung zu nehmen, mehr zu arbeiten und Linda für das Kind dies und das zu kaufen. »Am besten schon morgen!«
    »Aber das kannst du dir doch noch gar nicht leisten.«
    »Egal, ich leih mir von meinem Chef das Geld.«
    »Ach Sebi …«
    Sie musste sich losreißen, um nicht noch später zu kommen. Nachdem sie sich verabschiedet hatten, radelte er wie auf einer
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