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Sommertraume in Marbella

Titel: Sommertraume in Marbella
Autoren: Penny Jordan
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erwarten sollte, könnte ich es wahrscheinlich nicht …“
    „Julia, du darfst dich nicht so quälen. Es ist nicht nötig. Nichts ist passiert!“
    „Das sagst du dauernd, und dabei weißt du gar nicht …“
    „Doch, ich weiß es! Zum Glück habe ich vom Garten aus gesehen, wie einer der jungen Männer die Droge heimlich in deinen Champagner getan hat. Als ich bei dir ankam, hattest du ihn schon getrunken und bist zusammengebrochen, Schlimmeres konnte ich jedoch verhindern.“
    „Aber ich werde niemals wissen, ob das stimmt oder du mich nur schützen willst. Und ich werde mich den Rest meines Lebens fragen, ob du wirklich mit mir verheiratet sein willst oder dich moralisch verpflichtet fühlst, bei mir zu bleiben. Das kann ich nicht, Silas. Sie haben mich angefasst!“ Julia weinte wieder. „Ich habe ihre Hände gespürt …“
    „Das waren meine Hände. Ich gebe dir mein Wort, dass ich die Wahrheit sage. Und obwohl ich verstehe, wie du dich fühlst, gefällt es mir nicht, dass du mir weder glaubst noch vertraust.“
    „Ich habe Angst und fühle mich schmutzig. Wie kann ich jemals wieder mit dir schlafen, wo ich doch nicht weiß, was für Sachen sie mit mir gemacht haben?“
    „Dein Körper ist nicht anders, als er es gestern Abend vor der Party war.“
    „Wo ist Nick?“
    „Ich habe keine Ahnung. Aber Dr. Salves hat mich schon beraten. Wenn du Anzeige erstatten willst, dann wird er …“
    „Nein! Wie könnte ich das tun? Er ist Lucys Mann!“ Plötzlich wechselte sie das Thema. „Ich habe Kopfschmerzen, und mir ist schlecht.“
    Eine Sekunde später zitterte sie am ganzen Leib, und Silas verschwendete keine Zeit, sondern hob sie aus dem Bett und trug sie ins Badezimmer.
    Aus dem Schlafzimmerfenster sah Julia zur Terrasse der Villa, wo Silas am Pool saß. Obwohl es bereits dämmerte, trug er nur Badeshorts. Seit einer Woche lag sie im Bett und erholte sich von den Wirkungen der Drogen und dem traumatischen Erlebnis auf Dorlands Party. Vor zwei Tagen hatte Dr. Salves ihr mitgeteilt, dass sie körperlich wieder völlig hergestellt sei, und tatsächlich waren die Panikanfälle und Albträume viel seltener geworden. Trotzdem hatte sie immer noch Angst, dass Silas aus Anstand gelogen hatte.
    Leicht zittrig ging Julia nach draußen zu Silas.
    „Silas, erzähl mir bitte noch einmal, was passiert ist … Ich ertrage es einfach nicht, dass ich mich nicht erinnern kann!“, bat sie.
    „Nichts ist passiert.“
    „Das sagst du mir immer wieder, aber wie kann ich wissen, dass du mich nicht nur schonen willst? Dr. Salves meint, ich würde mich vielleicht nie an alles erinnern.“
    Silas nahm ihre Hand und ließ sie nicht los, obwohl Julia zusammenzuckte. „Ich habe bestimmte Verpflichtungen übernommen, als ich dich geheiratet habe“, begann er.
    „Ja, und genau deshalb habe ich ja solche Angst, dass du mich nur beschützen willst“, platzte Julia heraus.
    „Zumindest für mich“, sprach er einfach weiter, „besteht eine dieser Verpflichtungen darin, dafür zu sorgen, dass unsere Ehe das denkbar stärkste Fundament hat. Und ich halte Vertrauen und Ehrlichkeit für das stärkste Fundament einer Beziehung. Aber Vertrauen beruht auf Gegenseitigkeit, Julia. Ein Mensch kann es einem anderen bereitwillig schenken, oder der andere muss es sich erst verdienen. Aber beide haben die Pflicht, es zu respektieren. Ich weiß, dass du unsere Ehe respektierst und deiner Verantwortung für unsere Ehe den Vorrang vor allem anderen einräumen wirst. Weil ich dich kenne, weil ich weiß, dass ich es kann, vertraue ich dir. Und ich versichere dir, dass du mir auch vertrauen kannst. Natürlich halte ich es aber auch für meine Pflicht, dich zu beschützen. Und ich fühle mich schuldig, weil ich an dem Abend nicht früher bei dir war. Allerdings würde ich dich nicht beschützen, indem ich dich anlüge und damit zulasse, dass Ängste und Zweifel an dir nagen. Eine saubere offene Wunde heilt besser als eine verborgene. Glaub mir, ich hätte es dir gesagt, wenn du vergewaltigt worden wärst. Aber du bist in keiner Weise missbraucht worden. Ich war bei dir, als du zusammengebrochen bist, und nur ich habe dich angefasst. Das ist die Wahrheit. Ich kann dir leider dein Gedächtnis nicht zurückgeben, aber ich kann dir mein Wort geben, dass ich immer ehrlich zu dir sein werde.“
    Tränen schimmerten in Julias Augen. Wie konnte sie nur das kostbare Geschenk zurückweisen, das Silas ihr anbot? Verzweifelt dachte sie daran, wie sie an
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