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Sommerzauber

Sommerzauber

Titel: Sommerzauber
Autoren: Linda Chapman
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geholfen. Ich möchte wirklich wissen, wann die Telefongesellschaft das Problem endlich in den Griff bekommt. Es ist doch kein Zustand, dass man nicht erreichbar ist. Wenn wir jetzt einen Notfall hätten, könnten wir nicht einmal Hilfe holen.“
    Sie nahm sich ein Brett und einen Apfel. Mit energischen Bewegungen fing sie an, ihn in kleine Stücke zu schneiden. Laura merkte, dass sie aufgebracht war. Sie nutzte den Moment, um unbemerkt aus der Küche zu schlüpfen.
    Der Tag auf dem Reiterhof verging wie im Flug. Mel und Jessica waren auch noch vorbeigekommen. Grace hatte ihnen erzählt, dass Laura zum Aushelfen kam, und da wollten sie natürlich auch mit anpacken. Die Mädchen misteten gemeinsam die Ställe aus und halfen den Kindern des Ferienreitkurses, die Pferde zu putzen und zu satteln. Als sie sich schließlich um die Mittagszeit in den Hof setzten, um die Trensen zu waschen, war es bereits drückend heiß.
    „Puh, im Stall scheint es irgendwie kühler zu sein als hier draußen“, stöhnte Jessica.
    „Du willst doch nicht etwa sagen, dass du ins Schwitzen gekommen bist?“, fragte Mel mit einem Grinsen.
    „Kleine Abkühlung gefällig?“, meinte Laura und warf einen Schwamm nach Jessica. Er traf sie an der Schulter.
    „Na warte“, erwiderte Jessica und schleuderte den Schwamm zurück. Laura drehte sich weg, doch der Schwamm erwischte sie am Kopf. Lachend wischte sie sich eine nasse Haarsträhne aus der Stirn. „Wahrscheinlich sind wir am Ende noch sauberer als die Trensen.“

    Die Mädchen hatten einen schönen Tag und genossen die Zeit miteinander. Laura war froh, dass sie abgelenkt war und nicht an Hannah dachte. Als sie schließlich einmal auf die Uhr sah, war es bereits halb sechs. Noch wäre Zeit gewesen, um schnell heimzureiten. Doch Laura verspürte nicht den geringsten Wunsch, sich von Hannah zu verabschieden. Tief im Innern wusste Laura, dass sie sich töricht verhielt, aber sie konnte einfach nicht anders.
    Da kam Mrs Wakefield und lud die Mädchen auf ein Glas Limonade ein. Sie setzten sich alle an den großen Holztisch, der vor dem Haus stand.
    „Vielen Dank für eure Hilfe heute“, wandte sich Mrs Wakefield an die Mädchen. „Das war wirklich eine tolle Unterstützung.“
    Sie saßen noch eine Weile zusammen, und Mrs Wakefield erzählte ihnen von dem Turnier im Nachbarort. Gegen halb sieben machten sich die Mädchen schließlich auf den Heimweg. Unterwegs trennten sie sich, und Laura ritt den Rest des Wegs allein weiter.
    „Sollen wir nicht einen kleinen Abstecher zur geheimen Lichtung machen?“, schlug Laura vor. „Ich habe gar keine Lust heimzugehen. Da erwartet mich sowieso nur die Standpauke meiner Mutter.“
    Sternenschweif schnaubte, und sie schlugen den Weg Richtung Wald ein. Als sie auf der geheimen Lichtung angekommen waren, sprach Laura den Verwandlungszauber. Kurz darauf stand Sternenschweif als Einhorn vor ihr.
    „Immer wieder denke ich, wie wunderschön es hier ist“, bemerkte Laura mit einem Blick auf die vielen Mondblumen. Die Vögel zwitscherten, und unzählige Schmetterlinge flatterten durch die Luft.

    „Das ist unser Ort“, sagte Sternenschweif zufrieden. „Es ist so gut zu wissen, dass niemand außer uns hierherkommt. Himmlisch, wie friedlich es ist.“
    „Zu Hause ist es sicher weniger friedlich“, bemerkte Laura seufzend. „Meine Mutter wird ganz schön sauer sein.“
    „Na ja, du hättest auch wirklich wenigstens zur Verabschiedung da sein können“, meinte Sternenschweif. „Du hast dich ja sonst die ganze Zeit schon nicht um Hannah gekümmert.“
    „Jetzt fang du nicht auch noch an“, wehrte Laura sofort ab. „Hannah wollte doch am liebsten jede Minute mit meiner Mutter verbringen. Ständig haben sie irgendwelche Sachen zusammen gemacht oder miteinander getuschelt.“
    „Nachdem du nie Zeit für Hannah hattest, blieb ihr ja auch gar nichts anderes übrig, als die Tage mit deiner Mutter zu verbringen“, stellte Sternenschweif fest.
    Laura schwieg und starrte auf die Lichtung. Vielleicht hatte Sternenschweif recht. Aber am Anfang hatte sie sich ja wirklich bemüht, und da hatte Hannah kein großes Interesse an ihr gezeigt. Außerdem ließ sie sich von Hannah nicht sagen, wie sie mit ihrer Mutter umzugehen hatte.
    Eine Weile schwiegen beide. Dann stupste Sternenschweif Laura vorsichtig in die Seite. „Komm, es ist schon spät, wir sollten zurückreiten. Deine Mutter macht sich sonst Sorgen.“
    „Ja, du hast recht“, erwiderte Laura seufzend.
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