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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)
Autoren: Birgit Albicker
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alles, um dich wiederzufinden, aber du schreibst in deinen E-Mails auf eine Weise, als wären wir einander völlig fremd. Auch wenn wir uns sehen, tust du so, als hätten wir keine gemeinsame Geschichte. Weißt du, allmählich frage ich mich, ob wirklich ich es bin, der einen Gedächtnisverlust erlitten hat, oder du.
    Ich wollte dich wirklich nicht bedrängen, als wir vorhin miteinander geschlafen haben, aber du wolltest es doch auch. Und ja, ich gebe zu, dass ich dich noch nicht gefunden habe, auch, als wir uns berührten. Es ist banal, aber ich spüre dich nur, wenn wir uns schreiben.
    Ich glaube, es ist besser, wenn ich wieder aus deinem Leben verschwinde, denn ich habe sowieso das Gefühl, dass ich keinen Platz mehr in deinem Herzen habe.
    Ich wünsch dir alles Gute, Noah.“
    Noah? Er heißt Noah Hillings? Was ist da nur los? Irgendetwas stimmt doch nicht. Ich soll mit ihm geschlafen haben?
    Plötzlich fährt ein eiskalter Blitz in meinen Rücken bei dem Gedanken, dass es sich bei dem Dozenten Hillings um Noah Hillings handelt. Er spricht von Gedächtnisverlust. Meine Gedanken schwirren im Kreis umher und ich muss unbedingt mit jemandem sprechen. Nun weiß ich, dass ich die restliche Nacht kein Auge mehr zubekommen werde, und schreibe zurück:
    „Hallo Noah, was sagst du da alles? Deine Worte machen mich völlig ratlos. Bist du es etwa? Bist du Noah Hillings? Der Noah, der sein Gedächtnis verloren hat? Du bist doch in Deutschland, bei Sarah. Ich verstehe im Moment gar nichts mehr. Und wir haben uns doch nicht gesehen, geschweige denn miteinander geschlafen! Bitte melde dich, wenn du es bist, Lea.“
    Oh mein Gott, vielleicht war es die ganze Zeit Noah Hillings, dem ich geschrieben habe. Aber warum hat er mir nicht gesagt, wer er ist? Stattdessen schreibt er mir wirres Zeug. Bei dem Gedanken, dass er mit einer anderen Frau geschlafen hat, wird mir ganz komisch und ich könnte platzen. Wieso schreibt er mir so was überhaupt? Das hätte er nun wirklich für sich behalten können.
    Es ist 06:43 Uhr und ich bin die ganze Nacht wach dagelegen, weshalb ich schon in aller Früh am Frühstückstisch sitze und mit einer Tasse Kaffee dem Sonnenaufgang durchs Fenster zuschaue. Plötzlich steht Deborah mit geschwollenen Augen vor mir.
    „Deb, was ist los mit dir? Du siehst aus, als hättest du die ganze Nacht durchgemacht“, sage ich belustigt und merke, dass das Ganze für sie gar nicht witzig ist.
    „Oh, entschuldige“, sage ich daraufhin, als sie sich wortlos neben mich setzt.
    „Ist was passiert?“, frage ich schließlich. Daraufhin blickt sie mir kalt in die Augen.
    „Deborah, sag doch was“, fordere ich sie auf, während ich mich allmählich schuldig fühle.
    „Möchtest du auch einen Kaffee?“, frage ich.
    „Ist mir egal“, antwortet sie und ich bleibe starr stehen, als ich mich gerade zur Kaffeemaschine hinüberbewegen wollte.
    „In Ordnung“, sage ich und setzte mich wieder neben sie, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
    „Hast du mit ihm Kontakt gehabt?“, fragt sie mich plötzlich.
    „Mit wem?“
    „Mit wem, fragst du?“
    „Ja, was meinst du?“
    „Mit Noah“, sagt sie mit einer eisigen Kälte.
    „Noah? Hillings? Woher weißt du das?“, frage ich verwundert.
    „Von Noah selber?“, sagt sie halb feststellend, halb fragend.
    „Wie bitte?“, erwidere ich und lasse beinahe die Tasse voller Kaffee auf den Boden fallen.
    „Dreimal darfst du raten, mit wem er letzte Nacht geschlafen hat. Außerdem nannte er mich ‚Lea‘“
    „Was sagst du da?“, frage ich schockiert und erinnere mich sogleich an die E-Mail von Noah, die ich spät in der Nacht gelesen habe.
    „Lea, wir sind beide auf ihn hereingefallen. Vielleicht macht es ihm Spaß, so viele ‚Aurelius‘ wie möglich gehabt zu haben.“
    „Hör auf, sei still“, sage ich befehlend und abrupt wird sie ruhig.
    „Du hast mir doch erzählt, dass er dich so seltsam angemacht hat. Dabei hat er doch immer wieder erwähnt, dass ihr euch wieder kennenlernen müsst und so weiter.“
    „Ja, stell dir vor, das ist wahr. So hat er mich hereingelegt. Wie konnte ich nur auf ihn hereinfallen …“
    „Nein, er hat dich nicht hereingelegt. Er dachte, du bist ich. Verstehst du?“
    „Ich verstehe gar nichts. Er hat die ganze Situation ausgenutzt. Er wollte doch nur mit mir ins Bett.“
    „Das verstehst du nicht. Aber ich habe seltsame E-Mails von dem Dozenten Hillings erhalten. Deb, es war wirklich Noah Hillings. In den Mails hat er immer wieder
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