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Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I

Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I

Titel: Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I
Autoren: Chiara Varus
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hohen Preis bezahlen werden.«
    »Keinen Schritt näher!« Darius zielte mit der Waffe auf den Kopf des Mannes. »Ich knall dich ab.«
    Der Fremde lachte bloß: »Das glaube ich nicht. Du wirst nicht schnell genug sein und daneben schießen. Und du möchtest sicher nicht erleben, was ich mit Leuten anstelle, die auf mich schießen. Also spar dir das.«
    Darius behielt die Waffe im Anschlag. »Ganz schön arrogant, findest du nicht? Ich habe sechs Kugeln im Magazin, und eine davon trifft dich garantiert. Sollte das nicht ausreichen, dann habe ich ein Messer. Und du möchtest sicher nicht erleben, wie gut ich damit umgehen kann.«
    Wieder lachte sein Gegenüber, und Darius überkam der Verdacht, dass dieser Mann wahrscheinlich einen guten Grund hatte, so unbeeindruckt auf die Drohungen zu reagieren. Vermutlich war er nicht allein gekommen. Vielleicht genügte eine falsche Bewegung, und Darius würde aus dem Hinterhalt erschossen.
    Vorsichtig drehte er seinen Kopf etwas zur Seite, um seine Vermutung zu überprüfen. Durch diese Ablenkung verspielte er jedoch seinen Vorteil.
    Ein blitzschneller Tritt schlug ihm die Waffe aus der Hand, und ehe er nach seinem Messer greifen konnte, hatte sein Gegner ihn schon überwältigt.
    Was für ein Kämpfer! Hätte seine Wut nicht jedes andere Gefühl erstickt, dann hätte Darius den Mann gewiss für dessen Talent bewundert.
    Sein Widersacher hielt ihn so, dass Darius sich nicht bewegen konnte, einen Arm auf dem Rücken und den anderen um die Kehle geschlungen. Es schnürte Darius den Atem ab.
    Der Mann stieß einen Pfiff aus, und das Gebüsch ringsum begann sich raschelnd zu teilen. Mindestens ein Dutzend Männer traten zwischen den Büschen hervor. Durch schwarze Tücher waren ihre Gesichter unkenntlich gemacht. Der Mann befahl ihnen, die Frauen aus dem Wagen zu holen. Er war also ihr Anführer.
    Einer der Maskierten deutete auf Darius. »Sollen wir ihn töten, Boss?«
    »Nein.«
    Das verhüllte Gesicht des Anführers beugte sich hinab, um Darius zu betrachten. Die Augen des Mannes wirkten in der Dunkelheit vollkommen schwarz.
    »Ich nehme ihn mit. Stellt ihn ruhig.«
    »Jawohl.«
    Der Maskierte rief einen anderen zu sich. »Verpass ihm ein paar schöne Träume. Der Boss will ihn mitnehmen.«
    Der Hinzugekommene nickte. Er zog eine Spritze hervor und steckte eine Kanüle darauf.
    In Darius machte sich Panik breit. Er versuchte, sich zu wehren, doch es war aussichtslos. Der Griff, der ihn gefangen hielt, wurde nur umso fester, umso schmerzhafter.
    Die Kanüle drang in seinen Hals ein, und ein Narkotikum raubte ihm das Bewusstsein.

II
     
    Darius erwachte auf einem sandfarbenen Sofa. Der Raum war wie ein Wohnzimmer wohlhabender Leute eingerichtet. Sehr elegant. Darius versuchte, die Ereignisse, bevor er weggetreten war, in einen Zusammenhang mit diesem Zimmer zu bringen, doch es gelang ihm nicht. Sie mussten ihn hierher gebracht haben. Wie lange war er ohnmächtig gewesen? Und was war mit den Schwestern geschehen? Er hatte sie nicht beschützen können, und nun waren sie in die Hände dieser Räuber und Menschenhändler geraten. Es war eine organisierte Bande, die seit geraumer Zeit die Gegend unsicher machte. Wahrscheinlich waren er und die beiden Damen schon vor ihrer Abfahrt aus der Stadt beobachtet worden. Er hätte von vornherein gegen diesen Überfall nichts ausrichten können, nicht einmal drei oder vier bewaffnete Männer hätten das gekonnt.
    Selbst der Senat, der eine Spezialeinheit auf diese Bande angesetzt hatte, war bisher unfähig gewesen, den Verbrechern das Handwerk zu legen. Darius erinnerte sich an die Schilderungen zahlreicher Gräueltaten, die dieser Bande zugeschrieben wurden. Ihr Anführer, Sejan, dessen Gesicht den meisten Menschen unbekannt war, wurde als einer der grausamsten und gewissenlosesten Mörder bezeichnet, die jemals in der Umgebung ihr Unwesen getrieben hatten. Ob dies Propaganda des Senats war oder eine Tatsache, lag für Darius in einer Grauzone.
    Was aber hatten sie mit ihm vor? Es gab niemanden, der nach ihm suchen oder für ihn Lösegeld bezahlen würde. Früher oder später würden sie das herausfinden und ihn töten oder in die Sklaverei verkaufen, wo er sich zu Tode arbeiten oder zur Unterhaltung des Volkes in der Arena sterben würde. Schlechte Aussichten.
     
    Darius stand auf und ging zur Tür. Vielleicht waren sie nachlässig, wähnten ihn schlafend und hatten nicht abgeschlossen. Das wäre allerdings zu schön, um wahr zu sein. Die
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