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Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein

Titel: Sommerfrische – Verbotene Kuesse im Mondschein
Autoren: Nicola Cornick
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Cousine”, stellte Charles sie ihm widerstrebend vor.
    Sein unüberhörbar steifer Ton belustigte Annis. Sie sah Seine Lordschaft an und bemerkte, dass auch er amüsiert war. Erheitert zog er, während er Annis anschaute, die rechte Braue hoch. “Guten Tag, Mylord”, äußerte sie höflich.
    “Ihr Diener, Lady Wycherley”, erwiderte er, ergriff ihre Hand und hob sie zum Kuss an die Lippen.
    Sie bereute, dass sie ihn in diesem Moment anschaute, da sie seinen prüfenden Blick bemerkte. Zu ihrer Bestürzung verriet der Ausdruck in seinen grauen Augen eindeutig Interesse an ihr, und voller Unbehagen entzog sie ihm ihre Hand.
    Aus Verärgerung über die Nichtbeachtung zupfte Margot ihn am Arm, blickte ihn kokett an und äußerte schmollend: “Möchten Sie mich nicht mit den Herrschaften bekannt machen, Ashy?”
    Annis biss sich auf die Zunge, um nicht laut aufzulachen. Aus dem Mund dieser Person, die mit französischem Akzent sprach, hatte die Verniedlichung des Titels Seiner Lordschaft einfach lächerlich geklungen.
    “Miss Margot Mardyn”, stellte Adam sie in gleichgültigem Ton vor. “Mr. Charles Lafoy und Lady Wycherley.”
    “Sehr erfreut”, sagte Margot strahlend. “Ich bin sicher, Sie haben bereits von mir gehört, nicht wahr?”
    “Natürlich”, antwortete Annis hastig.
    Verständnislos schaute Charles Miss Mardyn an.
    “Ich weiß, dass wir im Sommer das Vergnügen haben werden, Sie auf der Bühne des Theatre Royal bewundern zu können”, fuhr Annis fort. “Charles und ich werden ganz gewiss eine der Vorstellungen besuchen.”
    “Ich hoffe, Sie nach dem Ballett zu sehen, Mr. Lafoy”, wandte Margot sich lächelnd an ihn und drückte auffordernd den Arm des Earls. “Mir ist kalt, Ashy. Ich begreife nicht, warum das Wetter in England immer so miserabel ist!”
    Annis sah ihn an und stellte befremdet fest, dass er sie nicht aus den Augen gelassen hatte. Er verneigte sich und lächelte in einer Weise, die sie ziemlich irritierte. Beunruhigt hoffte sie, nicht zu erröten, und fragte sich, wieso sie sich zu ihm, dessen Lebensstil sich stark von ihrem unterschied, hingezogen fühlte.
    “Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt und freue mich darauf, Madam, Sie wiederzusehen”, äußerte Adam höflich, bevor er sich mit Miss Mardyn entfernte.
    Verhalten seufzend schaute Charles ihr hinterher und erkundigte sich betont gleichmütig: “Was weißt du über Miss Mardyn, Annis?”
    “Sie ist Sängerin und Tänzerin und war zuletzt im Drury Lane Theater engagiert”, antwortete Annis. “Kannst du dich endlich von ihrem Anblick losreißen und mir in die Kutsche helfen, Charles?”, fügte sie auflachend hinzu.
    “Oh, Pardon!”, entschuldigte er sich, war ihr behilflich und nahm neben ihr Platz. Sobald Thompson das Gespann angetrieben hatte und der Landauer vom Platz fuhr, wiederholte Charles: “Tänzerin? Sie ist doch höchstens siebzehn Jahre alt.”
    “Du irrst dich, mein Lieber”, widersprach Annis belustigt. “Sie ist mindestens fünfunddreißig. Die Verjüngungskur hat sie bestimmt den Schminkkünsten ihrer sehr fähigen Zofe zu verdanken. Außerdem stammt sie nicht aus Frankreich, sondern aus Portsmouth, wo sie im Hafenviertel aufgewachsen ist. Wenn du sie unbedingt wiedersehen willst, dann solltest du dich bald um Eintrittskarten für das Ballett bemühen.”
    “Wie man sich doch täuschen kann”, murmelte Charles betroffen. “Wie kommt es, dass sie mit Lord Ashwick zusammen ist?”
    Annis warf dem Cousin einen bedeutungsvollen Blick zu.
    “Nun, das hätte ich mir denken können”, meinte er grinsend.
    “Natürlich kann es sein, dass er sie einem Freund zuliebe mitgenommen hat”, meinte Annis. “Vor der Abreise aus London habe ich nämlich gehört, sie sei die Mätresse des Duke of Fleet. Ich habe jedoch nicht damit gerechnet, diesen Paradiesvogel hier zu sehen.”
    “Du bist, wie mir scheint, über den neuesten Klatsch bestens auf dem Laufenden”, erwiderte Charles amüsiert. “Hoffentlich hältst du deine neuen Schützlinge davon ab, Gerüchten zu glauben!”
    “Seit wann legst du so großen Wert auf Moral, Charles?”, wunderte sich Annis und schaute auf die am Wagen vorüberziehenden, von der Nachmittagssonne beschienenen Häuser. “Oh, es ist wundervoll, wieder hier zu sein!”, rief sie entzückt aus. “Zum letzten Mal war ich vor zwei Jahren in Harrogate, und das auch nur sehr kurz.” Sie wandte sich erneut dem Vetter zu, räusperte sich und sagte: “Ich wusste
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