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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra
Autoren: Susanne U. Wiemer
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dem sonnennächsten Planeten eine menschenwürdige Gesellschaftsordnung zu errichten. Charru von Mornag und die Seinen stammten aus einer anderen Welt - einer Miniatur-Welt in einem Museumssaal, wo marsianische Wissenschaftler die Nachkommen neuer irdischer Rassen skrupellos als Versuchsobjekte mißbraucht hatten. Sie waren Barbaren, aufgewachsen in einer Oase künstlicher Vergangenheit. Als ihnen die Flucht gelang, hatte man sie wie wilde Tiere gejagt. Aber sie kämpften um ihre Freiheit, behaupteten sich gegen die Übermacht, erreichten schließlich mit einem uralten Raumschiff die Erde, ihre eigentliche Heimat. Von dort waren sie, als Terra die Vernichtung drohte, zum Merkur geflogen. Und dann, als die Kriegsflotte der Vereinigten Planeten Merkur besetzte und den Großteil der Rebellen in ein Internierungslager auf dem Uranus verschleppte, gelang es denen, die als Rädelsführer angeklagt wurden, die »Kadnos« zu entführen, die marsianische Besatzung zum Start zu zwingen und vor den Verfolger-Schiffen blindlings in den Hyperraum zu fliehen.
    Eine lange Odyssee lag hinter ihnen.
    Verirrt im All, unendlich weit von ihrer Heimat entfernt, suchten sie verzweifelt einen Weg zur Rückkehr. Jiri Abako, den letzten Überlebenden einer fremden Rasse, hatten sie auf dem Robot-Planeten aus seinem jahrhundertelangen Kälteschlaf geweckt. Doch die unbemannten Raumsonden, die von der Maschinenwelt aus ins All vorgestoßen waren, hatten das Sol-Systen nie angeflogen. Dafür fand sich eine andere, entscheidende Information in den Datenspeichern des Robot-Planeten, ein Hinweis auf jene geheimnisvolle Rasse von Zeitreisenden, denen Charru und seine Gefährten schon einmal auf dem Mars begegnet waren.
    In einem anderen Universum hatten sie Hilfe gefunden.
    Jetzt kehrten sie zurück. Zurück in eine Welt, in der sich nichts geändert hatte, in der immer noch eine erdrückende Übermacht wartete, in der man sie von neuem jagen würde. Aber jetzt gab es Hoffnung; denn sie wussten, daß die Herren der Zeit nicht fern waren.
    »Ich habe nicht geglaubt, daß wir es schaffen würden«, sagte Camelo von Landre leise.
    Charru warf seinem Blutsbruder einen Blick zu. Der Sänger mit dem lockigen schwarzen Haar und den dunkelblauen Augen hatte die Gurte abgestreift und sich aufgerichtet, um besser zu sehen. Der Transit und damit der kritischste Punkt des Fluges lag hinter ihnen. Daß die Herren der Zeit die Koordinaten eines Systems kannten, das sie selbst schon einmal besucht hatten, war nicht verwunderlich, war der eigentliche Anlaß dafür gewesen, daß die Menschen der »Kadnos« das Äußerste riskierten, um Kontakt zu der fremden Rasse aufzunehmen. Und dennoch hatten sie bis zuletzt gezweifelt - nicht nur Camelo, der sich jetzt mit einem atemlosen Lächeln in den Sitz zurückfallen ließ.
    »Wir werden landen«, sagte er. »Ktaramon wird da sein, wird die Zeit manipulieren und uns helfen. Wir werden die anderen wiedersehen! Beryl, Jarlon, Kormak, die Nordmänner ...«
    »Hoffentlich«, sagte der rothaarige, grünäugige Gillon von Tareth fast unhörbar.
    Ein Schatten fiel über Charrus Gesicht.
    Hoffentlich, wiederholte er in Gedanken. Er kannte die Hölle einer marsianischen Strafkolonie, hatte sie auf Luna gesehen, wo die Terraner auf dem Weg zur Erde Mark Nord und seine Rebellen befreiten. Zudem waren viele von den Deportierten bei dem verzweifelten Kampf um Merkur schwer verletzt worden. Lebten sie noch? Und wenn - wie lange konnten Männer wie Beryl, Kormak oder Charrus junger, hitzköpfiger Bruder Jarlon die Demütigungen der Gefangenschaft ertragen, ohne zu rebellieren?
    Die Gesichter der anderen verrieten, daß sie die gleichen Befürchtungen hegten.
    Charru wandte den Kopf, als er eine leichte Berührung spürte. Gerinth, der weißhaarige Älteste der Tiefland-Stämme, hatte ihm die Hand auf die Schulter gelegt. In dem zerfurchten Gesicht wirkten die Augen grau wie Nebel.
    »Du hast keine Zeit zum Grübeln«, sagte der alte Mann ruhig. »Sprich mit Ktaramon, Charru. Was immer geschehen ist - wir müssen an die Zukunft denken.«
    *
    Auf dem Raumhafen von Indri, der Hauptstadt der Venus, herrschte Routinebetrieb.
    Das Startfeld, auf dem sich silbern glänzend die »Felipe Perez« erhob, war abgesperrt worden. Das Schiff trug den Namen des Wissenschaftlers, der - noch bevor sich die Planeten des Sonnensystems zu einer Föderation zusammenschlossen - die Universität Indri gegründet hatte. Ein Forschungsschiff, ausgerüstet mit
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