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Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss

Titel: Sommergeheimnisse 04 - Kurzschluss
Autoren: Linda Howard
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keinen Ausweg aus der misslichen Situation, also musste sie das Beste daraus machen. Dazu gehörte, für möglichst viel Bequemlichkeit zu sorgen.
    Elizabeth sah sich um. Wie Quinlan gesagt hatte, verfügten sie über genügend Wasser und Lebensmittel, wenn sie dafür auch Automaten knacken mussten. Mit den Sitzgruppen im Foyer hätte man mehrere Wohnzimmer ausstatten können, und es gab viele Kissen, sodass sich problemlos Betten bauen ließen. Elizabeth wandte sich abrupt ab. Ihr Blick wanderte zur Tür des Treppenhauses. Hieß es nicht: Wärme steigt nach oben? „Lass uns die Tür zum Treppenhaus öffnen, dann zieht die heiße Luft wie in einem Schornstein hoch“, schlug sie vor.
    „Eine gute Idee“, stimmte Quinlan zu, „ich geh noch mal in mein Büro zurück, um eine Taschenlampe zu holen und die Imbissautomaten zu plündern. Soll ich dir aus deinem Büro etwas mitbringen?“
    Elizabeth überlegte, und ihr fielen mehrere Dinge ein, die nützlich sein könnten. „Da gibt es einiges. Ich gehe mit dir.“
    „Es ist unnötig, dass wir beide im Dunkeln die Treppen hochsteigen“, entschied Quinlan. „Sag mir, was du haben willst.“
    Das ist typisch für ihn, dachte Elizabeth gereizt, er will alles selber tun und mich nicht mit einbeziehen. „Es ist sinnvoller, wenn wir beide gehen. Du durchstöberst dein Büro, und ich durchstöbere meins. Ich habe auch eine Taschenlampe, ich weiß nur nicht genau, wo sie ist.“
    „Diesmal müssen acht Treppen bewältigt werden, und zwar aufwärts statt abwärts“, warnte er sie und deutete vielsagend auf ihre hochhackigen Pumps.
    Als Antwort schlüpfte Elizabeth aus den Schuhen und zog die Augenbrauen erwartungsvoll hoch. Quinlan musterte sie nachdenklich, dann gab er ohne weitere Diskussion auf und bedeutete ihr, vorzugehen. Er stellte ein eingetopftes Bäumchen vor die Tür zum Treppenhaus, damit sie offen blieb. Dabei hob er den Topf so selbstverständlich hoch, als wöge er nicht über hundert Pfund. Elizabeth konnte das Gewicht gut einschätzen, denn sie liebte Topfpflanzen und hatte viele in ihrer Wohnung. Sie fragte sich, was für ein Gefühl es wohl war, über solche Körperkräfte zu verfügen und dieses unerschütterliche Selbstvertrauen zu besitzen, jede Situation und Schwierigkeit meistern zu können. Toms Selbstsicherheit paarte sich mit einer gewissen Arroganz, das war bezeichnend für einen Mann, der seine Stärke und seine Fähigkeiten kannte. Obwohl er es geschickt vermieden hatte, irgendetwas aus seiner persönlichen Vergangenheit preiszugeben, ahnte Elizabeth, dass einige seiner Fähigkeiten tödliche Folgen haben konnten.
    Sie betrat das Treppenhaus diesmal mutiger. Das Licht, das durch die offene Tür fiel, reichte für die ersten zwei Treppen. Danach herrschte wieder absolute Dunkelheit. Wie zuvor umfasste Quinlan, den linken Arm hinter ihrem Rücken, das Geländer und legte die freie Hand auf ihren rechten Arm. Das hat er immer getan, wenn wir irgendwo Treppen benutzten, fiel Elizabeth ein. Zuerst hatte sie es als angenehm empfunden, dann kam sie sich zunehmend eingeengt vor. Quinlans besitzergreifende Art hatte ihr kein Gefühl von Sicherheit vermittelt, sondern sie nachhaltig erschreckt. Elizabeth wusste allzu gut, wie ein solches Verhalten außer Kontrolle geraten konnte.
    Um das Schweigen zu brechen, scherzte sie: „Wenn einer von unsbeiden rauchen würde, hätten wir ein Feuerzeug, das uns den Weg weisen könnte.“
    „Wenn einer von uns beiden rauchen würde, hätten wir nicht genug Atem, um die Treppen hochzukommen“, erwiderte er trocken.
    Elizabeth schmunzelte und konzentrierte sich wieder auf die Stufen. Sie schaffte es ohne Weiteres, fünf Etagen hochzusteigen, aber anstrengend war es trotzdem. Ihr Puls schlug heftig, als sie die fünfte Etage erreichten, und die Dunkelheit verunsicherte sie. Quinlan ging vor und öffnete die Tür zum Flur. Endlich wurde es wieder heller.
    Sie trennten sich vor ihren jeweiligen Büros. Quinlan verschwand in seinen Räumen, während Elizabeth ihre Tür aufschloss. Die Nachmittagssonne schien immer noch durch die Fenster. Es war also erst wenig Zeit vergangen, seit der Aufzug so plötzlich stehen geblieben war. Elizabeth schaute ungläubig auf ihre Armbanduhr. Erst eine halbe Stunde!
    Die Taschenlampe war der wichtigste Gegenstand, und sie durchsuchte die Aktenschränke, bis sie Erfolg hatte. Hoffentlich funktionieren die Batterien noch, dachte sie, knipste die Taschenlampe an und bemerkte erleichtert
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