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Sommerzauber

Sommerzauber

Titel: Sommerzauber
Autoren: Linda Chapman
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Krankenschwester und nahm Laura mit sich. Sie führte sie in den Wartebereich, bot ihr etwas zu trinken an und setzte sich neben sie. Laura erzählte ihr, wie sie ihre Mutter gefunden hatte.
    „Ich kann mir gut vorstellen, dass dir da der Schreck in alle Glieder gefahren ist“, meinte die Krankenschwester verständnisvoll. „Aber ich versichere dir, bei uns ist sie in den besten Händen. Es wird bestimmt alles gut werden.“

    In diesem Moment summte der automatische Türöffner, und eine Liege wurde hereingeschoben. Unter einer weißen Decke erkannte Laura das Gesicht ihrer Mutter.
    „Mama!“, rief sie und lief zu ihr.
    „Laura!“, erwiderte ihre Mutter und drückte ihr fest die Hand. „Ich bin so stolz auf dich! Und froh, dass dir nichts passiert ist.“
    „Papa haben wir schon Bescheid gesagt“, sprudelte Laura hervor. „Er wird in ein paar Stunden hier sein.“ Dankbar lächelte ihre Mutter sie an. Da sagte einer der Sanitäter:
    „Wir müssen deine Mutter jetzt so schnell wie möglich in den Kreißsaal bringen.“
    „Machen Sie sich keine Sorgen“, wandte sich die Krankenschwester an Mrs Foster. „Wir kümmern uns um Ihre Tochter.“
    „Vielen Dank“, erwiderte Lauras Mutter und drückte Lauras Hand noch einmal ganz fest. Laura gab ihr einen Kuss auf die Stirn, und schon wurde die Liege weitergeschoben. Laura blickte ihr sorgenvoll hinterher.
    „Komm doch einfach mit und leiste uns im Stationszimmer ein bisschen Gesellschaft“, meinte die nette Krankenschwester, die Lauras Blick bemerkt hatte. Laura folgte ihr dankbar. Sie sah den Schwestern bei der Arbeit zu und unterhielt sich mit ihnen. Ständig wanderte ihr Blick dabei zu der großen Uhr, die über der Tür hing. Die Zeit schien endlos langsam zu verstreichen. Laura hatte keine Ahnung, wie lange so eine Geburt dauerte. Als sie dachte, dass sie die Warterei nun nicht mehr länger aushielt, kam ein Arzt ins Stationszimmer.
    „Bist du Laura Foster?“, wollte er wissen. Laura konnte nur nicken. Ihr Hals war wie zugeschnürt.
    „Dann gratuliere ich dir zu einer gesunden kleinen Schwester. Wir haben sie vor einer halben Stunde mit einem Kaiserschnitt auf die Welt gebracht.“
    Laura schaute ihn mit großen Augen an. Was bedeutete das? War ein Kaiserschnitt etwas Schlimmes? Dem Arzt war ihr Blick nicht entgangen.
    „Keine Sorge, deiner Mutter geht es sehr gut. Wir haben das Kind über einen Schnitt am Bauch herausgeholt, weil es festgesteckt ist. Das kann manchmal vorkommen. Es ist aber alles gut verlaufen. Die Schwestern werden deine Mutter jetzt abholen und in ihr Zimmer bringen. Dann kannst du dein Geschwisterchen begrüßen.“

    Kurze Zeit später trat Laura auf Zehenspitzen in das Zimmer ihrer Mutter. Sie lächelte und winkte ihr, näher zu kommen. Neben ihrem Bett stand ein kleines Kinderbett, das von Glasscheiben umrandet war. Vorsichtig spähte Laura hinein. Das Erste, was sie sah, waren lauter dunkle Haare. Sie umrahmten ein kleines Gesichtchen mit strahlend blauen Augen, die Laura wie von ferne anschauten. Der Rest des Körpers war ganz eng in ein Tuch eingewickelt. Er kam Laura winzig klein vor. Sie musste einen dicken Kloß in ihrem Hals herunterschlucken.
    „Oh Mama, sie sieht so süß aus!“, flüsterte Laura ergriffen. Vorsichtig legte sie die Hand auf das kleine Köpfchen. Dann umarmte sie ihre Mutter und drückte sie ganz fest an sich.

9

    „Ich bin so froh, dass alles gut gegangen ist“, sagte Laura erleichtert. „Ich habe mich wahnsinnig erschrocken, als ich dich auf dem Boden liegen sah.“
    „Das glaube ich“, erwiderte Mrs Foster. „Aber alles ist ja gut gegangen. Und obwohl sie sich so früh auf den Weg gemacht hat, geht es deiner kleinen Schwester sehr gut. Das ist ein großes Glück.“
    „Das stimmt“, bestätigte Laura. „Wie fühlst du dich denn?“
    „Mir ist noch ein bisschen schwindelig, aber das ist völlig normal. Zumindest habe ich jetzt das Gefühl, wieder ganz bei mir zu sein.“
    „Wie meinst du das?“, fragte Laura.
    „Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll. Es war wie eine Erscheinung. Wenn ich nicht wüsste, dass ich nicht geschlafen habe, dann würde ich sagen, ich habe geträumt.“
    „Was soll das heißen, du hattest eine Erscheinung?“, wollte Laura wissen. Ein unbehagliches Gefühl beschlich sie.
    „Nachdem du gegangen warst, war ich so beunruhigt. Ich wollte dich zurückholen und bin zum Fenster gegangen. Und da habe ich dich doch tatsächlich auf einem Einhorn durch
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