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Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I

Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I

Titel: Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I
Autoren: Chiara Varus
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in wessen Hände dieser teuflische Computer fiel, es waren die falschen.
    Ich blickte zu Adrians Zwilling. Ihm floss Blut aus Mund und Nase. Marius hingegen schien es besser zu gehen. Seine Gesichtszüge entspannten sich.
    Dann war es vorbei.
    Auf dem Kontrollfeld des Computers leuchtete nur noch eine einzige grüne Diode. Der Assistent sprach: »Wir sind fertig. Die Übertragung ist vollständig.«
    Die Augen des Zwillings waren erstarrt. Die Prozedur hatte ihn umgebracht.
    Marius stöhnte: »Ich bin genial. Es hat funktioniert.«
    Das durfte nicht wahr sein. Der böse Zwilling hauste nun offensichtlich im Körper meines Bruders. 
    Er fuhr den Assistenten an: »Worauf wartest du? Binde mich gefälligst los.«
    Der Assistent gehorchte. Er zog die Nadeln aus Marius’ Schädel heraus und befreite ihn von den Fesseln.
    Marius stand auf und blickte zu dem toten Körper des Zwillings. Er befahl dem Assistenten: »Bring den Müll weg.«
    Wie er redete und sein Gesichtsausdruck: das war nicht Marius. Mir lief es kalt den Rücken herunter.
    Da sah er mich an. »Nun bist du an der Reihe, Soldat.«
    In seinen blauen Augen loderte etwas Böses.
    Ich schüttelte den Kopf. »Wer immer du auch bist, sie wissen von deinen Plänen. Auch wenn du mich tötest, sie werden dich kriegen.«
    »Ach ja?«
    Er kam auf mich zu und legte seine Hände auf meine Schultern. »Wer sind sie?«
    Ich verriet ihm: »Das Militär. Sie haben alles gehört. Ich habe einen Sender in meinem Kopf.«
    »Einen Sender?«
    Er beugte sich zu mir und flüsterte mir ins Ohr: »Aaron, du bist nicht ganz dicht. Lass mich die Sache regeln. Ich werde dich jetzt losbinden, und dann wirst du diesen Kerl da töten. Ich kann es nicht.«
    Er löste meine Fesseln und flüsterte mir dabei zu: »Ich bin Marius. Und jetzt tu, was nötig ist. Tu du es. Du bist der Soldat.«
    Sobald ich meine Fesseln los war, griff ich den Assistenten an. Ich schlang ihm meine Leine um den Hals und erdrosselte ihn damit. Dabei sah ich, dass er selbst ein Würgehalsband trug. Er war unschuldig. Ich tat es für Marius. Aber ich war mir nicht sicher, ob es Marius war. Er wirkte so fremd. Als ich den Mann erdrosselte, sah er zu und lächelte. Sein Schwanz war steif. Er rieb ihn mit der Hand und stöhnte: »Es macht mich geil, wenn du tötest.«
    Er widerte mich an. »Wer bist du?«
    »Marius.«
    Das war nicht Marius.
    Ich fragte ihn: »Die kleine Narbe unter deinem Kinn. Woher hast du sie?«
    Er verzog das Gesicht: »Das weißt du doch. Wir waren im Club, und ich war betrunken. Ich bin auf die Fresse gefallen. Später hast du mich nachhause getragen.«
    Das stimmte. Und doch war ich mir nicht sicher, ob der Mann vor mir mein Bruder war. »Du hast dich ziemlich verändert.«
    »Du etwa nicht? Du redest von einem Sender in deinem Kopf. Du brauchst verdammt noch mal Hilfe, Aaron.«
    Er nahm mein Gesicht in seine Hände. »Sieh mich an. Was immer da in deinem Kopf ist, hör jetzt nicht darauf. Wir müssen von hier weg.«
    Er küsste mich. Es war kein brüderlicher Kuss. Wir verschlangen einander regelrecht. Vielleicht war das unsere letzte Gelegenheit. Mein Bruder lag nackt in meinen Armen, und es fiel mir schwer, ihn loszulassen. Aber wir mussten hier weg. Also löste ich mich von seinen Lippen.
    Marius verriet mir: »Es gibt einen geheimen Aufzug, der uns unbemerkt nach oben bringt.«
    »Woher weißt du das?«
    Er wies auf den toten Zwilling. »Ich weiß, was er weiß.«
    Die Datenübertragung hatte also funktioniert. Allerdings anders, als der Zwilling es geplant hatte. Marius verfügte nun über sein Wissen. Leider hatte sein Charakter sich dadurch ebenfalls verändert. Er war nicht mehr Marius, sondern eine Mischung aus Marius und dem Zwilling – eine gefährliche Mischung. Dennoch war er mein Bruder, und ich liebte ihn.
    Kratos war begeistert: »Eine Methode, über Wissen zu verfügen, ohne selbst danach geforscht zu haben. Das ist mehr, als wir erwartet haben. Solltest du hier lebend rauskommen, wirst du selbstverständlich befördert.«
    Ich knurrte: »Vielen Dank. Ich verzichte. Ich werde diesen verdammten Computer zerstören.«
    »Bist du wahnsinnig?! Das darfst du nicht tun!«
    Ich hörte nicht auf Kratos. Stattdessen öffnete ich den Computer, riss die Festplatte heraus und zertrümmerte sie auf dem Fußboden.
    Kratos schrie: »Verdammt! Das ist das Ende deiner Kariere! Wir stecken dich für immer in die Psychiatrie! Das Ding hatte einen unermesslichen Wert!«
    Ich sah zu Marius. »Du
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