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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)
Autoren: Stefan M. Fischer
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»Ich hatte es gehofft.«
    »Ich freu mich auch, dich zu sehen«, sagte er mit einem warmen Gefühl im Bauch. Sie verabschiedeten sich, weil sie einen Zahnarzt-Termin hatte, und er machte sich auf zum Bücherstand. Die Autobio¬grafie von Jack Nicholson, das perfekte Geschenk für Maurice. Als er an der Kasse stand und sich das Buch eintüten ließ, klingelte sein Handy. Unbekannter Anrufer. Er ging ran und hörte nur ein »Hi Sebastian«. Die Stimme erkannte er im Schlaf. Es war Linda. Nach drei Wochen das erste Lebenszeichen. Ihm wurden die Beine weich und er hatte Mühe, sich die Aufregung nicht anmerken zu lassen. »Einen Moment, ich muss nur schnell zahlen.« Da er ihre Nummer gelöscht hatte, befürchtete er, sie würde aus der Leitung fliegen. Er fischte umständlich einen Zwanziger aus dem Geldbeutel. »Moment noch«, murmelte er ins Handy.
    Das Rückgeld steckte er in die Hosentasche. »Gleich bin ich ganz und gar bei dir.«
     
    Er verließ das Geschäft und suchte sich ein einigermaßen ruhiges Plätzchen. »Das ist echt ’ne Überraschung«, sagte er.
    »Ja, ich weiß. Ich hab mich ein bisserl zurückgezogen.«
    Jedes ihrer Worte brachte sein Herz mehr und mehr zum Klopfen, dabei dachte er Dummkopf noch, er hätte sie vergessen.
    »Zurückgezogen? Hast nicht Halligalli gemacht?« Es sollte spaßig klingen, kam aber vorwurfsvoll rüber.
    »Ich weiß, dass ich dich mit meinem Verhalten verletzt hab. Tut mir wirklich leid.«
    »Das muss es nicht. Ist echt vergessen.«
    Am anderen Ende blieb es still und er hatte Angst, dass das alles war. Er hatte noch nicht genug von ihr. »Und?«, fragte er, während ein Spatz vor seinen Füßen herumhüpfte. »Geht’s dir besser?«
    »Ich muss mit dir reden.«
    »Ich bin ganz bei dir.«
    »Nicht am Telefon.«
    »Oh. Okay. Wann und wo?«
    »Jetzt gleich?«
    Oh Gott, er war nicht geduscht und er wollte sich auch mental auf sie vorbereiten. »Jetzt gleich?«, fragte er und bewegte sich Richtung zu Hause. Der Spatz flog davon.
    »Ja, ist wirklich wichtig.«
    »Okay. Wo?«
    »Im California?«
    »Gern. In einer halben Stunde bin ich dort«, sagte Sebastian und sie legte auf. Er eilte nach Hause, sprang unter die Dusche und schwitzte dann auf dem Weg zum ‚California‘, in dem ich die halbe Strecke lief, um nicht zu spät zu kommen.
     
    Sie saß an einem der hinteren Tische und spielte mit einem Aufsteller. Vor sich hatte sie eine Tasse Tee und einem vollgebrö¬selten Teller, daneben lag ein mit Serviette umwickeltes Brötchen. Ihre Haut wirkte fahl, ihr Gesicht etwas aufgedunsen, die Haare hatten nicht diesen Glanz, den er kannte. Aber das machte ihn nicht weniger nervös. Selbst mit dunklen Augenringen und struppigen Haaren wäre sie in der Lage, ihn in den Bann zu schlagen.
    »Hallo Linda.«
    »Hi«, murmelte sie. Er küsste sie zur Begrüßung auf die Wange und setzte sich ihr gegenüber. »Schön, dich zu sehen.«
    Sie stellte den Aufsteller zurück.
    »Auf den Tag genau vor drei Wochen hab ich dich das letzte Mal gesehen«, sagte er. Seine Worte lösten bei ihr ein leichtes Kopfnicken aus. »Kam mir wie Monate vor«, murmelte sie und nahm einen Schluck Tee. Der Kellner kam an den Tisch und Sebastian bestellte sich ein kleines Frühstück. Linda rührte monoton ihren Tee.
    »Und?«, fragte er in das Rühren hinein. »Worüber willst du mit mir sprechen?«
    »Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll.« Sie hörte zu rühren auf und sah zu, wie sich die Oberfläche beruhigte.
    Das wird eine spannende Angelegenheit, dachte Sebastian. »Lass dir Zeit.«
    »Naja«, sagte sie. »Ich hab mich eine Zeitlang abgeschottet. Von allem. Und mir Gedanken gemacht über das Leben, über dich, über alles.«
    »Und?«, fragte er, während ihm der Kellner das Frühstück servierte. »Was ist dabei herausgekommen?«
    »Dass ich dieses Leben nicht mehr will, was ich die letzten Jahre hatte. Seit meiner letzten Beziehung hatte ich Angst vor der Liebe. Ich bin geflüchtet. Weg. Wollte nur noch Spaß. Aber die letzten Wochen ist mir klar geworden, dass das nicht meine Welt ist.«
    Er spielte mit seinem Brötchen. Obwohl er Hunger hatte, bekam er keinen Bissen runter, weil sich das Gefühl anschlich, dass sie mögli¬cherweise eine Zukunft haben könnten. Sicher wollte sie sich lediglich entschuldigen. Er wagte nicht, auf mehr zu hoffen. »Das klingt auf jeden Fall gut. Du weißt, dass ich immer schon gesagt hab, dass du eine für eine Beziehung bist und ich konnte echt nie verstehen, wieso du
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