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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis
Autoren: Gordon R. Dickson
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ein wenig gereizt. »Vielleicht haben Sie vergessen, daß wir der Ersten Dissidentenkirche durch diese Kampagne zeigen wollen, was wir wert sind.«
    »Das rechtfertigt kaum die Tatsache, daß wir das Leben von vierhundertfünfzig Mann aufs Spiel setzen«, erwiderte Donal ungerührt.
    »Grame«, sagte Hugh, »Sie sind als Anfänger hier, während mir das Kommando untersteht. Ihnen sollte klar sein, daß es nicht meine Aufgabe ist, Ihnen Unterricht in Taktik zu geben. Aber, wenn es Sie beruhigt, unsere Agenten haben grünes Licht für diese Aktion gegeben. Es sind keine Feinde zu erwarten.«
    »Dennoch«, beharrte Donal. »Weshalb sollen wir ein unnötiges Risiko eingehen?«
    Hugh stöhnte. Er war am Ende seiner Geduld.
    »Haben Sie auf der Akademie keine Strategie gelernt?« fragte er bissig. »Ich finde, Sie mißbrauchen Ihr Recht, Entscheidungen des Generalstabs in Frage zu stellen. Aber um dem Hin und Her ein Ende zu bereiten – es gibt einen guten Grund, aus dem wir nur ein Minimum an Leuten einsetzen. Unser Hauptvorstoß soll durch dieses Gebiet erfolgen. Wenn wir jetzt in voller Stärke vordringen, beginnen die Vereinigten Orthodoxen Mächte sofort damit, ihre Verteidigungsanlagen zu verstärken. Aber wenn wir mit wenigen Truppen vordringen, sieht es so aus, als füllten wir nur ein natürliches Vakuum in Richtung Front. Sobald wir die Ortschaft erobert haben, können Leute des Zweiten und Vierten Kommandos zu uns vorstoßen, und wir sind in der Lage, die Ebene in voller Stärke anzugreifen. Genügt Ihnen das?«
    »Nur teilweise«, sagte Donal. »Ich …«
    »Das ist doch die Höhe!« fauchte der Freiländer. »Ich habe fünf Gefechte gewonnen, Truppführer! Und ich werde kaum den eigenen Kopf in die Schlinge stecken. Aber wenn es Sie beruhigt, übernehme ich Whites Trupp und überlasse ihm hier das Kommando. Was sagen Sie jetzt?«
    Darauf gab es natürlich keine Antwort. Donal verbeugte sich, und die Männer wurden entlassen. Als Donal jedoch mit dem Cassider zurück zum Lager ging, war er immer noch unruhig.
    »Glauben Sie, daß ich Gespenster sehe?« fragte er.
    »Wie?« knurrte Skuak. »Ach so. Ich finde, er ist verantwortlich für alles. Und er mußte es schließlich wissen.« Damit trennten sie sich, und jeder ging zu seinen Leuten.
     
    *
     
    Als Donal im Lager eintraf, hatten die Unterführer die Soldaten bereits antreten lassen. Sie standen in drei Reihen zu je fünfzig Mann da. Morphy, ein hagerer Veteran von Ceta, begleitete Donal auf seinem Rundgang.
    Eine gute Einheit, dachte Donal, als er die Reihen entlangschritt. Trainierte, kampferfahrene Männer, obwohl man sie natürlich keineswegs zu den Elitetruppen zählen konnte, da der Kirchenrat sie wahllos zusammengekauft hatte. Lediglich eine Kampfeinheit war mit Eliteleuten versehen worden, da sie William von Ceta als Mustergruppe diente. Jeder Mann hatte neben der normalen Ausrüstung eine Pistole und ein Messer, wobei die Pistolen mit Zielautomatik ausgestattet waren. Gewiß, man konnte sagen, daß jeder kleine Gauner modernere Waffen besaß, aber darauf kam es im Kampf nicht an. Gegen atomare oder chemische Waffen ließen sich Schutzvorrichtungen anbringen, und deshalb waren die Pistolen mit ihren fünftausend Schuß und dem kleinen nichtmetallischen Zielmechanismus weit wirksamer.
    Und doch würde man auch gegen diese Pistole eines Tages einen Schutz finden, dachte Donal. Letzten Endes mußte die Infanterie wie in Barbarenzeiten zu Messer und Schwert greifen, und es würde wieder auf das Geschick des einzelnen Soldaten ankommen. Denn früher oder später mußte der Boden erobert werden – und dabei halfen einem die stärksten Wunderwaffen wenig.
    Donal blieb vor den Männern stehen.
    »Rührt euch, Leute«, sagte er. »Aber behaltet die Formation bei. Alle Gruppenführer sollen zu mir kommen.«
    Er entfernte sich ein Stück von der Truppe, und die Unterführer folgten ihm. Sie setzten sich im Kreis auf den Boden, und er gab die Befehle des Generalstabs an sie weiter. Nachdem er ihnen die Karten ausgehändigt hatte, meinte er im gleichen Tonfall wie Hugh: »Irgendwelche Fragen?«
    Niemand fragte. Sie warteten schweigend, ob er weitersprechen würde. Er sah sie der Reihe nach an.
    Während der letzten drei Wochen hatte er Gelegenheit gehabt, die sechs Männer und ihre Einstellung kennenzulernen. Die einen zweifelten an ihm, weil er ihnen zu jung und unerfahren erschien. Die Mehrzahl war erleichtert, unter einem Dorsai dienen zu können. Und
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