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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)
Autoren: Birgit Albicker
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Schokolade?
    „What?“, frage ich und kann nicht glauben, was sie da sagt. Sie meint, dass sie leider nur das wüsste, und ich verabschiede mich von ihr. Als ich die Türe aufmache, um zu gehen, ruft sie mir noch einmal hinterher. Sie lässt mich wissen, er habe außerdem gesagt, er werde wieder in seiner Sprache sprechen können.
    Nun sitze ich schon den ganzen Abend grübelnd da und verstehe nicht, was er damit, er werde viel Käse und Schokolade essen, gemeint haben könnte. Außerdem werde er wieder in seiner Sprache sprechen können. Das heißt, dass er in ein Land geht, wo man Deutsch spricht. Warum sollte er aber in Deutschland viel Käse und Schokolade essen? Ich bin gespannt, was Anna dazu sagt, und schreibe ihr in einer E-Mail, was bisher geschehen ist, auch von dem Rätsel mit dem Käse und der Schokolade. Es dauert nicht lange und Anna schreibt zurück:
    „Lea, Lea, Lea, wohin soll man dich noch in dieser Welt schicken? Egal wo du bist, dein Noah scheint dir zu folgen. Und er hat mit deiner Kusine geschlafen? Sag mal, was geht bei euch ab? Wie dem auch sei, zu Käse und Schokolade fällt mir nur die Schweiz ein. Melde dich wieder! Tschau, Anna.“
    Schweiz? Das ist es, aber natürlich! Die Schweiz ist für den guten Käse und die gute Schokolade bekannt. Und im nördlichen Teil der Schweiz spricht man Deutsch. In meinen Gedanken sehe ich nur noch den Koffer vor mir, den ich jeden Augenblick packen werde. Noch heute werde ich einen Flug in die Schweiz buchen und unverzüglich den Job bei Erlington kündigen. Auch von Deb werde ich mich, wenn auch schweren Herzens, verabschieden. Noah hat sich zwar noch nicht an mich erinnert, aber er hat nach mir gesucht. Ich muss ihm klarmachen, dass nicht ich es war, der er glaubte gegenüberzustehen, sondern Deborah.
    Nun ist es 13:17 Uhr und in knapp zwei Stunden geht mein Flieger nach Zürich. Es ist mir zwar noch nicht klar, wo ich ihn dort finden kann, aber es ist ein gutes Gefühl, ihm bald so nahe wie möglich zu sein.
    „Grüezi, schöne Frau, wie kann ich Ihnen helfen?“, fragt mich ein etwas untersetzter, kleiner Mann mit Haarkranz und lächelt dabei fröhlich über beide Backen, während ich am Informationsschalter stehe.
    „Guten Tag, hallo. Wo finde ich hier ein Taxi?“, frage ich und fühle mich ein wenig unwohl, da er mich immer noch so überfreundlich ansieht.
    „Ein Taxi?“, fragt er ungläubig.
    „Ja, ein Taxi“, entgegne ich ihm ein wenig barsch, um ihm klarzumachen, dass mich seine Art langsam nervt.
    „Gehen Sie vor die Türe, Madame, dort finden Sie bestimmt eines von Hunderten“, sagt er leicht spöttisch.
    „Ach was, vielen Dank auch noch“, gebe ich unhöflich zurück und entferne mich schnellstens.
    Nun stehe ich in Zürich und frage mich, wozu ich überhaupt ein Taxi brauche, wenn ich nicht einmal weiß, wohin es mich bringen soll. Zum Glück sprechen hier alle Deutsch, wenn auch mit einem schweizerischen Akzent. Es beginnt zu regnen, weshalb ich mich schleunigst doch für ein Taxi entscheide. Noah werde ich bestimmt nicht sofort über den Weg laufen, das wäre auch zu einfach, und deshalb rechne ich damit, dass ich viel Zeit brauchen werde, bis ich ihn gefunden haben werde, weshalb ich mir vorerst auch ein Zimmer nehmen möchte.
    „Taxi, halt“, rufe ich den vorbeifahrenden Taxis entgegen, doch niemand scheint mich zu bemerken.
    „Taxi“, rufe ich wieder, und jetzt bin ich völlig nass, nachdem soeben ein Taxi haarscharf an mir vorbeigefahren und in eine riesige Pfütze gerast ist.
    „Vielen Dank“, rufe ich dem längst verschwundenen Taxi hinterher und erhalte gerade eine weitere Dusche vom nächsten Auto. Vor Nässe triefend und völlig deprimiert laufe ich den Fußgängerweg weiter.
    Viele Leute kommen mir entgegen, die meisten von ihnen mit Regenschirm, aber einen Regenschirm brauche ich jetzt ohnehin nicht mehr. Als mir eine Frau, die viele Sachen in der Hand hat, entgegenkommt, trete ich großzügig zur Seite, um sie vorbeizulassen.
    „Geht es noch?“, schreit sie mich plötzlich an, und als ich mich nach ihr umdrehe, sehe ich ihre ganzen Sachen, die sie soeben noch getragen hat, auf dem Boden liegen.
    „Oh, ist das etwa meine Schuld?“, frage ich ein wenig irritiert.
    „Meine war es ja wohl nicht“, entgegnet sie mir wütend.
    „Aber ich bin doch extra auf die Seite gegangen“, versuche ich mich zu rechtfertigen.
    „Wohl nicht genug“, sagt sie, als sie eifrig ihre Sachen zusammensucht.
    „Warten Sie, ich
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