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Soisses - Kochen leicht gemacht

Soisses - Kochen leicht gemacht

Titel: Soisses - Kochen leicht gemacht
Autoren: Cornelia von Soisses , Franz von Soisses
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ganz einfach nachzukochen. Unsere Zutaten liegen bereit: Grieß, Markbrühe, frischer Schnittlauch, die Lammkeule, ein Tannenzweig, zwei Liter Merlot, Knoblauch, Zwiebeln, frische Prinzessinnenböhnchen, Eier, Speisestärke, Puderzucker, Rohschokolade, Mandelstifte und Mandelblättchen ..."
    HALT!!!!
    Entsetzt drückte ich auf die Stopptaste. Markbrühe, Schnittlauch, Tannenzweig???
    Tief durchatmen. Entspannen. Warum hatte ich mir diese blöde DVD nicht vorher angesehen? Weil auf der DVD stand: "Das ultimative Weihnachtsmenü! Ohne Vorkenntnisse und ohne Vorbereitung kinderleicht nachzukochen!" Warum nur fiel ich auf diese Werbefuzzis immer wieder herein?
    Was ist Markbrühe? Okay, Schnittlauch hatte ich in getrockneter Form. Gibt es dafür ein Verfallsdatum? Mit solchen Details konnte ich mich jetzt wirklich nicht beschäftigen. So ein getrockneter Schnittlauch wird ja wohl fünf Jahre halten. In meinem Garten steht eine Fichte. Die musste es auch tun. Tanne, Fichte ... Nadelholz eben. Merlot ist ein Rotwein. Das fand ich nach einer kurzen Internetrecherche heraus. Dann musste halt unser guter Trollinger dran glauben. Daran ließ sich nun nichts mehr ändern. In weiser Voraussicht hatte ich mir ein Päckchen Schokoladenpudding besorgt. Gut, dann würde es eben Schokoladenpudding ohne Mandeln geben.
    Ich eilte in den Garten, um einen Fichtenzweig abzuschneiden. Die Fichte schaute mich vorwurfsvoll an.
    Danach ging ich in den Keller, um den Trollinger zu holen. Vorsichtshalber nahm ich gleich drei Flaschen mit. Zwei für das Menü, eine für mich. Diese Methode funktionierte bei Biolek schon seit Jahren völlig zuverlässig.
    Als ich wieder in meiner Küche stand, schaltete ich den DVD-Spieler ein. Es folgte die nächste Anweisung: "Legen Sie die Lammkeule in ein großes Gefäß wie dieses ...."
    Das Gefäß sah aus wie eine Kinderbadewanne. Damit konnte ich nicht dienen. Also stöpselte ich meinen Kleinbildfernseher samt DVD-Spieler aus und begab mich damit ins Badezimmer. Dort stöpselte ich alles wieder ein. Schon ging es weiter.
    "Legen Sie die Lammkeule in das Gefäß und begießen Sie diese mit zwei Liter Merlot."
    Also goss ich die zwei Liter des schönen Trollingers in die Badewanne, nachdem ich die Lammkeule dort platziert hatte. Leider sah das nicht so aus wie auf der DVD bei dem vier Sterne-Koch. Der Wein stand nur 1/2 Zentimeter hoch. Klar. Mein "Gefäß" war auch ein bisschen größer als das in der Sendung verwendete.
    Ich gab den schönen Trollinger verloren. Zum Glück fiel mir ein, dass ich eine große Bodenvase hatte. Ich holte weitere zwei Flaschen Trollinger aus dem Keller, gab die Lammkeule in die Vase und schüttete den guten Trollinger darüber. GENAU. Das war schon viel besser.
    "Nun geben Sie den Tannenzweig dazu." Kein Problem. Ich stopfte den Fichtenzweig zur Lammkeule in die Vase.
    "Verwenden Sie keinesfalls Fichtenzweige. Das beeinträchtigt den Geschmack!" Über dieses Stadium war ich längst hinaus. Ich wollte, dass überhaupt etwas zum Essen auf dem Tisch stand.
    "Nun fügen Sie klein geschnittenen Knoblauch -keinesfalls gepressten! -, blättrig geschnittene Schalotten, Salz und Pfeffer hinzu."
    Was zur Hölle sind denn Schalotten??? Ich klingelte bei Petra, meiner Nachbarin. "Petra, entschuldige, wenn ich am Weihnachtstag störe. Ich habe von Theo ein schönes Kochbuch geschenkt bekommen. In einem der Rezepte sollen Schalotten verwendet werden. Was sind denn Schalotten?"
    "Schalotten sind eine Zwiebelart. Aber du kannst natürlich auch ganz normale Zwiebeln verwenden.
    Was treibst du eigentlich? Das hört sich an, als wolltest du kochen?!"
    Auf diesen ironischen Unterton konnte ich gerne verzichten.
    "Ich und kochen? Jetzt mach mal halblang! Theo hat mich nur gebeten, die Rezepte auswendig zu lernen. Er kommt gleich von seiner Mutter zurück und wird mich abfragen."
    Petra schaute mich perplex an. Ihr fehlten die Worte.
    Zurück in meiner Küche mahlte ich etwas getrockneten Knoblauch aus der Mühle und gab ihn zur Lammkeule. Anschließend warf ich ein paar Zwiebeln in meinen Moulinex. Den Zwiebelbrei fügte ich ebenfalls hinzu. Sowohl Knoblauch als auch "Schalotten" dienten nur dem Geschmack. Wie das aussah, war ja wohl herzlich egal.
    So. Geschafft!
    "Nun lassen Sie die Lammkeule drei Tage in der Beize."
    DREI Tage!?! Die hatten sie doch nicht mehr alle!!!! Wo stand bitte, dass man für die Zubereitung dieses "einfachen" Weihnachtsmenüs mehrere Tage brauchte?
    Ich bemerkte, dass
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