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SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

Titel: SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
Autoren: Jessica Watson
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Vendée-Globe-Rennen nonstop um die Erde als jüngster Mensch aller Zeiten bestanden hatte und anschließend einen neuen Weltrekord für Nonstop-Einhand-Weltumrundungen aufstellte. Ich liebte es, über Robin Lee Graham und seine fünfjährige Reise um den Globus an Bord seiner DOVE zu lesen. Und natürlich habe ich immer wieder »Lionheart« gelesen. Dann endlich hatte ich den Mut, meine Gedanken mit meiner Schwester Emily zu teilen. Es war, als wir eine unserer üblichen Diskussionen über unsere Hoffnungen für die Zukunft führten – so hatte es nicht gleich die Wucht einer ganz großen Sache.
     
    Hart aber war es, mit meiner Mutter und meinem Vater darüber zu sprechen. Ich meine, ich war ja erst zwölf Jahre alt! Wir kamen gerade von einem Weihnachtstörn zurück und diskutierten ziemlich heftig über unsere nächsten Pläne. Eigentlich der perfekte Zeitpunkt, meine Träume mit ihnen zu teilen! Doch wenn Emily nicht den ein oder anderen Hinweis eingestreut und mich zu einer Erklärung gedrängt hätte, dann hätte ich feige gekniffen und den Mund gehalten. Ich wusste, dass Mum und Dad mir nicht verboten hätten zu gehen. Aber ich war trotzdem unglaublich nervös.
     
    Ich versuchte mir vorzustellen, was für ein Bild ich da draußen abgeben würde. Nach einer Weile konnte ich das. Ich hatte genügend Recherchebetrieben, um zu wissen, dass es möglich war. Und dass ich es theoretisch konnte. Was wirklich passieren wird, kannst du sowieso nie genau wissen. Der Ozean ist gewaltig und absolut unvorhersehbar. Doch ich glaubte daran: Wenn ich mich wirklich bemühte, das richtige Boot hätte, mich selbst physisch und mental optimal vorbereitete, meine seglerischen Kenntnisse verbessern und alles über die Bedürfnisse von Solo-Seglern lernen würde, dann hätte ich die gleiche Chance, um die Welt zu segeln, wie jeder andere auch.
     
    Als ich Mum und Dad in meine Pläne einweihte, hätte ich sie ihnen einfach erzählen, statt um Erlaubnis bitten können. Aber natürlich konnte ich nicht ohne ihren Segen gehen (zumindest nicht so lange, bis ich 18 Jahre alt war!). Wenn sie begründete Einwände gehabt hätten, hätte ich sie nicht leichtfertig vom Tisch gefegt. Ich wollte zuhören und ihren auf Erfahrung basierenden Rat – wie auch den Rat jedes anderen – anhören.
    Nachdem die Worte endlich draußen waren, war ich ziemlich erleichtert. Ich hätte mein Vorhaben nicht nachdrücklicher erklären können (inklusive Tränen!). Ich bin nicht ganz sicher, ob meine Eltern mir von Beginn an glaubten. Vielleicht wollten sie es auch nicht wahrhaben, hofften, dass ich alles vergessen und mich doch für etwas anderes entscheiden würde. Meine Mutter sagt heute, dass sie schon nach sechs Monaten, in denen ich weiter voll darauf konzentriert war, meinen Traum in die Wirklichkeit zu überführen, begann, mir zu glauben. Sie schlug sich auf meine Seite. Mein Vater dagegen kam erst viel später zu dieser Überzeugung. Ich bedrängte ihn, ich redete mit ihm, ich bewegte ihn, mir alles über Bootsmotoren beizubringen, ich bat ihn, Segler anzurufen, von denen ich mir Rat erhoffte, und ich müllte unser Boot mit Ordnern voller Zeitungsausschnitte und Bildern von Yachten zu, die zu verkaufen waren. Es wurde immer schwerer für ihn, meine Hingabe zu ignorieren.
     
    Am Ende von »Lionheart« sagt Jesse Martin:
    »Wir müssen die Menschen um uns herum, insbesondere die jüngeren, ermutigen und helfen – was immer ihre Pläne sind. Erst dann werden wir großartige Dinge entstehen sehen. Ich war ein ganz normales Kind mit einem Traum. Es war mir ernst mit meinen Plänen. Doch ohne die Unterstützung meiner Familie hätte ich es nie geschafft … Es gibt da draußen Menschen, die von großartigen Dingen träumen.
    Und es gibt eine gute Chance, dass euer Sohn, eure Tochter, euer Bruder, eure Schwester oder euer Freund einer von ihnen ist. Glaubt ihnen und unterstützt sie, damit sie nicht einen der wertvollsten Schätze der Menschheit verlieren: die Fähigkeit zu träumen.«
    Meine Eltern haben mich immer zum Träumen ermutigt, und mit ihrer Hilfe tat ich alles in meiner Macht Stehende, damit mein Traum wahr werden würde. Dank Seglern wie Jesse Martin, Kay Cottee, David Dicks und Tania Aebi wusste ich, dass normale Menschen außergewöhnliche Dinge tun können. Ich wollte einer von ihnen sein.
     
    Am Ende unseres zweiten Jahres an Bord von HOME ABROAD nahmen wir Kurs auf den Hafen von Mooloolaba, um Weihnachten an der Sunshine Coast zu
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