Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sommertraume in Marbella

Titel: Sommertraume in Marbella
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
anderen Seite des Ladens ausgestellten Babyschuhe. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, bevor es vor Aufregung flatterte. Ein Baby von Silas. Wenn sie jetzt schon außer sich war vor Glück, wie würde sie sich dann erst fühlen, wenn sie sein Kind bekam? Sie ging zu den winzigen Schuhen und berührte sie mit der Fingerspitze. Wie süß sie waren!
    „Möchten Sie sie haben?“, fragte die Verkäuferin.
    „Noch nicht.“ Julia gab ihr das Paar, das sie kaufen wollte.
    Noch nicht, aber bald? Silas wünschte sich bestimmt einen Erben, und ihr Großvater wäre hocherfreut, wenn sie ihn zum Urgroßvater machte.
    Vor dem Haupteingang des Alfonso gab Julia dem Taxifahrer ein großzügiges Trinkgeld und eilte durch den Park zur Villa. Statt die Haustür zu benutzen, ging sie zu dem kleinen halb versteckten Tor, das in den Garten führte. Vielleicht war Silas ja mit seiner Arbeit fertig und saß am Pool.
    Als Julia sah, dass er nicht draußen war, überquerte sie die Terrasse und öffnete die Glasschiebetür.
    „Silas, ich kann nicht glauben, dass du das getan hast!“
    Geschockt blieb Julia stehen. Sie hatte die Frauenstimme sofort erkannt.
    „Und ich kann nicht glauben, dass du den ganzen Weg von New York hierher geflogen bist, nur um mir das zu sagen“, hörte Julia Silas erwidern.
    Was machte seine Mutter hier? Und was meinte sie?
    „Bin ich auch nicht. Julias Mutter wollte lieber persönlich als am Telefon mit mir über die Hochzeitspläne sprechen, deshalb bin ich nach London geflogen. Sie wollte wissen, ob sie jemanden auf der Gästeliste vergessen hätte und wen ich sonst noch gern einladen möchte. Weil Amberley Church so klein ist, versucht sie, die Liste auf fünfhundert Namen zu beschränken.“ Als Silas auf die ironische Erklärung nicht reagierte, fuhr seine Mutter energisch fort: „Sie hat mir auch erzählt, dass ihr hier in Marbella seid – anscheinend spricht Julia häufiger mit ihrer Mutter als du mit deiner. Da habe ich mir gedacht, dass ich ebenso gut über Spanien nach Hause fliegen und herausfinden kann, was eigentlich vorgeht.“
    „Du weißt, was vorgeht. Julia und ich wollen heiraten“, antwortete Silas kühl.
    „Wo ist sie?“
    „In der Stadt. Schuhe kaufen.“
    Als sie das resignierte Seufzen hörte, zuckte Julia zusammen, schien es doch ihren Verdacht zu bestätigen, dass seine Mutter sie für albern und oberflächlich hielt.
    „Ich habe mir Besseres erhofft, Silas.“
    Das war ja noch schlimmer, als sie befürchtet hatte. Julia wurde das Herz schwer. Seine Mutter meinte, sie sei nicht gut genug für ihn.
    „Julia ist die perfekte Ehefrau für mich. Eine bessere gibt es nicht“, erwiderte Silas kurz angebunden.
    Sofort wurde ihr wieder leichter ums Herz, weil er sie verteidigte.
    „Ich habe gemeint, Besseres von dir, nicht Besseres für dich“, präzisierte seine Mutter und versetzte Julia einen zweiten Schock. „Und das weißt du ganz genau. Als du mir an Julias achtzehntem Geburtstag mitgeteilt hast, dass du sie unbedingt heiraten willst, aber nicht, weil du sie liebst, sondern weil sie vom praktischen Standpunkt aus die perfekte Ehefrau für dich ist, habe ich meine Ansicht deutlich genug gemacht, glaube ich.“
    „Ja, und du hast geglaubt, dass Julia mich zurückweisen würde.“ Der Besuch seiner Mutter war für Silas völlig überraschend gekommen und komplizierte eine ohnehin schon sehr heikle Situation. Bis jetzt wusste noch niemand, dass Julia und er verheiratet waren. Natürlich wollte sie es ihrer Mutter und ihrem Großvater persönlich sagen, bevor sie damit an die Öffentlichkeit traten. Deshalb hatte Silas darüber nachgedacht, vor ihrer Abreise nach Dubai noch nach England zu fliegen. Aber zurzeit wollte er Julia mit niemandem teilen. Außerdem sollte erst einmal ihr alter Frohsinn wieder komplett hergestellt sein, bevor sie sich in den Gefühlssturm stürzten, den die Neuigkeit von ihrer heimlichen Heirat auslösen würde – besonders bei Julias Mutter.
    Und noch etwas hatte ihn veranlasst zu warten: Er, der Liebe immer für eine Illusion gehalten hatte, die es nicht einmal wert war, in seine Überlegungen einbezogen zu werden, hatte sich eingestehen müssen, dass er Julia liebte. Das war das Schwerste, was er jemals getan hatte, und seitdem fühlte er sich ungeschützt und verwundbar. Deshalb brauchte er Zeit, um sich an diese neue Seite seiner Persönlichkeit zu gewöhnen, sich damit wohl zu fühlen, bevor er der ganzen Welt mitteilte, dass er leidenschaftlich in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher