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Soko Mosel

Soko Mosel

Titel: Soko Mosel
Autoren: Mischa Martini
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Dr. Joachim Ganz, Frau Hauptkommissarin Gabi Wagner, Abteilung Sitte …«
    »… und Anstand«, komplettierte Gabi und ließ Jo ihren berüchtigten Händedruck spüren.
    *
    »Und der Mann im Taxi war ein Engländer?«, fragte Harry.
    »Jedenfalls las er eine englische Börsenzeitung«, Bob war von dem Verhör der letzten halben Stunde genervt.
    »Hat er was gesagt?«
    Bob schüttelte den Kopf.
    »Würden Sie ihn wiedererkennen?« Stiermann stand etwas abseits am Fenster.
    »Nee, es war schon ziemlich dunkel.«
    Grabbe schlich zur Tür herein und wies bedeutsam auf einen Block in seiner Hand. Er hatte seine strahlendste Miene aufgesetzt. Er blieb neben der Tür stehen und wippte von einem Fuß auf den anderen.
    Harry setzte die Befragung fort: »Und das Paket mit der Nummer drei hat der Schrotthändler persönlich quittiert?«
    Bob nickte.
    »Der Meier braucht hier nicht mehr anzutanzen, bevor das Geld gefunden ist, und wenn er persönlich seine Nase in die Ölwannen stecken muss.« Stiermann schlug mit der flachen Hand auf die Fensterbank. »Der hat fünfzig Mann zur Unterstützung für einen einzigen bescheuerten Schrottplatz, und das schon seit Stunden.«
    Grabbe verdrehte die Augen. Er schaute nervös auf die Uhr.
    »Lassen wir es für heute gut sein, danke für Ihre Unterstützung, Sie halten sich zu unserer Verfügung«, Harry reichte Bob die Hand. Er rief einen Polizisten, der Bob zu seinem Auto begleiten sollte.

    »Er heißt Jan Lorenz«, platzte Grabbe heraus, sobald Bob zur Tür hinaus war. »Er fährt einen Jaguar, den hat er am Luxemburger Flughafen bei Sixt mit Waldes, äh … mit Herrn Bocks Kreditkarte gemietet. Das Kennzeichen hab ich auch.«
    »Sehr weit kann er noch nicht gekommen sein. Sind die französischen und belgischen …«
    »Wird bereits durchgegeben. Interpol ist eingeschaltet«, unterbrach Grabbe seinen Chef. »Außerdem haben wir die Nummer seines Handys. Die haben die Luxemburger Kollegen ermittelt. Vielleicht kann es geortet werden.«
    »Das kennen wir ja schon. Der Typ hat das Ding wahrscheinlich schon weggeworfen oder einem Lkw untergejubelt«, Stiermann war skeptisch. »Ich frage mich nur, wie der Täter an das Handy und die Kreditkarte von Kommissar Bock gekommen ist.«
    *
    Hinter Nancy wurde der Verkehr ruhiger. Immer wieder huschten Schatten über die Fahrbahn und schreckten Lorenz hinter dem Steuer auf. Er war völlig übermüdet. Die hundert Kilometer bis Dijon würde er nicht mehr schaffen.
    Auf dem dunklen Rastplatz war sonst kein Fahrzeug zu sehen. Lorenz ließ eine Parkleuchte brennen. Er klappte seinen Sitz nach hinten, stellte den Wecker an seiner Armbanduhr auf eine Stunde ein und entspannte sich auf dem Polster.
    Sie stapften im tiefen Schnee. Ab und zu gaben lichtere Stellen den Blick zwischen den Fichten auf einen riesigen zugefrorenen See preis. Eine vertraute Hand wärmte seine. Sie redeten nicht. Lorenz hörte nur das Knirschen des Schnees unter ihren Stiefeln. Er schaute zur Seite. Seine Begleiterin hatte die Kapuze mit dem dicken Fellrand über den Kopf gezogen. Lorenz atmete die klare Luft ein. Sein Atem bildete weiße Wölkchen. Er warf erneut einen Blick zu seiner Begleiterin. Vor ihrer Kapuze war kein Atem zu sehen.
    »Isabelle?«
    Sie antwortete nicht.
    Er drückte ihre Hand, sie drehte sich zu ihm um. Lorenz schreckte zurück. Die Kapuze war leer …
    Sein Herz klopfte heftig. Er suchte nach dem Schalter, um die Scheibe herunterzulassen. Der Lärm der Autobahn brachte ihn in die Realität zurück.
    *
    Es klopfte an der Tür. Als nach ein paar Sekunden immer noch niemand eingetreten war, stöhnte Harry: »Es wird Grabbe sein.«
    Stiermann wurde ungeduldig: »Ja, bitte!«
    Gabi und Jo manövrierten sich mit Walde in der Mitte umständlich zur Tür herein.
    »Was machen Sie denn hier?« Stiermann war überrascht.
    Harry schob Walde einen Stuhl unter: »Darf ich vorstellen, Herr Dr. Ganz, Herr Polizeipräsident Stiermann.«
    »Wir kennen uns von der Weinprobe … Wo war das noch mal?« Stiermann schüttelte Jo die Hand.
    »Ich bin oft auf Weinproben, das gehört zu meinem Job, ich bin nämlich Kom …«, antwortete Jo.
    »Gut, das tut ja auch nichts zur Sache«, Stierman wendete sich an Walde. »Was ist geschehen?«
    »Ich bin von diesem Lorenz niedergeschlagen und im Keller eingesperrt worden.«
    »Ach, jetzt wird mir klar, wie er an Ihr Handy und die Scheckkarte gekommen ist.«
    »Hier hast du es wieder«, Harry reichte Walde das Telefon.
    »Und die
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