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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Zentrum des Geschehens zu befinden. Dann wurde ihm wieder bewußt, daß er sich im Innern einer unterirdischen technischen Anlage befand und Projektionen auf einem Bildschirm gesehen hatte. Aber das änderte nichts. Er wußte, daß die Bilder real waren. So real wie das Gesetz von Ursache und Wirkung! Und genauso veränderbar - wenn sich die Ursachen veränderten, die die Wirkungen hervorriefen.
    »War es das, was du Helder Kerr gezeigt hast?« fragte der Präsident leise.
    »Das war es. Und er hat verstanden ...«
    Ja, Helder Kerr hatte verstanden.
    Der stellvertretende Raumhafen-Kommandant hatte sich auf die Seite der Terraner geschlagen, hatte die Zukunft gesehen und beschlossen, auf dem Mars zu bleiben, selbst wenn man ihn für seinen Verrat zum Tode verurteilen würde. Er war entschlossen gewesen, sein Leben zu opfern, um sein Volk und seinen Staat zu warnen. Noch im Tode hatte er versucht, dem Präsidenten die Wahrheit zu sagen - und keinen Glauben gefunden.
    Die Wahrheit ...
    Simon Jessardin schloß die Augen. Er hatte sich lange gegen diese Wahrheit gewehrt. Er hatte sie geahnt und doch nicht an sich herankommen lassen. Und jetzt wußte er, daß er sich ihr stellen mußte. Weil er wußte, daß er Verantwortung trug nicht nur für die heutigen Menschen, sondern auch für diejenigen, die in Jahrzehnten, Jahrhunderten oder Jahrtausenden auf diesem Planeten leben würden.
    »Und die Zukunft ist wirklich veränderbar?« fragte er nach einem langen Schweigen.
    »Sie ist veränderbar«, bestätigte Ktaramon. »Es gibt andere Zeitstrahlen, und welcher davon Wirklichkeit wird, hängt allein von euch ab. Soll ich sie dir zeigen?«
    »Ja«, sagte Simon Jessardin.
    Und wieder wechselten die Bilder ...
VII.
    Schweben im Nichts ...
    Das Erwachen war mühsam, war zugleich vertraut - Charru hatte schon früher unter dem Einfluß der Schlafmaske in der Klinik von Kadnos gelegen. Er öffnete die Augen, suchte den Nebel zu durchdringen und straffte sich, als er das Gesicht erkannte, das sich über ihn beugte.
    Heftig richtete er sich auf und fegte die Maske beiseite.
    »Conal Nord!« sagte er tonlos.
    Der Venusier stand aufrecht neben der Schlafmulde. Seine Züge wirkten blaß und besorgt. Charru registrierte flüchtig, daß er nicht gefesselt war, aber er wußte, daß das keine Rolle spielte.
    Zwei Sekunden brauchte er, um die Erinnerung zu aktivieren und sich zu vergewissern, daß seine Gedanken klar und ungetrübt arbeiteten.
    »Jessardin wollte verhandeln«, sagte er rauh.
    Conal Nord nickte. »Ich weiß.«
    »Warum ...?« Charru stockte. »Wo ist Mark?« fragte er.
    »Nebenan in einem anderen Zimmer der Klinik. Er schläft noch, aber es geht ihm gut.«
    »Was ist passiert? Jessardin wollte ...«
    »Jessardin ist verschwunden«, sagte Conal Nord. »Er hat irgendwann im Laufe des gestrigen Tages sein Büro verlassen, und niemand weiß, wo er steckt. Begreifst du, was das bedeutet?«
    Charru schluckte.
    »Ktaramon«, murmelte er.
    »Ktaramon?«
    »Er ist auf dem Mars.« Charru straffte die Schultern und strich sich das schwarze Haar aus der Stirn. »Mark und ich sind nicht verrückt; wir hätten uns nicht gestellt in dem Wissen, keine Chance zu haben. Ktaramon ist hier, um Simon Jessardin zu überzeugen. Um ihm die Zukunft zu zeigen, Conal! Oder besser die verschiedenen Möglichkeiten der Zukunft, die von seiner Entscheidung abhängen. Verstehst du? Es ist unsere einzige Chance! Wir können die Vereinigten Planeten nicht besiegen. Wir können nur hoffen, daß Jessardin begreift, was die Herren der Zeit glauben: Daß wir ein Recht haben zu leben.«
    Conal Nord nickte langsam.
    »Ich verstehe«, sagte er. »Und doch hat euch dein Freund Ktaramon keinen Gefallen getan. Jom Kirrand wird die Situation ausnützen, um seine eigenen Ziele durchzusetzen.«
    »Wirst du es verhindern können?«
    »Vielleicht«, sagte Conal Nord. »Ich werde es versuchen.«
    »Conal - kannst du mir ein Gespräch zur Erde vermitteln, zu dem Forschungsschiff?«
    Lange blieb es still.
    Sehr lange ...
    Conal Nord atmete tief durch und lehnte sich gegen die verriegelte Tür zurück.
    »Wenn du es willst«, sagte er ruhig. »Aber ich bitte dich, es nicht zu tun. Lara hat auf der Erde etwas gefunden, das ihr über die Vergangenheit hinweghilft. Laß sie für Terra kämpfen! Wecke keine neuen Hoffnungen! Nicht, solange nichts entschieden ist!«
    Charru senkte die Augen
    Die schmerzhafte Sehnsucht in seinem Innern war fast übermächtig. Aber er verstand, daß
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