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Sommerzauber

Sommerzauber

Titel: Sommerzauber
Autoren: Linda Chapman
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geben?“
    „Wie stellst du dir das denn vor?“, fragte Sternenschweif entrüstet. „Wir müssten zuerst wegen der Mondblumen zur geheimen Lichtung fliegen. Dann müssten wir den Trank zubereiten, und anschließend müssten wir deine Mutter überzeugen, ihn zu trinken. Das kostet alles doch viel zu viel Zeit.“
    „Ja, natürlich“, rief Laura verzweifelt. „Aber was machen wir, wenn die Ältesten beschließen, dass du bei mir nicht mehr sicher bist, und dich nach Arkadia zurückholen?“
    „So weit wird es nicht kommen“, beruhigte Sternenschweif sie. „Ich bin sicher, wir finden eine Lösung.“
    Laura war so aufgewühlt, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Sie spürte nichts als Angst in sich. Angst um ihre Mutter und Angst darüber, wie es für sie und Sternenschweif weitergehen würde. Sternenschweif schien zu spüren, wie sie sich fühlte.
    „Leg deine Hand auf mein Horn, Laura“, bat er. „Dann wirst du dich besser fühlen.“ Kaum hatte Laura sein Horn berührt, spürte sie, wie eine Welle der Wärme sie durchströmte. Während ihr Körper sich gerade eben noch schwach und zitterig angefühlt hatte, breitete sich jetzt neue Kraft in ihm aus. Laura fühlte sich stärker und zuversichtlicher. Sternenschweif hatte recht, es würde sich bestimmt eine Lösung finden. Sie lehnte sich nach vorne und hielt sich an Sternenschweifs Mähne fest. Mit mächtigen Sprüngen schoss das Einhorn durch die Nacht.

8

    Sternenschweif hielt sich solange es ging dicht über den Bäumen, um nicht entdeckt zu werden. Sie mussten kurz über ein paar Häuser fliegen, aber zum Glück schaute niemand nach oben. Schließlich näherten sie sich dem kleinen Wäldchen, das an das Krankenhaus angrenzte.
    „Ich werde im Schutz der Bäume landen“, erklärte Sternenschweif. „Du kannst dann reingehen und Hilfe holen. Egal, was passiert, ich werde hier auf dich warten, bis du wiederkommst. Aber vorher musst du mich zurückverwandeln.“
    „Natürlich, das mache ich“, erwiderte Laura. Kaum war Sternenschweif gelandet, sprach sie die magischen Verse, und Sternenschweif verwandelte sich in ein Pony. Sie umarmte ihn kurz und lief dann zum Krankenhaus. Der Mann an der Pforte blickte sie erstaunt an.
    „Meine Mutter hat Wehen, das Baby sollte aber erst in ein paar Wochen kommen. Und unser Telefon ist kaputt“, sprudelte Laura heraus. „Können Sie einen Krankenwagen zu uns nach Hause schicken?“
    „Selbstverständlich“, erwiderte der Mann und nahm den Hörer in die Hand. „Sag mir deine Adresse, und es wird sofort ein Wagen losfahren.“
    Nachdem der Pförtner die Adresse durchgegeben hatte, fragte er Laura: „Wie bist du überhaupt hierhergekommen?“
    „Auf meinem Pony. Es wartet da drüben bei den Bäumen auf mich.“
    Der Pförtner musste schmunzeln. „Das habe ich bis jetzt auch noch nicht erlebt“, meinte er. „Das war wirklich mutig. Jetzt musst du dir keine Sorgen mehr machen, der Wagen wird in ein paar Minuten bei deiner Mutter sein. Ich rufe die Entbindungsstation an. Da wird sich jemand um dich kümmern, während du wartest. Weiß dein Vater schon Bescheid?“
    „Nein, unser Telefon geht doch nicht“, erwiderte Laura. „Auch das Handy meiner Mutter funktioniert nicht. Es gibt irgendeinen größeren Leitungsschaden.“
    „Dann rufen wir jetzt als Erstes deinen Vater an“, beschloss der Pförtner. „Gibt es sonst noch jemand, den wir verständigen müssen?“
    „Vielleicht meinen Bruder Max“, überlegte Laura. „Er übernachtet heute aber bei Freunden.“
    „Das kann ja dann dein Vater entscheiden, ob er ihn anrufen möchte“, meinte der Pförtner. „Jetzt sag mir mal seine Nummer.“
    Lauras Vater nahm sofort ab. Der Pförtner erklärte ihm kurz die Lage, dann reichte er den Hörer an Laura weiter.
    „Laura, wie geht es dir?“, fragte Mr Foster besorgt.
    „Mir geht es gut“, antwortete Laura. „Ich hoffe nur, dass es Mama auch gut geht. Der Krankenwagen holt sie gerade ab.“
    „Ich setze mich gleich ins Auto und fahre zu euch“, versprach ihr Vater. Seine Stimme klang ziemlich aufgeregt. „Ich werde aber mindestens drei Stunden brauchen, bis ich da bin. Schaffst du das so lange, oder soll ich jemand anrufen, damit du nicht alleine bist? Max möchte ich lieber erst morgen früh Bescheid sagen.“
    „Das schaffe ich schon“, meinte Laura mit fester Stimme. Sie verabschiedeten sich, und der Pförtner rief die Entbindungsstation an. Kurz darauf kam eine sehr nette
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