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Soisses - Kochen leicht gemacht

Soisses - Kochen leicht gemacht

Titel: Soisses - Kochen leicht gemacht
Autoren: Cornelia von Soisses , Franz von Soisses
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schneiden."
    Beate legte schon mal los.
    "Beate, hör auf! GANZ falsch. Wir nehmen jetzt einen Gurkenhobel. Die Kartoffeln müssen GANZ fein geschnitten werden. Sonst schmeckt der Salat nachher nicht."
    Wir hobelten, was das Zeug hielt.
    "So, Beate, nun schneiden wir eine Schalotte in ungefähr 1 mm kleine Stücke. Je kleiner, desto besser."
    "Susi, das ist ja eine Tortur!"
    "Wer hat behauptet, der schwäbische Kartoffelsalat sei einfach?"
    Damit Beate etwas lockerer wurde, servierte ich einen süffigen Trollinger.
    "So ein Küchenwein muss schon sein!", sagte ich ganz in der Manier von Biolek.
    Na also, schon ging es besser!
    "Nun nehmen wir ein Glas Wasser, das wir zum Kochen bringen. Danach geben wir vier Esslöffel Rinderbrühe dazu. Die Brühe muss von Knorr sein. Das ist enorm wichtig."
    "Warum das denn? Ich kaufe meine Rinderbrühe bei Aldi."
    "DAS kannst du vergessen, Beate."
    Beate schüttelte mit dem Kopf, machte sich aber ans Werk.
    "Nun schütten wir die heiße Brühe über die Kartoffeln. Die saugen die Brühe auf wie ein Schwamm."
    Tatsächlich. Beate schaute ungläubig zu, wie die Brühe vor ihren Augen in den Kartoffeln verschwand.
    "Nun geben wir die klein geschnittenen Zwiebeln in eine kleine Schüssel. Dann nehmen wir den Essig von Hengstenberg, etwas Salz, etwas Pfeffer, einen kleinen Löffel mit mittelscharfem Senf und Thomy Sonnenblumenöl. Verwende NIE Weinessig oder irgendwelche anderen Marken. Das wird nichts. Das Verhältnis Essig zu Öl ist 1:2. Keine Angst! Das hört sich nun nach viel Öl an. Aber so muss das sein. Sonst wird der Kartoffelsalat nicht schlonzig."
    " Schlonzig? Susi, was soll DAS denn sein? Das hört sich voll eklig an!"
    "Nein, ganz im Gegenteil, Beate. Das bedeutet saftig. Ein schwäbischer Kartoffelsalat muss sozusagen runtergehen wie Öl."
    "Ach, das ist ja interessant, Susi."
    Wir verrührten die Marinade aus Zwiebeln, Essig, Salz, Pfeffer, Senf und Öl. Danach kippten wir die Marinade über die mit Brühe vollgesogenen Kartoffeln.
    "So, und nun musst du alles verrühren."
    "Gib mir mal einen Löffel, Susi."
    "Nein, nein, dazu nimmst du deine Hände!"
    "Wie eklig ist das denn, Susi?"
    "Überhaupt nicht. Wenn du Hackfleisch oder Teig zubereitest, benutzt du ja auch deine Hände."
    "Na gut."
    Beherzt griff Beate zu.
    Wir leerten noch die Flasche Trollinger.
    Danach gingen wir in die Küche, um das Ergebnis unserer Arbeit zu goutieren.
    " Mmmhmm, also ehrlich, Susi, der Kartoffelsalat schmeckt schon fast so wie bei Heiners Mutter."
    "Eben. Noch ein bisschen Salz, etwas mehr Essig - voilà -fertig!"
    "Susi, du bist fantastisch!"
    Dem schwäbischen Sonntagsmahl stand nichts mehr im Wege.
    Am folgenden Montag war ich gespannt wie ein Flitzebogen. Ich wollte natürlich wissen, wie es am Sonntag mit dem schwäbischen Kartoffelsalat gelaufen war.
    Also rief ich bei Beate an.
    "Beate, jetzt erzähl schon! Wie fanden die Häberles denn deinen schwäbischen Kartoffelsalat?"
    "Susi, die waren hellauf begeistert! Meine Schwiegermutter fragte mich nach dem Rezept!!!"
    "Beate, na also, du hast es geschafft! Nun bist du sozusagen Schwäbin!"
    "Leider nicht. Der Zwiebelrostbraten ist mir misslungen."
    Darüber musste ich nun doch lachen.
    "Beate, das Rezept mit dem schwäbischen Zwiebelrostbraten kochen wir gemeinsam am nächsten Freitag!"
    Für alle, die keine Zeit hatten, diese Geschichte zu lesen: Hier folgt nun das Rezept für den
    schwäbischen Kartoffelsalat:
    5 -7 festkochende Kartoffeln
    200 ml Rinderbrühe von Knorr
    1 -2 Schalotten
    5 Esslöffel Essig von Hengstenberg
    10 Esslöffel Sonnenblumenöl von Thomy
    1 Teelöffel mittelscharfer Senf
    Salz, Pfeffer
    Die Kartoffeln kochen, noch warm schälen. Mit dem Gurkenhobel ganz fein schneiden. Man kann auch die Drahtharfe des Eierschneiders verwenden. Mit heißer Rinderbrühe übergießen. Schalotten fein schneiden. Mit Essig, Senf, Salz, Pfeffer und Sonnenblumenöl verrühren. Das Gemisch über die Kartoffeln gießen.
    Nach ca. einer Stunde noch einmal abschmecken.
    FERTIG.
    Wenn Sie die schwäbische Kartoffelsalatprobe überstanden haben, dürfen Sie im Schwabenländle wohnen bleiben. Vorläufig.

Weihnachtsmenü
    Schon seit Jahren liegt mir Theo in den Ohren: "Jetzt koche doch endlich einmal so ein richtig schönes Weihnachtsmenü wie im Fernsehen, das dann so schmeckt wie bei Muttern!"
    Sie werden jetzt denken: Warum nur lässt sich das die gute Elly gefallen? Das ist doch ein direkter Angriff auf ihre Kochkunst!
    Ich will
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