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Soldat des Imperiums

Soldat des Imperiums

Titel: Soldat des Imperiums
Autoren: William C.Dietz , Dean Williams
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Sturmgewehre in eine senkrechte Position, schlossen die Energieeinheiten an und schoben sie in Position. Grünschnäbel vergaßen das gelegentlich und bezahlten mit ihrem Leben dafür.
    Kyle vergewisserte sich, daß seine Energiezelle »eingerastet« war, überprüfte die »La-deanzeige« und entsicherte. Der Kadett trug auch eine Pistole. Aber er würde sich hüten, sie zu überprüfen. Nicht in den verbleibenden fünfzehn Sekunden.
    Die Zeit schien stillzustehen. Blei füllte seinen Magen, und er fühlte sich unerklärlich schläfrig. Wie lautete das Zitat, das in den Kaminsims über der Feuerstelle in Cliffsides festli-chem Speisesaal eingraviert war? Etwas darüber, wie Feiglinge tausend Tode sterben ...?
    Dann, ehe Kyle zählen konnte, wie viele Male er während der letzten paar Stunden gestorben war, landete das Angriffsschiff. Es hüpfte einmal, zweimal und stand. Wie die ersten Landun-gen, die er mitgemacht hatte, nur besser.
    Die Backbord- und Steuerbordluken öffneten sich, und die Zugführer führten ihre Männer in das Vakuum hinaus. Hong stand mit dem Rücken zum Cockpit zwischen den Luken. Er hatte einen kleinen Körper und eine große Stimme. »Tempo, Tempo, Tempo! Worauf zum Teufel wartest du, Briggs? Eine schriftliche Einladung? Mach daß du rauskommst und ein paar Rebellen erledigst!«
    Kyle spürte, wie eine eiskalte Hand seinen Magen umklammerte, zwang sich aufzustehen und fragte sich, wann der Kampf beginnen würde. Die Rebellen hätten inzwischen reagieren müssen, hätten aus allen Rohren auf sie feuern müssen, aber nichts geschah. Warum?
    Oder noch besser, warum nicht? Vielleicht stimmten die Gerüchte. Vielleicht hatten zur Ab-wechslung die Optimisten recht. Vielleicht waren neunzig Prozent der Kriegseinsätze ein Spaziergang.
    Die Hand ließ seinen Magen eine Sekunde los, und Kyle schlich auf den Bug zu. Die Schwerkraft war äußerst gering, und obwohl die gesamte Einheit zwei Tage in einer Druck-kammer verbracht hatte, dauerte es einen Moment, sich daran zu gewöhnen. Hong nahm Haltung an. »Truppen ausgeschwärmt, Sir – von Widerstand keine Spur.«
    Kyle fragte sich, was hinter dem dunkelgrauen Visier und der weißen Rüstung vor sich ging. Wieviel wußte Hong? Hatte er eine Ahnung, wie ängstlich sein befehlshabender Offizier war? Wie nahe an einem Zusammenbruch? Das ließ sich nicht feststellen. Aber eins war sicher, Hongs Meinung hatte durchaus Gewicht, wenn es um die endgültige Bewertung ging.
    Vorausgesetzt, er käme so weit ... Kyle kannte die passende Antwort und gab sie auf die ruhige, nüchterne Art, die von den Ausbildern in Cliffside bevorzugt wurde. »Danke, Sergeant Major. Machen Sie weiter.«
    »Ja, Sir.«
    Kyle trat als erster durch die Luke, gefolgt von Hong. Staub wirbelte um seine Stiefel auf und senkte sich in Zeitlupe. Der Boden war uneben und fast völlig grau. Tiefe Krater markierten die Stellen, an denen Meteoriten auf der Oberfläche eingeschlagen waren. Sie sorgten für ausgezeichnete Deckung, und die Soldaten nutzten sie zu ihrem Vorteil. Das Angriffsschiff thronte auf einer Anhöhe, von wo aus es schnell starten konnte – oder im Notfall Feuerschutz geben konnte. Das Ganze sah aus wie ein Szenario aus einem Lehrbuch und gab Kyle etwas mehr Selbstvertrauen. Vielleicht, nur vielleicht, würde er überleben.
    Mehr aus Neugier als aus Tapferkeit blieb Kyle stehen. Größe und Entfernung der feindlichen Basis ließen sich mit Hilfe des Elektrofernglases bestimmen. Zu den Gebäuden gehörten ein Nachrichtensatellit, ein kastenförmiger Bau und eine Landerampe. Alles sah kahl und improvisiert aus. Während der Einsatzsimulation waren die Gebäude erst zu fünfzig Prozent fertiggestellt, aber die Daten waren zwei Wochen alt, und die Rebellen waren inzwischen fleißig gewesen.
    Der Zweck dieser und ähnlicher Einrichtungen ließ sich nur vermuten. Der Geheimdienst meinte, die Rebellen versuchten, ein Netz von Relaisstationen zu errichten, die Nachrichten und Psyprop-Übertragungen von einem Sektor zum anderen senden könnten. Der Kampf um die Herzen und Seelen der Zivilbevölkerung hatte begonnen.
    Nicht daß es einen besonders großen Unterschied machte. Ganz gleich, welchem Zweck sie dienten, Kyle wußte, daß das, was er auf der Oberfläche sah, nicht viel über den Rest der Anlage aussagte. Nein, basierend auf den Erkenntnissen, die ein imperialer ÜberwachungsDroide gesammelt hatte, könnten nicht weniger als hundert Rebellen unter der Oberfläche leben und
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