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Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Titel: Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss
Autoren: Linda Howard
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zugeben.
    „Toll“, sagte Chickie und konnte den Blick nicht von der geschlossenen Tür gegenüber lösen. „Hast du das gesehen?“
    „Ich hab’s gesehen“, lautete Elizabeths trockener Kommentar.
    Chickie tendierte bei Männern bedauerlicherweise zu der ungepflegten,raubeinigen Kategorie. „Er trug einen Ohrring“, schwärmte sie träumerisch. „Und hast du sein Haar gesehen?“
    „Ja. Es war lang und ungekämmt.“
    „Was für eine unglaubliche Mähne! Ich frage mich, was er bei Quinlan will.“ Chickies Augen leuchteten auf. „Vielleicht ist er ein neuer Angestellter!“
    Elizabeth schauderte es bei der Vorstellung, aber es war möglich. Leider befasste sich „Quinlans Sicherheitsservice“ nicht mit der finanziellen Absicherung seiner Klienten, sondern bot nur körperlichen Schutz. Chickie hatte gleich nach ihrem Umzug in dieses Bürohochhaus unverblümt Erkundigungen eingezogen und erfreut berichtet, dass Quinlan nicht nur verschiedene Sicherheitssysteme, sondern auch Bodyguards zur Verfügung stellte. Nach Elizabeths Auffassung war das keine ausreichende Erklärung für den merkwürdigen Personenkreis, der in Quinlans Büro aus und ein ging. Die Klienten, aber vielleicht handelte es sich auch um Angestellte, waren zweifellos ungehobelte Gesellen ohne Manieren. Falls es sich um Erstere handeln sollte, war für Elizabeth unvorstellbar, dass sie genug Geld besaßen, um einen Sicherheitsservice zu bezahlen. Falls es sich um Letztere handelte, konnte sie sich keinen Klienten vorstellen, der die Gegenwart eines Bodyguards ertrug, der wie ein Massenmörder aussah.
    Elizabeth war im vergangenen Winter ein paar Mal mit Tom Quinlan, dem Besitzer der Firma, ausgegangen, aber er war sehr verschwiegen gewesen, sobald das Gespräch auf sein Geschäft kam. Sie mochte dann nicht weiter fragen. Genau genommen hatte vieles an ihm sie irritiert. Er war ein hoch gewachsener, breitschultriger Macho, ein Mann, der es gewohnt war, zu bestimmen, und der mit seiner Persönlichkeit und seiner körperlichen Präsenz erdrückend wirkte. Als Elizabeth merkte, dass er ihr Leben in die Hände nehmen wollte, hatte sie die Beziehung abrupt beendet und ging ihm seither aus dem Weg. Sie würde nicht noch einmal die Verantwortung für ihr Leben abgeben wollen, an Tom Quinlan schon gar nicht.
    Chickie wandte den Blick von der geschlossenen Tür gegenüber und sah Elizabeth erwartungsvoll an. „Nun?“
    Elizabeth konnte ein triumphierendes Lächeln nicht unterdrücken. „Sie war begeistert. Das ist gewiss nicht übertrieben.“
    „Wirklich? Dann hast du den Auftrag bekommen?“ Chickie sprangspontan auf und gab ihrem Schreibtischstuhl einen solchen Schubs, dass er sich um die eigene Achse drehte.
    „Ja, ich hab ihn bekommen. Nächsten Monat fangen wir an.“ Elizabeth hatte sich zum Mittagessen mit Sandra Eiland getroffen, der einer der ältesten feudalen Wohnsitze in Dallas gehörte. Sandra hatte beschlossen, ihr luxuriöses Haus im Hazienda-Stil zu renovieren, und Elizabeth hatte gerade den Auftrag für die Innenausstattung erhalten. Sie war nun seit fünf Jahren Inhaberin eines eigenen Büros. Dies war ihr bisher größter Auftrag, der für sie sehr werbewirksam sein würde. Sandra Eiland liebte Partys und Empfänge und die Rolle der Gastgeberin. Elizabeth konnte sich keine bessere Werbung wünschen. Dieser eine Auftrag ermöglichte ihr vielleicht ein neues Arbeitsfeld in den Kreisen der Reichen und brachte ihr berufliches Weiterkommen voran.
    Chickies Begeisterung war offensichtlich. Sie tanzte durch das Empfangszimmer, dass ihre langen schwarzen Haare flogen. „Aufgepasst, Dallas, jetzt kommen wir“, jubelte sie. „Heute der Auftrag von Mrs. Eiland, morgen … morgen etwas anderes. Wir werden viel zu tun haben.“
    „Hoffentlich“, meinte Elizabeth und ging weiter in ihren Büroraum. „Was heißt hier hoffentlich?“ Chickie tänzelte hinter ihr her. „Dafür gebe ich dir eine Garantie. Das Telefon wird so oft klingeln, dass ich eine Hilfskraft brauche. Ja, die Idee gefällt mir. Jemand anderes soll den Telefondienst übernehmen, ich werde durch die Stadt sausen und Einkäufe und solche Sachen erledigen.“
    „Wenn du unterwegs bist, kannst du das Kommen und Gehen dort drüben nicht mehr beobachten“, gab Elizabeth zu bedenken und verbarg ihre Belustigung.
    Chickie hörte auf zu tanzen und dachte nach. „Quinlans“ war ihre Quelle für interessante, aufregende Männer, das Büro war ergiebiger als jede
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