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Soldat des Imperiums

Soldat des Imperiums

Titel: Soldat des Imperiums
Autoren: William C.Dietz , Dean Williams
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war aufzugeben, kam Odom. Er trug Zivilklei-dung und sah ausgesprochen beunruhigt aus.
    Kyle zwang sich abzuwarten, sah nichts Verdächtiges und ließ den Griff seines Blasters los. Odom suchte die Menge ab, und Kyle winkte ihm zu. Sichtbar erleichtert nickte der Offizier, sagte etwas zu der Bedienung und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Als er sich in die Nische quetschte, machte er ein besorgtes Gesicht. »Kyle! Du bist es! Fast wäre ich nicht

    gekommen. Manchmal stellen einem die Kerle von der Sicherheit eine Falle.«
    Kyle nickt nüchtern. »Du bist ein großes Risiko eingegangen. Tut mir leid, daß ich dich in Gefahr bringe.«
    »Was? Meinst du, ich verzichte darauf, mit meinem berüchtigtsten Mitschüler zu reden?
    Auf keinen Fall!«
    Kyle sah sich um. Wenn sie jemand beobachtete, hatte er sich gut versteckt. »Berüchtigt? Wie berüchtigt?«
    »So berüchtigt«, antwortete Odom und zog ein Stück Papier aus seiner Tasche. »Hier, sieh dir das an.«
    Das Papier war gefaltet. Kyle faltete das Dokument auseinander, glättete es auf dem Tisch und war entsetzt, als ihn sein eigenes Gesicht anstarrte. Das Imperium hatte das Hologramm aus dem Jahrbuch der Akademie benutzt. Man beschuldigte ihn der Fahnenflucht, des Verrats und des Mordes. Er fühlte sich verwundbar, widerstand aber der Versuchung, sich über die Schulter zu blicken. »Ich habe niemanden getötet. Nicht absichtlich jedenfalls.«
    Odom grinste. »Und der Rest?«
    »Schuldig im Sinne der Anklage.«
    »Das führt uns in die Gegenwart.«
    »Ja.«
    »Ich weiß, ich werde diese Frage bedauern. Aber was habe ich mit all dem zu tun?«
    Kyle erklärte es.
    Jan wartete vor dem Blue Moon, sah Odom eintreten und mußte schlucken. Mon Mothma hatte recht. Kyle traf sich mit dem Offizier, den er angeblich nicht kannte. Warum?
    Was hatten sie vor? Es war ihre Pflicht, das herauszufinden.
    Jan bewegte sich an der Seite des Hauses entlang auf den Hintereingang zu. Ein Betrunkener kroch aus der Dunkelheit, und sie stieß ihn aus dem Weg. Er stolperte rückwärts und fiel über einen schlecht gepflegten Busch. Sie ignorierte seine Hilfeschreie, bog um die Ecke, trat über eine Kotzlache hinweg und stieg die Hintertreppe hinauf. Die Angeln quietschten, als sie die Tür öffnete und eintrat. Die Waschräume stanken nach Urin, und die Agentin verzog das Gesicht. Es gab einen halbherzigen Applaus, als sich die Tänzerin bückte, um ihr Trink-geld einzusammeln, und eine vierköpfige Band fing an zu spielen.
    Die Agentin entdeckte Odom, sah Kyles Rücken und ging auf die angrenzende Nische zu. Die Kellnerin sah sie, schlug Alarm und stellte sich ihr in den Weg. Ab 20.00 Uhr mindestens zwei Kunden pro Nische, der Besitzer nahm es sehr genau damit, und sie auch. Ein halbes Dutzend Armreifen klimperten, als sie sich vor Jan aufbaute.
    Jan ließ sich den Weg abschneiden, lächelte unschuldig und hob fünf Finger. »Wir sind sechs. Die anderen werden gleich hier sein.«
    Erleichtert und erfreut über den Verlauf des Abends kehrte die Bedienung zu ihrem Platz zurück. Jan bemühte sich, etwas zu verstehen. Es war schwierig, besonders nachdem die Band ihre Interpretation von »Rimmer's Delight« zum Besten gab und die Gäste anfingen zu klatschen. Aber sie hörte Bruchstücke, einschließlich Kyles Versprechen, Odoms Identität geheimzuhalten, und daß man »eine plausible Geschichte brauchte«.
    Das Treffen endete nach ungefähr dreißig Minuten. Odom verschwand durch die Vor-dertür, und Kyle ging zum Hinterausgang. Jan bezahlte ihren Drink, lockerte ihren Blaster und folgte ihm. Ihr Herz schlug wie ein Schmiedehammer. Sie hatte mehr Menschen getötet, als ihr lieb war. Aber noch nie jemanden, den sie kannte, und nie kaltblütig.
    Die Tür schloß sich hinter Kyle, und Jan stieß sie wieder auf. Triebwerke dröhnten, als sich ein Schiff auf dem Rollfeld einen viertel Kilometer entfernt niederließ. Sie sah sich um.
    Es war niemand zu sehen, und das Schiff würde das Geräusch, das sie verursachte, übertönen.
    Da Kyle möglicherweise einen Körperpanzer unter seinen Kleidern trug, empfahl sich ein Kopfschuß. Jan hob ihre Waffe, nahm sie fest in beide Hände und zielte sorgfältig.
    Der alte Kyle hätte ein Kribbeln im Nacken gespürt und es verdrängt. Dieser hier zog mit einer fließenden Bewegung seine Waffe, wirbelte herum und wollte den Abzug betätigen.
    Aber er sah das Gesicht seines vermeintlichen Mörders und hielt inne. Jan sah sein Zögern, wußte, daß sie
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