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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre
Autoren: Mike Moscoe
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kurz, aber es traf eine Ansammlung dieser grünen Büsche mit den gelben Blüten, und sie gingen hoch wie ein offener Benzintank. Mit der morgendlichen Idylle war es vorbei, und der Wind trieb das Feuer geradewegs auf ihn zu. Möglicherweise wird es Zeit, den Standort zu wechseln. L. J. kehrte Sergeant Godfreys Problem den Rücken zu, feuerte vier Salven Kurzstreckenraketen ab, als Ermunterung an die Einheimischen, sich um die eigenen Angelegenheiten zu kümmern, und suchte sich ein Stück sicheren, ebenen Grund weitab von der gelb-grünen Feuergefahr.
    Der Sprung verlief ausgezeichnet, bis er landete.
    Sein ganzer Mech stöhnte, als der aufheulende Kreiselstabilisator versuchte, ihn nur auf dem linken Bein zu balancieren. L. J. wartete das Ergebnis nicht ab, sondern ließ den Koshi absacken, bis er Halt fand, das linke Bein fast komplett eingeknickt, das rechte tief in einer bis vor Sekunden noch von Flechtmatten verborgenen Grube.
    Er öffnete die Funkverbindung. »Alle Mann, seht euch vor, wohin ihr tretet. Die Ebene ist mit Fallen übersät.«
    »Das sagt er jetzt«, bemerkte Godfrey trocken.
    L. J. ignorierte ihn und konzentrierte sich auf seine eigenen Schwierigkeiten. Die rechte Flanke des Gegners floh, Godfreys Feuer hatte ihnen Angst gemacht, Webrunner trieb die linke den Berg hinauf. Doch die Einheimischen nutzten das bucklige Gelände und hielten immer wieder an, um kleine Raketenwerfer und zwei dieser kleinkalibrigen Maschinengewehre zum Einsatz zu bringen.
    L. J. gab eine weitere KSR-Salve ungefähr in die Mitte der gegnerischen Linie ab und zog das Mech-bein aus der Grube. Sobald er sich befreit hatte, humpelte er mit dem leichten BattleMech beiseite und musterte seine Gegner.
    Seine erste Salve hatte den Felsen, hinter dem sich das Rotiergewehr versteckte, zu Geröll zersprengt. Der Flammenwerfer-Mech und die Infanterie waren auf dem Rückzug, feuerten aber weiter. Das RotierMG attackierte ihn aus der Deckung eines anderen, größeren Felsvorsprungs. Reflexartig bewegte er den Steuerknüppel, bis das Fadenkreuz auf dem Ziel lag. So schnell er konnte, schoss er drei seiner vier Kurzstrecken-Viererlafetten ab. Die vierte hielt er für den Fall, dass die ersten drei ein Loch bis zu dem Me-chumbau aus dem Felsen sprengten, in Reserve.
    Einen Augenblick lang glaubte L. J., er hätte den Kerl erwischt, aber als sich der Staub legte, fing sich sein beschädigtes linkes Mechbein Kugeln aus der Deckung eines dritten Felsens ein. Er wich mit einem Seitschritt aus. Als das nicht genügte, um dem MG-Beschuss zu entkommen, jagte er eine weitere Salve aus den Abschussrohren, drehte auf dem Absatz um und beschleunigte auf eine zweihundertfünfzig Meter entfernte Bodenwelle zu, hinter der er sein Mechbein in Deckung bringen konnte. Der Kerl scheint ein Beinfetischist zu sein.
    Er feuerte noch eine Salve ab. Verdammt, das entwickelt sich zu einer Materialschlacht. Dazu bin ich nicht hier.
    »Flaggführer, die Siedlung ist verlassen, bis auf eine grauhaarige alte Dame, die mit der Bibel wedelt und versucht hat, mich zu bekehren«, meldete Banner Tanuso.
    »Haben Sie sie erschossen?«, fragte Godfrey. Er hätte es mit Sicherheit getan.
    »Ich habe mich für den Freitagabend mit ihr verabredet«, konterte der Spieß. »Eine Frau mit so viel Feuer ist mehr wert als die Goldgräber, mit denen du deine Zeit verplemperst. Wie ich sehe, brauchst du Hilfe, Sergeant.«
    »Ich stecke tiefer im Dreck als üblich«, gab Godfrey hörbar kleinlaut zu.
    »Ich hab dich gewarnt, dass du irgendwann zu Fuß nach Hause musst, wenn du nicht aufhörst, mit verheirateten Frauen rumzumachen. Ich überlege mir, ob ich dich nicht einfach in deinem Dreck stecken lassen soll.«
    »Dann würden wir das Landungsschiff wohl kaum noch erwischen.«
    »Würde dich wohl ein, zwei Streifen kosten«, stellte der Spieß fest und hielt mit dem Schweberad am Rand des Grabens an, der den Schwebepanzer verschluckt hatte.
    L. J. unterbrach das Geplauder. »Spieß, helfen Sie unserem Gottesgeschenk an die holde Weiblichkeit, während Webrunner und ich die Einheimischen beschäftigen.«
    »Machen Sie das, Sir, und ich werde sehen, was ich hier tun kann.«
    L. J. wendete sich wieder dem Gefecht zu. Seine Probleme hatten sich jetzt weiter ins Vorgebirge zurückgezogen. Normalerweise dauerte eine derartige Verfolgung ziemlich lange, und obwohl sein Battle-Mech deutlich schneller war als irgendwelche Ar-beitsMechs, kannten deren Fahrer das Gelände. Andererseits war
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