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Soldat des Imperiums

Soldat des Imperiums

Titel: Soldat des Imperiums
Autoren: William C.Dietz , Dean Williams
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vorbereiteten Felsbarrikaden in Stellung zu gehen und das erste in einer Reihe von hinhaltenden Gefechten zu schlagen.
    Die Rebellen kämpften gut, viel besser als Jerec, Thrawn, Noda oder Brazack für möglich gehalten hatten, aber der Ausgang war unvermeidlich. Während Morgan und sein immer kleiner werdendes Team unerbittlich hinuntergetrieben wurden, wurde der Rest der Rebellen-armee, die Noda unten im Canyon entgegengetreten war, nach oben und zurückgedrängt. Die Imperialen bezahlten einen blutigen Preis für jeden einzelnen Fuß Boden, den sie gewannen, aber sie waren in der Überzahl, und sie waren besser ausgebildet. Schließlich, nach vier Stunden heftiger Gefechte, trafen sich beide Truppenkontingente in der Hauptkammer. Der folgende Kampf war kurz und mehr als einseitig.
    Nur siebenunddreißig Kolonisten waren zu diesem Zeitpunkt noch übrig. Jene, die stehen konnten, wurden vor der beinahe vollendeten W-Pumpe aufgestellt und gemäß den Anweisungen, die Jerec erteilte, sortiert. Major Noda betrachtete einen Datenblock, während er jedes Gesicht prüfte. Mit Hilfe der Informationen, die Jerecs Agenten geliefert hatten, und den Daten, die die Überwachungsdroiden gesammelt hatten, waren detaillierte Profile erstellt worden. Die meisten Rebellen würden hingerichtet werden. Jene, die führende Positionen innehatten, würde man strengen Verhören unterziehen.
    Morgan Katarn war vor zwei Stunden verletzt worden. Er schwankte leicht, als Major Noda die Reihe abschritt. Der Rebellenführer machte sich keine Illusionen. Er wußte, was ihn erwartete, und empfand nichts als Trauer, nicht um sich, sondern um die jungen Leute, deren Leben gerade erst begonnen hatte.
    Nodas Gesicht war kaum mehr als ein Schatten, als es vor ihm auftauchte. Wie durch einen Schleier sah Morgan das schwarze Haar, die mandelförmigen Augen und hohen Wan-genknochen. Die Stimme war schroff und gefühllos. »Den hier will Jerec – bringt ihn zur Fäh-re.« Hände griffen nach Morgans Armen; er versuchte, sich zu befreien, und stürzte, als ihn ein Schwindelgefühl überkam.
    Ein Unteroffizier schlug Morgan ins Gesicht, während ein Arzt irgend etwas in seinen Arm injizierte. Was immer es war, es verschaffte ihm einen klaren Kopf und schärfte seine Sinne. So sehr, daß er beinahe mikroskopische Abstände zwischen den Hüllennähten sehen konnte und hören, wie die Luft durch die Wiederaufbereitungsröhren strömte, oder spüren, wie Schweißtropfen durch die Oberfläche seiner Haut drangen. Wozu das alles? Damit er den Schmerz intensiver fühlen würde – und ihnen verrät, was sie wissen wollten.
    Morgan spürte, wie die Spitzen seiner Stiefel über die Rumpfverkleidung aus Durastahl schleiften, als ihn die Soldaten in den Verhörraum schleppten und fallen ließen. Er bewunderte die Genauigkeit, mit der die Konstruktionsdroiden zwei der Bodenplatten aneinandergepaßt hatten, als ein Paar glänzendschwarzer Stiefel vor seinem Gesicht erschien. Sie erschreckten ihn, und er war sich nicht sicher, warum.
    Hände griffen Morgan unter die Achseln und hoben ihn auf die Beine. Schwarze Tätowierungen bedeckten den unteren Teil des Gesichts. Die Drogen in seinem Blutkreislauf er-weckten sie zum Leben. Sie glitten vor und zurück. Er suchte nach den Augen seines Peini-gers, nach dem Weg zu seiner Seele, und fand nichts als Schwärze. Die Worte des Mannes klangen sanft und rochen nach Pfefferminz. Dies war also Jerec. Morgan hatte von ihm ge-hört.
    »Bürger Katarn – wie schön, Sie zu sehen. Was bevorzugen Sie? Ein langes, schmerzhaftes Gespräch? Oder eins, das schnell zur Sache kommt? Ich würde den zweiten, weniger schwierigen Weg wählen, wenn ich an Ihrer Stelle wäre.«
    Morgans Mund fühlte sich staubtrocken an. Er bewegte seinen Mund, so als wollte er sprechen, sammelte etwas Spucke und zielte auf Jerecs Gesicht. Die Flüssigkeit rann ihm über die Lippen und klatschte auf die Stiefel des anderen Mannes. Jerec schüttelte spöttisch den Kopf. »Wie enttäuschend. Ich erwartete mehr von jemandem mit Ihrem Ruf. Eine freche Bemerkung, einen Rebellen-Schlachtruf oder heldenhaftes Schweigen. Ach, na ja, es ist immer besser, seinen Gegner zu überschätzen als anders herum. Nun verraten Sie mir, von wem Sie Ihre Befehle bekommen und wo sich diese Leute verstecken?«
    Morgan spürte sein Herz gegen die Brust schlagen. Das war es also. Jerec wollte ganz unten anfangen und sich durch die Kommandokette der Rebellen nach oben arbeiten. Töte die
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