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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre
Autoren: Mike Moscoe
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waren auf der Kuppe des Bergkamms vor ihnen aufgetaucht. Sie waren zu weit entfernt, um Typ und Ausrüstung zu erkennen, aber falls sie ebenso umgerüstet waren wie die Maschinen, gegen die sie hier kämpften, hatten sie eine Chance,
    Webrunners Spinne und seinen Koshi in ihr em momentanen beschädigten Zustand zu überwältigen. Gut, seinen Koshi im momentanen beschädigten Zustand. Sein Blick fiel auf die Munitionsanzeige. Viel hatte er nicht mehr zu bieten.
    Das Landungsschiff würde sie am Eingang des Tals abholen. Er durfte nicht davon ausgehen, dass die Einheimischen schon restlos besiegt waren. Er überlegte noch einen Augenblick, ob er diesen lästigen BergbauMech weiterverfolgen sollte. Er hatte jedoch keine Ahnung, wie schwer er seinen Gegner hatte beschädigen können. Es wurde Zeit, die Verluste zu begrenzen.
    »Einsatzgruppe, zur Schleife in der Straße zurückfallen. Spieß, können Sie an dem Schlamassel etwas ausrichten, den Godfrey mit seinem Panzer veranstaltet hat?«
    »Nein, Sir. Der ist völlig verkeilt.«
    »Machen Sie ihn unbrauchbar«, befahl L. J. mit ruhiger Stimme, ohne erkennbare Enttäuschung oder hörbare Erschöpfung. Ein Kommandeur führt, hatte ihn sein Onkel gelehrt. Und ein richtiger Anführer lässt es sich niemals anmerken, wenn es schlecht aussieht. Weil er weiß, dass ihn seine Untergebenen dann besonders brauchen.
    L. J. würde den Rauhreitern zeigen, dass er das Zeug zum Kommandeur hatte.
    Nahe Falkirk, Alkalurops Präfektur IX, Republik der Sphäre
    3. April 3134, Frühling
    Grace lag neben Pirats zerbeultem Rumpf. Der klare Himmel über ihr schien ihr noch nie so blau gewesen zu sein. Ein blühender Besenginsterzweig duftete himmlisch und konnte den Gestank von angebrannter Karbonfaserpanzerung und Raketenabgasen beinahe überdecken.
    Sie lebte noch! Sie war also nicht von Lasern und Raketen zerfetzt worden. Sie war entkommen und würde den nächsten Tag noch erleben. Es war ein großartiges Gefühl, vor allem, wenn sie nicht zu viel darüber nachdachte, dass sie es eigentlich gar nicht verdiente. Glück. Pures Glück.
    Sie schaute auf und sah Micks Flachbettlaster mit keuchendem Motor näher rumpeln. Mick setzte zu Pirat zurück, stieg aus, um sich den Mech aus der Nähe anzusehen, und stieß einen leisen Pfiff aus. »Junge. Die zusätzliche Panzerung hat Ihnen das Leben gerettet.«
    »Gerade so. Innen drin ist alles durcheinander gepurzelt.«
    »Schock. Ja«, antwortete der kleine, drahtige Mechaniker. »Wir bauen BergbauMechs für die normalen Belastungen im Arbeitseinsatz, nicht für den
    Scheiß, den eine Rakete anrichtet. Helfen Sie mir mit dem Kran, dann können wir Ihren Piraten anheben. Ich will mir den Panzer anschauen, den Ihre Navajo-Freunde erbeutet haben.«
    Als sie Pirat aufgeladen hatten, verbündeten sich die Schwerkraft und das Gewicht des ArbeitsMechs, den Laster den Hang hinunter zu treiben und dabei alles platt zu walzen. Glücklicherweise war Mick ein Meister im Einsatz von Bremse und Gangschaltung.
    Chatos wettergegerbtes, faltiges Gesicht strahlte, als sie am Schwebepanzer anhielten. Ein Dutzend weiterer Navajos, ebenfalls in karierten Hemden und Jeans, hatte sich um den inzwischen umgedrehten Panzer versammelt.
    »Sieht ganz gut in Schuss aus«, stellte Mick fest. Er und Grace gesellten sich zu Chato.
    »Sie wollten ihn in Brand stecken«, bemerkte der Indianer und deutete mit flacher Hand auf ein noch qualmendes Stück Talboden. »Aber das Gefährt lag auf dem Dach, und ihre Sprengladungen haben nicht gehalten. Also haben sie Handgranaten auf den Unterboden geworfen. Der ist zertrümmert.«
    Eine jüngere Version von Chato, das rabenschwarze Haar nicht zu zwei Zöpfen geflochten wie bei dem älteren Mann, sondern zu vieren, steckte den Kopf aus dem Panzer. »Onkel Chato, das musst du dir ansehen. Die haben Sensoren hier drin, von denen ich mir nichts habe träumen lassen.«
    »Und wenn Joseph nicht davon geträumt hat, hätte ich nicht geglaubt, dass Menschen sie bauen können«, kommentierte der Navajo.
    Mick schüttelte den Kopf. »Ich will nur den Motor auseinander nehmen. All das Elektronikzeug hab ich noch nie kapiert.«
    Grace und Chato hockten sich neben die Luke, während Joseph wieder im Innern des Monstrums verschwand. Um den Sitz waren Geräte verteilt und ließen gerade noch genug Platz für eine Person. »Sieh dir das bloß mal an, Onkel«, plapperte der junge Bursche begeistert. »Ihre Infrarotortung. Die misst in Kilometern, nicht in
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