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Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes
Autoren: Lara Wegner
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Willen.«
    Mit diesem Eingeständnis streckte Mica den Arm aus. Zögernd packte Cassian seinen Unterarm. Die Berührung ließ zwei verfeindete Welten kollidieren und führte dazu, dass sie alle Kraft hineinlegten. Cassian spürte blanken Stahl zwischen seinen Fingern, und zweifelte nicht daran, dass Mica seinen Griff ebenso schmerzhaft spürte wie er den seinen. Sie lächelten sich an, klug genug, die Lippen geschlossen zu lassen und sich nicht die Zähne zu zeigen.
    »So sei es«, sagte Cassian.
    »So sei es.«
    Sie hatten ihr Wort gegeben, es besiegelt und ein letztes Mal ihre Kräfte gemessen. Florine legte ihre Hände über die gekreuzten Arme.
    »So sei es. Wir sind nun eine Familie.«
    »Du musst es nicht gleich übertreiben, Kind.«
    Cassian zog seine Hand zurück. Eine Weile standen sie unschlüssig in der Kälte. Florine trat von einem Fuß auf den anderen. Verharschter Schnee knirschte unter ihren Sohlen.
    »Möchtest du ins Haus kommen, Mica, und uns Gesellschaft leisten?«, bot Cassian schließlich an. Florine schien auf diese Geste zu warten.
    Mit leicht gerunzelter Stirn sann Mica darüber nach. »Ich denke nicht. Florine, umarme mich noch einmal zum Abschied.«
    Es war eine bescheiden vorgetragene Bitte, der Florine sofort nachkam. Inmitten eines Schneesturmes, der pfeifend an ihren Haaren und Kleidern riss, umarmte sie ihren Vater, den Großmeister der Vampire. Cassian musste an sich halten, um nicht dazwischenzugehen, bis er sah, wie etwas auf Micas Gesicht schimmerte. Eine Träne. Auf seiner Wange wurde sie sofort zu Eis. Florine löste sich von ihm und reichte ihm seinen Mantel zurück.
    »Wir werden nach Paris zurückkehren, und du wirst zu unserer Hochzeit kommen, Vater?«
    »Das werde ich«, stimmte Mica zu und wischte die erhärtete Träne von der Wange.
    Glitzernd fiel sie in den Schnee. Elegant verneigte sich der Vampir, drehte sich um und ging mit wehendem Mantel in die Nacht hinein, die einzig durch den Schnee erhellt wurde. Kurz darauf war er nicht mehr zu sehen.
    »Er hätte ins Haus kommen und sich aufwärmen sollen«, befand Florine.
    »Vampire spüren die Kälte nicht«, sagte Cassian, der sie ebenfalls kaum spürte.
    Ganz im Gegensatz zu Florine, deren Nase rot angelaufen war. Sie wischte sich mit dem Handrücken darüber. Die Vampirträne glitzerte noch immer im Schnee. Cassian hob sie auf. Es war ein winziger Diamant, so scharfkantig, dass er ihm die Haut am Zeigefinger aufritzte.
    »Was hast du da, Cassian?«
    Er ließ den Diamanten zurück zu Boden fallen. Es gab manches, das in keiner Chronik stand, zumindest nicht in der der Werwölfe, und das ein Geheimnis bleiben sollte. Dazu gehörten die Tränen eines Vampirs.
    »Nichts, Petite«, entgegnete Cassian.
    Arm in Arm eilten sie in die Wärme des Hauses und an die gedeckte Tafel zurück. Die Träne des Vampirs fing trotz des Schneefalls einen Strahl des halbvollen Mondes ein, als würden auch sie ein Bündnis miteinander schließen, ehe der kleine Diamant unter einer Schneewehe begraben wurde.

     

Die Autorin
     

     
    Unter dem Pseudonym Lara Wegner schreibt Antonia Munoz im Bereich Dark Romance. Im Bann des Wolfes ist der erste Teil der Serie Söhne der Luna. Die Autorin, Jahrgang 1967, ist seit vielen Jahren in der Personalberatung tätig und lebt in der Nähe von Frankfurt. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage: www.antonia-munoz.de .
Danksagung
     
    Zuerst danke ich meiner Mutter, die zu meinem größten Fan geworden ist, neuerdings Bücher nicht nur liest, sondern auch analysiert, und diesmal so gar nicht weiß, was mit diesem Buch auf sie zukommen wird. Danke, Mama.
    Weiterhin danke ich Susanne für das Gespräch über die Existenz oder auch Nicht-Existenz von Karabinerhaken und Eisenspiralen und ihrem Beitrag zur Lösung einer wichtigen Szene. Da sage noch einer Wein hilft nichts. Du hast es schwarz auf weiß, das nächste Mal beim Griechen geht auf mich.
    Auch meinen Testleserinnen Nicole und Christine danke ich, die zwar diesmal nicht zum Zug kamen, weil alles viel zu schnell ging, aber sehr viel Durchhaltevermögen bei anderen Werken und meinem Gequassel darüber zeigten und hoffentlich auch in Zukunft zeigen werden.
    Auch geht mein Dank an meine Kollegin Jutta für den Austausch über den Namen Vivian, Vivien, Vivianne oder Vivienne. Und das, obwohl der Name dann doch nicht benutzt wurde. Vielleicht ein anderes Mal.
    Zudem danke ich Steffi Sieber, Schulkollegin und Grafikerin und verantwortlich für meine
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