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Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Titel: Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss
Autoren: Linda Howard
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„Der Wachmann ist offensichtlich auch vorzeitig nach Hause gegangen.“
    „Zu seiner Aufgabe gehört es, hierzubleiben, bis der letzte Angestellte das Gebäude verlassen hat.“
    „Es ist eine Aushilfe. Als er in meinem Büro anrief, teilte Chickie ihm mit, dass ich noch vor sechzehn Uhr Schluss machen würde. Wenn zu dem Zeitpunkt noch andere Nachzügler gegangen sind, hat er wohl angenommen, dass ich dabei bin. Was ist mit dir?“
    „Mit mir?“ Quinlan reagierte mit einem Achselzucken, sein Gesichtsausdruck war undurchdringlich. „Bei mir war’s genauso.“
    Elizabeth glaubte ihm kein Wort, verkniff sich aber die entsprechende Bemerkung. Stattdessen ging sie zum Ausgang und rüttelte an den Innentüren. Die bewegten sich keinen Millimeter. Na, großartig. Quinlan und sie waren eingeschlossen. „Es muss doch einen Weg hinaus geben“, murmelte sie.
    „Es gibt keinen“, erklärte er lakonisch.
    Elizabeth erstarrte. „Was soll das heißen?“
    „Es heißt, dass das Gebäude rundum verschlossen ist. Bei Stromausfall tritt automatisch ein spezielles Sicherheitssystem in Kraft, das für Plünderer oder andere Einbrecher unüberwindbar ist. Alle Scheiben sind aus unzerbrechlichem Panzerglas. Selbst wenn wir den Wachdienst anrufen und sie jemanden herschicken, kann der nichts ausrichten, bis die Stromversorgung wieder funktioniert. Der Mechanismus ist vergleichbar mit dem im Tresorraum einer Bank.“
    „Du bist der Sicherheitsexperte. Bring uns hier raus. Tricks das System irgendwie aus.“
    „Das geht nicht.“
    „Natürlich geht das. Oder willst du etwa zugeben, dass es etwas gibt, was du nicht kannst?“
    Quinlan verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte. „Ich habe das Sicherheitssystem für dieses Gebäude selbst entworfen, und es ist perfekt. Ich kann es nur ausschalten, wenn der Strom wieder da ist. Vorher kann das keiner.“
    Elizabeth hielt die Luft in einem Anflug von Zorn an. Dabei regten die Umstände sie weniger auf als Toms selbstgefällige Haltung.
    „Lass uns den Rettungsdienst anrufen“, schlug sie vor.
    „Warum?“
    „Wieso warum? Wir sind in diesem Gebäude eingesperrt.“
    „Ist einer von uns beiden krank oder verletzt? Sind wir in Gefahr?
    Dies ist kein Notfall, es ist nur lästig und unbequem für uns. Glaub mir, der Rettungsdienst hat momentan alle Hände voll mit echten Problemen zu tun. Außerdem könnte er auch nicht in das Gebäude rein. Der einzige Ausweg wäre, aufs Dach zu klettern und sich vom Hubschrauber bergen zu lassen, aber der Aufwand ist ungerechtfertigt und viel zu groß für jemanden, der gar nicht wirklich in Gefahr ist. Wir haben zu essen und ausreichend Wasser. Das Vernünftigste ist, einfach hier zu bleiben und abzuwarten.“
    Elizabeth musste ihm widerwillig Recht geben und akzeptieren, dass sie keine andere Wahl hatte. „Ich weiß“, seufzte sie. „Ich fühle mich nur so … ausgeliefert.“ In mehr als einer Hinsicht, fügte sie in Gedanken hinzu.
    „Es wird bestimmt lustig. Wir plündern die Imbissautomaten …“
    „Die funktionieren doch auch mit Strom.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass wir Geld einwerfen.“ Er lachte und zwinkerte ihr zu. „Unter diesen Umständen wird bestimmt keiner etwas dagegen einzuwenden haben, denke ich.“
    Außer mir, dachte Elizabeth. Jede Minute hier kam ihr zu viel vor, dabei würde der Stromausfall vielleicht noch Stunden dauern. Sie wollte überhaupt nicht mit Quinlan allein sein und hatte doch keine Wahl. Wenn ich mich in seiner Gesellschaft entspannen könnte, wär’s mir egal, wusste sie, aber das schaffe ich einfach nicht. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart äußerst unwohl, und das hatte mehrere Gründe. Der Hauptgrund war die skrupellose Art, wie er in ihrem Privatleben herumspioniert hatte. Das konnte Elizabeth ihm nicht verzeihen. Andererseits schuldete sie ihm wenigstens eine Erklärung, und die Wahrheit war immer noch schmerzhaft und demütigend. Außerdem konnte sie eine gewisse Sehnsucht nicht unterdrücken, weil ihr so viel an ihm gefallen hatte. Mehr noch: Seit sie vor Monaten diese einzige Nacht zusammen verbracht hatten, brannte ein ungestilltes Verlangen in ihr.
    „Wir müssen nicht um die Luftversorgung bangen“, sagte Quinlan und sah sich in dem zweistöckigen Foyer um. „Es wird erheblich wärmer werden, aber die Isolierung und die Thermopen-Scheiben schützen uns vor der schlimmsten Hitze.“
    Elizabeth schüttelte die quälenden Gedanken ab und zwang sich zur Vernunft. Es gab
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